Deathloop: Spieler klagen über Performance-Probleme

Der Zeitschleifen-Shooter von Arkane leidet laut Steam-Reviews unter technischen Schwierigkeiten wie Einbrüchen der Bildrate und Abstürzen.

Deathloop ist ein toller Singleplayer-Shooter mit einer genialen Idee - aber trotzdem rauschen die Steam-Nutzerwertungen gerade in den Keller. Schuld ist die Technik, viele Spieler berichten von nervigen Rucklern.

Wir selbst sind von solchen Problemen beim Spielen für unseren Test von Deathloop verschont geblieben, solange aktuelle GPU-Treiber installiert waren (mehr dazu am Ende dieses Artikels). Wir haben uns nach eigenen Überprüfungen gegen eine Abwertung entschieden:

Update vom 22. September: Inzwischen hat Entwickler Arkane einen Patch veröffentlicht, der einige nervige Ruckler beheben soll. Nämlich die, die auftreten können, wenn ihr eure Maus bewegt. In den Patch Notes heißt es außerdem, dass man gerade auch an anderen Problemen arbeite, etwa Frame-Einbrüchen bei sehr hohen FPS-Raten.

Über diese Probleme berichten Spieler

Bei Steam erzielt das Spiel gerade nur 63 Prozent positive Reviews, während es in den internationalen Wertungen der Presse sehr gut wegkommt: Auf Metacritic gibt's eine 88 bei insgesamt 14 Wertungen. Offenbar treten gerade gehäuft FPS-Einbrüche auf, wie etwa Steam-Nutzer John China schreibt:

"Leider kommt es trotz High-End-Konfiguration zu Mikrorucklern, die das Spiel unspielbar machen. Das selbe Problem wie mit Dishonored 2, das selbe Problem mit Denuvo…"

Auch von Abstürzen an bestimmten Stellen ist die Rede, zum Beispiel berichtet User Zerasol davon:

"Ich kann das Spiel nicht mal spielen, es stürzt an einem bestimmten Punkt in der zweiten Mission jedes Mal ab, egal, was ich versuche und ich kann keinen Fix finden. Ich hab eine RTX 3090 mit einer i9k CPU, ich kann New World ohne Probleme spielen, haha."

Der Denuvo-Kopierschutz wird in den Bewertungen häufig als mögliche Ursache genannt. Wie stark er sich wirklich auf die Performance auswirkt, ließe sich allerdings nur mit einer identischen Version ohne Denuvo zuverlässig feststellen (die uns nicht vorliegt).

Die Geschichte wiederholt sich: Bei Dishonored 2, auch von Arkane entwickelt und mit Denuvo veröffentlicht, kam es vor etwa fünf Jahren zum Release ebenfalls häufig zu technischen Problemen, wie unser Technik-Check von damals zeigt:

Der Kopierschutz wurde zwei Jahre nach dem Launch entfernt. Allerdings ist unklar, ob es wirklich der Grund für Aussetzer war - oder ob ein Problem mit der Void-Engine vorliegt, auf der beide Spiele basieren. Gleichzeitig kämpfen nicht alle Deathloop-Spieler mit FPS-Drops, bei vielen läuft das Spiel auch ganz ohne Zicken.

Performance-Probleme in Deathloop: Das sagt unser Nachtest

Wir sehen uns die finale Version von Deathloop noch einmal an und versuchen, die Probleme nachzustellen.

Was können wir verifizieren?

  • Bildrateneinbrüche: Auf unserem Testsystem mit Nvidia Geforce RTX 2060 Super und Intel Core i7 9700K kommt es unter Full-HD-Auflösung samt Preset Ultra gelegentlich zu spürbaren Framedrops. So fallen die FPS bei aktiviertem Vsync (60 Hertz respektive 60 FPS) teils auf knapp über 50 FPS, was wir im Spiel als deutlichen Ruckler wahrnehmen.
  • Mikroruckler: Besonders interessant ist der Blick auf die minimalen FPS, die für Mikroruckler verantwortlich sein können. Bis zu den 99th Percentile sehen wir konstant gute Bildraten. Bei den 99,1th Percentile, also den 0,1 Prozent der langsamsten FPS, fällt der Wert teilweise von 60 auf rund 11 FPS.

Mikroruckler werden jedoch unterschiedlich und stark subjektiv wahrgenommen. Sie können dem einen Spieler gar nicht auffallen, ein anderer hingegen bekommt sprichwörtlich Kopfschmerzen.

Wir werfen noch einen Blick auf die Speicher- und CPU-Auslastung:

  • Speicherauslastung: In Full HD und maximalen Detaileinstellungen schwankt die Speicherauslastung in der gewählten Testsequenz zwischen 6,8 und 7,0 GByte. In WQHD steigt der Speicherbedarf auf rund 7,2, in 4K auf rund 7,5 GByte.
  • CPU-Auslastung: Völlig unverdächtig ist die Auslastung unseres Prozessors. Alle acht Kerne respektive Threads werden in etwa gleich stark beansprucht (circa 40 bis 50 Prozent).

Was sind die möglichen Gründe für die Probleme?

Über die möglichen Gründe können wir im Moment nur spekulieren. Einige Nutzer geben dem umstrittenen Kopierschutz Denuvo, andere der Spiele-Engine selbst die Schuld. Beides ist denkbar, grundsätzlich gibt es jedoch auch andere Möglichkeiten, etwa schlecht optimierte Grafiktreiber.

Performance-Probleme in Deathloop: Erste Lösungsansätze

Viel ist über die Probleme noch nicht bekannt, nach unseren bisherigen Erkenntnissen könnt ihr aber Folgendes versuchen, falls sie bei euch auftreten:

  • Installiert einen aktuellen Grafikkarten-Treiber: Von AMD gibt es einen Treiber, der für das Spiel optimiert ist (Adrenalin-Version 21.9.1). Der aktuelle Geforce-Treibers 471.96 ist ebenfalls auf Deathloop ausgelegt.
  • Achtet auf eure Speicherbelegung: Deathloop scheint bereits in Full HD vergleichsweise viel VRAM zu benötigen. Wenn der Videospeicher zu stark belastet wird, sorgt das oft für störende Ruckler. Möglicherweise hilft es, Grafikoptionen zu reduzieren, die den Speicher stark belasten. Dazu zählen erfahrungsgemäß vor allem Raytracing (in Deathloop zu finden unter der Option »Sonnenschatten«), die Texturqualität und generell die Schatten. Wie ihr euch anzeigen lassen könnt, wie stark der Videospeicher belegt ist, erfahrt ihr im Artikel »fps & PC-Auslastung anzeigen - On-Screen Display in Spielen einrichten«.
  • Experimentiert mit den Einstellungen für das FPS-Limit: Deathloop begrenzt die Bilder pro Sekunde immer, wie genau und wie hoch, könnt ihr über die Grafikoptionen auswählen. Für ein flüssiges und direktes Spielgefühl empfiehlt sich meist das Deaktivieren von V-Sync und eine möglichst hohe FPS-Grenze, je nach Engine und Hardware können aber auch andere Einstellungen wie etwa ein niedrigeres FPS-Limit knapp unterhalb der maximalen Bildwiederholrate des Monitors zu besseren (beziehungsweise gleichmäßigeren) Ergebnissen führen, wie das folgende Diagramm zeigt:

Falls ihr das Spiel selbst schon ausprobiert habt, könnt ihr uns gerne in den Kommentaren schildern, ob ihr ebenfalls auf Performance-Probleme gestoßen seid und ob sich seit dem neuen Patch etwas verbessert hat. Weitere Lösungsansätze sind natürlich genau so willkommen.

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