Mit dem Erscheinen der extrem schnellen Geforce RTX 4090 von Nvidia stand für uns fest: Das GameStar-CPU-Testsystem mit RTX 3080 muss aktualisiert werden. Schließlich kann der Prozessor sein Potenzial um so besser abrufen, wenn die GPU die Leistung in Spielen möglichst spät limitiert.
Die ersten Ergebnisse im neuen Benchmark-Parcours präsentieren wir euch in diesem Artikel. Zum Start im Duell: Intels Core i9 13900K und AMDs Ryzen 9 7900X.
Weitere aktuelle und ältere CPUs ergänzen wir nach und nach, genau wie kommende Modelle wie etwa die X3D-CPUs der Ryzen-7000-Reihe. Schreibt gerne in die Kommentare, welche Prozessoren euch besonders interessieren!
Einen etwas weniger ernst gemeinten CPU-Test der anderen Art findet ihr im folgenden Artikel unserer Reihe sinnloser, aber (hoffentlich) unterhaltsamer Hardware-Experimente:
Nicht nachmachen! Was passiert, wenn man ohne Prozessor-Kühler spielt?
Benchmarks in 720p: Erst die Pflicht...
Spiele in 1280x720: Gesamtergebnis
Zotac RTX 4090 AMP Extreme, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11
- avg. FPS
- 99th FPS
- 0,0
- 50,0
- 100,0
- 150,0
- 200,0
- 250,0
Den Anfang machen Messungen in neuen Spielen mit der sehr niedrigen Auflösung von 1280x720 bei mittleren bis hohen Details. Sie zeigen, wie stark sich die CPUs unterscheiden, wenn die Grafikkarte in möglichst geringen Maße zum limitierenden Faktor wird. Upscaling-Verfahren wie DLSS sind dabei stets aus (dazu am Ende des Artikels noch mehr).
Neben der Geforce RTX 4090 AMP Extreme von Zotac kommen DDR5-RAM mit 6.000 MHz sowie die schnelle NVMe-SSD Western Digital Black SN805X zum Einsatz. Das Betriebssystem ist Windows 11. Als Spiele verschiedener Genres nutzen wie A Plague Tale: Requiem, Age of Empires 4, Call of Duty Modern Warfare 2, Cyberpunk 2077 und F1 2022.
Die Ergebinsse: Wie bereits in unserem alten Testsystem hat der Core i9 13900K auch bei den neuen Messungen die Nase vorne. Der Abstand zu AMD ist mit knapp drei Prozent aber klar geringer, obwohl uns für den Test nur
der Ryzen 9 7900X zur Verfügung stand und nicht wie damals der Ryzen 9 7950X.
Der geringere Abstand dürfte mit der veränderten Titelauswahl zusammenhängen. Dabei ist auch denkbar, dass die Kombination aus extrem schnellen CPUs und nicht minder flotter Grafikkarte in Form der RTX 4090 in manchen Spielen dafür sorgt, dass die Engine nicht mehr hinterherkommt.
So oder so gilt: Der Core i9 13900K und der Ryzen 9 7900X liegen in Spielen bei der 720p-Auflösung sehr nahe beieinander. Spürbare Unterschiede gibt es nicht, wie auch der Blick auf die minimalen FPS in Form des 99ten Perzentils zeigt (filtert das letzte Prozent der niedrigsten Werte heraus, damit nicht-repräsentative Ausreißer das Bild nicht verfälschen).
...dann die Kür: Benchmarks in 4K
Spiele in 3840x2160: Gesamtergebnis
Zotac RTX 4090 AMP Extreme, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11
- avg. FPS
- 99th FPS
- 0,0
- 24,0
- 48,0
- 72,0
- 96,0
- 120,0
Als zweite Testreihe folgt das andere Ende des Auflösungsspektrums: Das Spielen in 4K-Auflösung bei maximalen Details mit Raytracing (sofern im jeweiligen Spiel vorhanden).
Wenig überraschend liegen die beiden Prozessoren hier noch näher beieinander. Schließlich beanspruchen die hohen grafischen Anforderungen vor allem die GPU stark, was die CPU-Leistung weiter in den Hintergrund rücken lässt.
Diese Messungen werden vor allem bei langsameren Prozessoren interessant: Wie weit muss man die Leistungsskala hinabsteigen, bis die CPU auch in 4K die Leistung limitiert? Früher oder später sollte unser neues Testsystem diese Frage mit Blick beantworten, zumindest mit Blick auf unseren Benchmark-Parcours.
