Seite 2: Command & Conquer 4: Tiberian Twilight im Test - Rasante, aber seichte Action-Strategie

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Die spielerischen Neuerungen

Handlungslücken hin oder her, bei einem Strategietitel geht’s doch um Spielmechanik. Hier bricht Tiberian Twilight mit der Serientradition, denn Sie errichten keinen Stützpunkt und ernten keine Tiberium-Kristalle mehr. Stattdessen führen Sie einen Crawler ins Feld, einen Koloss, der sich überall zur Einheitenfabrik entpacken kann. So rekrutieren Sie Truppen direkt an der Front, was die Schlachten ausgesprochen flott macht. Und Verluste ausgesprochen beliebig.

Denn Nachschub gibt's kostenlos, die Produktion kostet lediglich Zeit. Selbst wenn Ihr Crawler zerstört wird, dürfen Sie bis zu dreimal einen neuen ordern, erst dann gilt die Mission als verloren. Immerhin müssen Sie ein knappes Bevölkerungslimit einhalten, der Tank-Rush (Massenangriff mit Panzern) hat als C&C-Allmachtstaktik ausgedient.

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Der taktische Anspruch

Um taktische Winkelzüge müssen Sie sich wenige Gedanken machen. Zwar haben viele der 72 Einheiten interessante Spezialtalente, Nod-Hijacker etwa kapern Fahrzeuge, GDI-Thunderheads verwandeln sich von Schwebepanzern in fliegende Festungen und feuern so entweder auf Boden- oder Luftziele. Allerdings brauchen Sie solche Kniffe nicht einmal auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade.

In einer besonders schwierigen Mission müssen wir eine Radarstation (Mitte, oben) erobern und geraten dabei zwischen die Fronten zweier Nod-Splittergruppen. In einer besonders schwierigen Mission müssen wir eine Radarstation (Mitte, oben) erobern und geraten dabei zwischen die Fronten zweier Nod-Splittergruppen.

In der Kampagne kommt es nämlich nur darauf an, dass Sie die Truppentypen clever mischen. Hier greift das durchdachte Schere-Stein-Papier-Schema von C&C 4, denn jede Einheit und jeder Waffentyp haben Stärken und Schwächen. Die Mantis-Raketenwerfer von Nod etwa holen die Hurricane-Flieger der Weltpolizei vom Himmel, die dafür mit ihren Maschinengewehren mühelos die Erleuchteten-Cyborgs der Bruderschaft durchsieben. Deren Armkanonen wiederum machen kurzen Prozess mit den Hunter-Panzern der GDI, die sich ideal eignen gegen -- na, wen wohl? Richtig: gegen Mantis-Raketenwerfer.

Diese ausgefeilten Wechselwirkungen sind ein großer Trumpf von C&C 4, zumal die durchdachte Benutzeroberfläche sie stets klar hervorhebt. Unterlegene Einheiten werden mit Fadenkreuzen markiert, außerdem zeigen Tooltipps, welcher Truppentyp sich gegen welchen Feind eignet.

Lediglich eine Gattung entpuppt sich als übermächtig, nämlich die Heiler. Wer seine Heere mit drei bis vier Reparaturdrohnen oder Ingenieuren eskortiert, zerlegt auch größere Feindverbände locker. Dadurch wird C&C 4 selbst auf der höchsten Schwierigkeitsstufe oft sehr einfach, ein gravierender Makel der ansonsten guten Balance.

Die Rollenspiel-Elemente

Um trotz des mäßigen Anspruchs die Langzeit-Motivation zu steigern, hat Electronic Arts C&C 4 mit Rollenspiel-Elementen angereichert.

Nur die defensive Spielerklasse darf Abwehrtürme hochziehen und Infanteristen rekrutieren. Nur die defensive Spielerklasse darf Abwehrtürme hochziehen und Infanteristen rekrutieren.

So wählen Sie zu Beginn jeder Mission zwischen drei Klassen: Angreifer führen die dicksten Bodentruppen ins Feld und attackieren am liebsten frontal. Verteidiger rekrutieren hauptsächlich zerbrechliche Fußsoldaten, dürfen dafür aber Bunker besetzen und Geschütz- sowie Raketentürme hochziehen. Unterstützer setzen auf flinke Flugzeuge und nutzen als einzige Klasse Spezialwaffen à la »Minenfeld legen«. Diese individuellen Klassentalente erhöhen den Wiederspielwert, denn es ist schon reizvoll, eine bereits erfüllte Mission nochmals mit anderen Einheiten und Fähigkeiten anzugehen.

Durch absolvierte Einsätze, erledigte Gegner und gesammelte Erfolge (»Zerstöre 10 Fahrzeuge mit einem Mammutpanzer«) sammeln Sie zudem Erfahrungspunkte. Bei Levelaufstiegen schalten Sie neue Einheiten und Upgrades für alle Klassen Ihrer Fraktion frei.

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Der Clou: C&C 4 übernimmt Ihren Rang von der Kampagne in die Mehrspieler-Modi -- und umgekehrt. So können Sie im Solo-Modus zusätzliche Truppentypen für die Online-Schlachten freischalten. Das motiviert ungemein. Wer regelmäßig in die Schlacht zieht, erreicht aber schon nach zwei Wochen mit beiden Fraktionen die Maximalstufe 20; das dämpft den Langzeit-Spaß wieder.

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