Selbst der Kleinste vermag den Lauf des Schicksals zu verändern, sagte eine weise Elbin mal - aber Galadriel hatte damit eher Frodo im Sinn. Daedalic dagegen will eine andere von Mittelerdes kleinsten Schicksalsfiguren ins Rampenlicht stellen: Gollum!
Eine seltsame Wahl? Studio-Gründer Carsten Fichtelmann erklärt, was Gollum für ihn zu einem tollen Spiele-Protagonisten macht:
"Was für einen Storyteller schon mal sehr wichtig ist: Du hast ja schon diesen Konflikt innerhalb des Charakters, diese beiden Charaktere, die die ganze Zeit auch auf dich einreden. Du hast dadurch natürlich Entscheidungen als Spieler.
Dieser Konflikt, Entscheidungen ständig hin- und wegzunehmen, und diese Stimmungen, die der Charakter durchmacht, das kann man auch ganz gut in Gameplay übertragen. "
Wer bei Entscheidungen nun an ein Story-Adventure der Marke Telltale oder Life is Strange denkt, liegt aber falsch: Es wird ein Action-Adventure, Daedalic gab auch bereits erste Hinweise auf die Spielmechanik. Stealth bezeichnet Fichtelmann etwa als »total naheliegend«, das wird allerdings auch nicht das gesamte Spiel ausmachen.
Gameplay-Szenen oder zumindest Screenshots gibt es noch keine, denn das Spiel befindet sich noch in einer sehr frühen Phase. Die Entwickler erzählen, dass der aktuelle Prototyp noch nicht einmal eine Grafik hat.
Worum dreht sich die Story?
Gollum blickt auf eine lange Lebensgeschichte zurück. Er wurde über 500 Jahre vor dem Herrn der Ringe als der Hobbit Smeágol geboren. Daedalic will aber nicht sein komplettes Leben abbilden: Das Spiel soll zur Zeit der Bücher stattfinden. Unser erster Tipp also: Wir begleiten ihn auf der Reise mit Frodo und Sam. Aber auch damit treffen wir nicht ins Schwarze! Die Entwickler wollen eher versuchen, Lücken aufzufüllen und offene Fragen zu beantworten, als eins zu eins nachzuerzählen, was man bereits kennt.
Also treffen wir Frodo überhaupt? Selbst das wollen die Entwickler nicht bestätigen! »Ich habe ein Artwork gesehen, wo wir Gollum sehen, und ganz weit hinten kann man die Gefährten sehen«, erzählt Fichtelmann. »Aber die sind so klein am Horizont, ich weiß zum jetzigen Zeitpunkt nicht, ob man die aus der Nähe sehen wird«.
Wie Daedalic zu Herr der Ringe kam
Laut Fichtelmann hat Daedalic bereits 2014 zum ersten Mal bei den Rechteinhabern Middle-earth Enterprises angerufen. Damals war Gollum noch gar nicht Teil des Konzepts. "Ein Anliegen des Tolkien Estate war glaube ich, dass bei den künftigen Herr-der-Ringe-Spielen was dabei ist, das tief in die Buchvorlage reingeht und vielleicht auch mal ein Team zum Zug kommt, das an der Stelle auch den Nachweis erbracht hat, wirklich gut zu sein." Als ein Beispiel für Daedalics Expertise führt er Säulen der Erde an, mit dem das Studio bereits eine große Buchvorlage umgesetzt hat.
Stichwort Buchvorlage: Das Spiel basiert nicht auf den Filmen und wird deswegen auch auf eine eigene Optik setzen. Daedalic will sich bewusst von bisherigen Umsetzungen der Lizenz absetzen. Ziel sei eine zeitlose Optik, was vor allem in 3D eine Herausforderung sei. Fichtelmann nennt State of Mind als ein Spiel, bei dem Daedalic etwas derartiges bereits versucht hat - und an dem sich die Geister scheiden.
Es deutet aber darauf hin, dass auch Herr der Ringe: Gollum eher auf stilisierte Designs setzen wird. Die Entwickler wollen sich unter anderem an Tolkiens eigenen Illustrationen orientieren.
Bis wir Gewissheit haben, kann es noch etwas dauern: Der Release ist erst für 2021 geplant. Die Lizenz erlaubt Daedalic außerdem, noch weitere Spiele in Mittelerde zu entwickeln.
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