Die schlanke Schönheit zupft sich mitten im Blickfeld eines Grüppchens grölender Gringo-Wachen das Strumpfband am entblößten Bein zurecht. Die Kerle trauen ihren Augen nicht. Den Beckenkompass zieht's Richtung Senorita, der Rest des Körpers folgt jubelnd und rennend. Extrem ärgerlich nur, dass einen Meter vor dem Ziel zwei Gestalten aus den Büschen springen und die verblüfften Banditos ins Reich der Träume prügeln. Kate, John und Sanchez nicken sich zufrieden zu: Wieder eine Gruppe Wachen überlistet.
Das dreckige halbe Dutzend
Die drei cleveren Angreifer sind Mitglieder Ihrer sechsköpfigen Bande aus dem Echtzeit-Taktikspiel Desperados. Unter dem Kommando des Raubeins John Cooper reitet Ihr Team durch Mexiko, um das Taschengeld etwas aufzubessern.
Mal als Bandit, dann wieder als Kopfgeldjäger oder Bankräuber. Langfristig hat John einen ganz dicken Brocken vor Augen: Der geheimnisvolle Bandenchef El Diabolo befehligt die Banditen des halben Landes. Wäre doch gelacht, wenn man dem Typen nicht eine Gewinnbeteiligung abhandeln könnte.
Wenn Sie mit Ihrem Team waffenschwingend durch die Vordertüre brechen, bleibt Ihnen mit Glück noch die Zeit für ein »Vater, nimm mich zu dir«. Verabschieden Sie sich von den herkömmlichen Echtzeit-Feldzügen mit Waffengerassel und Kampfgeschrei. In Desperados müssen Sie überrumpeln, tricksen, täuschen. Und vor allem: nicht entdeckt werden. Weil Sie gegen die zigfache Übermacht an Feinden im direkten Kampf keine Chance haben, sollten Sie die Jungs aus der Deckung heraus einzeln abarbeiten. Dieses Spielprinzip kam 1998 erstmals im Echtzeit-Taktikspiel Commandos zum Einsatz, in dem Sie ein sechsköpfiges Team von Elitesoldaten im Zweiten Weltkrieg befehligten.
Auch in Desperados beherrscht jeder Ihrer sechs Haudegen bestimmte Fähigkeiten wie Tarnen, Scharfschießen, Ablenken oder Heilen. Ihre Hauptaufgabe ist es, die richtige Taktik für die jeweilige Situation zu bestimmen. Soll eine Gegnergruppe Mann für Mann fortgelockt oder mit einer Dynamitstange zerstreut werden? Nur selten ist die einfachste Methode die beste - denn wenn Sie zu viel Aufsehen erregen, haben Sie im Nu die Gegner der ganzen Karte im Nacken.
Gegner in Ampelfarben
Ihre Widersacher schieben normalerweise in Ruhe Wache oder patrouillieren auf festen Routen. Sobald sie eine verdächtige Bewegung sehen oder ein Geräusch hören, werden sie aufmerksam. Wenn Sie in ihren (einblendbaren) Sichtkegel marschieren, wird Sie die Wache entdecken.
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An der Einfärbung des Blickfelds erkennen Sie die Aufmerksamkeit des Feinds. Grün: ahnungslos wie ein Baby. Gelb: aufgeschreckt; der typische Wächter läuft dann los, um die Umgebung abzusuchen. Rot: Feindkontakt. Spätestens jetzt regnet es Kugeln auf den Pechvogel aus Ihrem Team. Nach einer Weile ergebnislosen Suchens kehren die Gegner zum Glück auf ihren Ausgangspunkt zurück, das Blickdreieck wird langsam wieder grün. Am Rand des Sichtfelds in Getreidefeldern und hinter niedrigen Mauern oder Gegenständen werden Sie außerdem nicht entdeckt, wenn Sie auf allen Vieren robben.
Feind denkt mit
Das farbige Sichtfeld können Sie nur für jeweils eine Wache einblenden; eine Funktion für alle Gegner im Umkreis gibt es nicht. Wie viel Lärm Sie verursachen, lässt sich ebenfalls nirgends erkennen.
Alle Wachen haben einen Hörradius, in dem sie auf verdächtige Geräusche reagieren. Die werden intern als dreidimensionale Globen verarbeitet - deren Durchmesser bei einem Tritt auf Gras wenige Meter, bei einer Explosion hingegen die halbe Karte groß ist. Ihre Widersacher verhalten sich erstaunlich clever. Manche aufgeschreckten Wachen bleiben vorsichtig stehen, andere laufen suchend los. Wieder andere schicken einen Kollegen vor - »Hey du! Schau mal da hinten nach!« Oder sie rufen durch einen Schuss in die Luft gleich alle nahen Kameraden zur Verstärkung. Wachen erkennen nicht nur verdächtige Fremde, sondern auch, ob einer ihrer Kumpane fehlt. Wenn Gringo Carlos vor einer Sekunde noch unter dem Baum stand und beim nächsten Umsehen verschwunden ist, werden sofort die nahen Büsche durchstöbert.
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