Messungen im Cinebench R23
Cinebench R23
Zotac RTX 4080 AMP Extreme, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11
- Multi-Score
- Single-Score
- 0
- 7400
- 14800
- 22200
- 29600
- 37000
Der Cinebench R23 dient zur groben Einschätzung der Anwendungsleistung. Während eine hohe Zahl an Kernen und CPU-Threads in Spielen nur bis zu einem gewissen Grad Vorteile bietet, skaliert dieser Benchmark sehr gut damit. Das zeigt sich auch an den Ergebnissen.
Da der Core i9 13900K acht Threads mehr zu bieten hat als der Ryzen 9 7900X, landet er im Multi-Core-Test klar an der Spitze. Bemerkenswert dabei: Unser Testexemplar wird nach längerer Messzeit durch zu hohe Temperaturen limitiert, obwohl Noctuas sehr leistungsstarker CPU-Kühler NH-D15 zum Einsatz kam.
Es ist zwar möglich, dass wir ein besonders empfindliches Testexemplar erwischt haben. Unstrittig dürfte allerdings sein, dass Intel mit dem Core i9 13900K erneut die Watt-Brechstange ausgepackt hat.
Die aktuellen X-Modelle von AMDs Ryzen-7000-Generation sind gleichzeitig ebenfalls klar auf maximale Leistung statt auf eine möglichst hohe Energieeffizienz getrimmt - womit wir zu den letzten Messungen im folgenden Abschnitt kommen.
Energieeffizienz und das Fazit der Redaktion
Leistungsaufnahme CPU
Zotac RTX 4080 AMP Extreme, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11
- Spiele 720p
- Spiele 2160p
- Cinebench Multi
- Cinebench Single
- 0
- 46
- 92
- 138
- 184
- 230
Der Ryzen 9 7900X ist teils klar genügsamer beim Watt-Verbrauch als der Core i9 13900K und in Spielen hat er auch mit Blick auf die Energieeffizienz die Nase vorn. Im Cinebench R23 liegt dagegen die Intel-CPU an der Spitzen, wenn auch nur knapp.
Insbesondere bei den High-End-CPUs gilt aber aufgrund des oben angesprochenen Brechstangen
-Aspekts oft Folgendes: Mit Maßnahmen wie einer manuellen Reduzierung der maximalen Leistungsaufnahme und/oder der anliegenden Spannung lassen sich die CPUs in der Regel ohne großen Leistungsverlust bei deutlich geringerem Verbrauch und niedrigeren Temperaturen betreiben.
Was bedeutet all das für mich? Unterm Strich ergeben sich für einen reinen Spiele-PC damit kaum Unterschiede zwischen den beiden Top-Prozessoren von AMD und Intel. Da immer mehr von euch in hohen Auflösungen zocken und neue Techniken wie Raytracing große Anforderungen an die Grafikkarte stellen, rückt die CPU-Leistung im High-End-Segment mehr und mehr in den Hintergrund.
Andererseits kann Raytracing aber auch Prozessoren durchaus fordern und Upscaling-Techniken wie DLSS und FSR entlasten die GPU in hohen Auflösungen - zusätzliche Benchmarks zur Auswirkung von DLSS & Co sind auch deshalb bereits geplant.
Wir sind jedenfalls sehr gespannt, wie sich vor allem langsamere Prozessoren in unserem neuen Test-Parcours schlagen werden. Im Highend-Bereich sind die Unterschiede dagegen eher in Anwendungen sowie bei Aspekten wie der Wärmeentwicklung und der Energieeffizienz zu suchen.
Wie sich ein besonders altes Prozessor-Exemplar in unserem letzten Testsystem geschlagen hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Ist die CPU beim Spielen so egal, dass man zehn Jahre lang nicht aufrüsten muss?
Würdet ihr die besagte alte CPU in Form des AMD FX 6300 aus dem Link oben gerne auch im neuen Testsystem nochmal im Einsatz sehen? Welchen Prozessor nutzt ihr aktuell und habt ihr bereits Wechselpläne für die nähere Zukunft? Welche bereits im Handel erhältlichen Modelle sollen wir außerdem noch testen? Nutzt gerne die Kommentarfunktion, um es uns mitzuteilen!
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