Seite 2: Counter-Strike: Global Offensive - So geht's nicht, Valve!

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Animationen von anno dunnemals

Soweit, so Counter-Strike. Das übrigens in keiner der bisherigen Versionen ein Grafikbrett war, was uns auch nie so richtig gestört hat. Bis jetzt. Counter-Strike: Global Offensive sieht zwar im direkten Vergleich mit CS: Source um Längen besser aus, stinkt aber gegen das bereits erwähnte Battlefield 3 und sogar gegen Modern Warfare 3 mächtig ab. Primär wegen der noch immer staksigen Animationen der Spielerfiguren. Obendrein schweben die Charaktermodelle nach wie vor wenige Millimeter über dem Boden der Maps. Traurig, gerade in dieser Beziehung hätte Global Offensive aufdrehen und punkten können.

Grafikvergleich mit CS: Source und CS 1.6 Video starten 1:54 Grafikvergleich mit CS: Source und CS 1.6

Dafür übertreibt es das Spiel in unseren Augen an anderer Stelle, nämlich bei den Partikeleffekten. Wenn dichte Staubwolken über »de_dust« wehen, dann mag das vielleicht atmosphärisch super sein, beim Zielen nervt es allerdings wie blöd. Apropos »Zielen«: CS: GO hat ein neues Fadenkreuz in petto, das uns beim ersten Anschauen gar nicht gefallen hat. Zu eckig, zu groß, zu nervig. Nachdem wir allerdings ein paar Runden mit der klassisch-minimalistischen Zielhilfe gespielt hatten, sind wir schnell wieder zurückgekehrt zum neuen Design. Weil man die alten Varianten, egal in welcher Farbe, in dem ganzen Partikelgeflirre nämlich kaum erkennen kann.

Die AK-47 ist kaputt

Zielen ist die eine Sache, Waffenverhalten die andere. Gerade die Sturmgewehre fühlen sich in CS: GO seltsam an, in Bewegung gibt’s ungewohnt große Streuung. Während die AK-47 in den alten Versionen noch immer ein Präzisionsmonster ist, wenn man mit ihr umgehen kann, fühlt sie sich in Global Offensive zuweilen an, als würde sie ein störrisches Eigenleben führen. Natürlich ist das alles Gewöhnungssache, aber wir wissen auch, wie unverzeihlich die Community auf derartigen Detailfrevel reagiert. Wenn Valve potenzielle Kunden nicht verprellen will, sollte man da noch mal nachbessern. Vor allem, weil die Sturmgewehr-Verzieherei enorm frustet, wenn das starke AWP-Scharfschützengewehr in CS: GO genauso wunderbar funktioniert wie sonst auch. Kein Wunder also, dass acht von zehn Spielern in der Beta genau damit rumlaufen.

Mit einem Molotov-Cocktail lassen sich kurzzeitig Brandteppiche legen. Mit einem Molotov-Cocktail lassen sich kurzzeitig Brandteppiche legen.

Wer soll's spielen?

Das Kaufmenü ist nun kreisrund, soll aber bei Release von CS:GO zumindest in der PC-Version anders aussehen. Das Kaufmenü ist nun kreisrund, soll aber bei Release von CS:GO zumindest in der PC-Version anders aussehen.

Nun reden wir von »potenziellen Kunden«, wissen aber selbst nicht so recht, wer damit gemeint sein soll. Die Frage, wieso Fans von CS 1.6 oder Source zu Global Offensive wechseln sollten, kann die derzeitige Beta nicht mal ansatzweise beantworten. Die bisher sichtbaren Änderungen sind so minimal, dass sie kaum ins Gewicht fallen - oder so ärgerlich, dass sie Serienveteranen abschrecken werden. Okay, Global Offensive soll auch für die Konsolen erscheinen, es soll sogar möglich sein, mit und gegen Playstation-3-Spieler anzutreten. Aber auf den Konsolen ist CS keine Größe, keine Marke, bei deren Namen man in Ehrfurcht erstarrt. Und damit auch kein Verkaufsgarant. Auf dem PC hat sich Counter-Strike schließlich über Jahre hinweg einen Nimbus gegen Battlefield und Modern Warfare angeeignet, der auf dem Konsolenmarkt fehlt. Valves Versuch, dort Fuß zu fassen, wird also ein schwieriges Unterfangen -- erst recht, wenn man’s derart lieblos versucht.

Valve hätte hier die Chance gehabt, Counter-Strike: Global Offensive als neue und starke Untermarke zu etablieren, die vieles anders und neu macht, aber gleichwertig neben CS 1.6 und CS: Source stehen kann. Im Moment sieht’s aber eher wie eine mäßige Kopie der alten Teile aus - die niemand braucht. Nicht mal als der preiswerte Download-Titel, der CS: GO nach aktuellem Stand wohl werden wird.

Vorschau-Video zu Counter-Strike: Global Offensive Video starten 3:44 Vorschau-Video zu Counter-Strike: Global Offensive

2 von 2


zu den Kommentaren (104)

Kommentare(99)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.