Ihr steigt erst jetzt zur ersten Season von Diablo 4 ein oder habt auf die Sommerferien gewartet, um euch überhaupt erst ins Getümmel zu stürzen? Dann schaut euch unseren Tuning-Guide an, um nicht noch mehr Zeit in den Optionsmenüs zu vergeuden und euch direkt auf die Jagd nach den »Boshaften Herzen« zu machen.
Diese Einstellungen lohnen sich am meisten
Diablo 4 bietet zwar viele Einstellungen an, mit denen ihr die Grafiklast eurem Gaming-PC anpassen könnt. Einen wirklichen Unterschied bei der Leistung und der Optik machen dabei aber nur erstaunlich wenige. Eine Einstellung, die ihr aber in jedem Fall machen solltet, ist das FPS-Limit während Zwischensequenzen abzuschalten.
Ich sehe keinen Grund, weshalb man sich die schicken Sequenzen bei nur 30 FPS ansehen sollte. Es sei denn, ihr Story-Muffel klickt die sowieso immer gleich weg. Dann macht mit meinem Tipp, was ihr wollt.
Meine Messungen habe ich auf einem GameStar PC mit Radeon RX 6700 XT gemacht. Die Mittelklasse-Grafikkarte hat dabei in WQHD so gut performt, dass sie eigentlich kein Feintuning in Diablo 4 nötig hat. Falls ihr jedoch noch über einen älteren PC verfügt, könnt ihr mit diesen Optionen die meiste Performance aus Diablo 4 herausholen:
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Das größte Speicher-Einsparpotential für ältere PCs oder Grafikkarten mit niedrigerem VRAM habt ihr, wenn ihr die Texturdetails reduziert. Allerdings hat diese Einstellung auch den größten Einfluss auf die Optik. Schon auf der mittleren Einstellung sieht Sanktuario sehr detailarm und matschig aus.
Ihr solltet die Texturen nur dann auf niedrig stellen, wenn ihr wirklich keine andere Wahl habt. Selbst auf der mittleren Detailstufe sieht die Welt noch erschreckend matschig aus, was leider nicht an dem Schnee im Bild liegt. Diese Detailstufen solltet ihr nur erwägen, wenn ihr eine ältere Grafikkarte mit geringem VRAM von 6 GB oder weniger besitzt. Wirklich schön anzusehen sind beide Einstellungen leider nicht.
Wenn eure Grafikkarte über 8 GB VRAM verfügt, solltet ihr hier auf "Hoch" stellen. Damit sieht die Umgebung noch akzeptabel aus und ihr bekommt keine Speicherprobleme. Ab Ultra springt der Speicherbedarf so weit nach oben, dass ihr mindestens 12 GB Grafikspeicher haben solltet.
Messwerte:
Ich habe bei meinen Messungen die niedrigen Texturdetails mal ausgeklammert, weil diese Einstellung in Diablo 4 leider so unansehnlich ist, dass ich sie nur als Notlösung für besonders alte Systeme sehe.
Interessanterweise scheint die Texturauflösung keinen großen Einfluss auf die Spieleleistung zu haben. Erst auf »Ultra« ist die Bildrate auf der getesteten Radeon RX 6700 XT um immerhin drei FPS gefallen, was etwa 2% entspricht und entsprechend vernachlässigbar ist. Wer also Leistung einsparen muss, sollte sich lieber andere Optionen ansehen. Genug VRAM vorausgesetzt, könnt ihr hier ruhig die höheren Settings nehmen.
Texturdetails | Mittel | Hoch | Ultra |
---|---|---|---|
FPS | 143 | 143 | 140 |
VRAM | 6676 | 7308 | 8944 |
RAM | 12844 | 12848 | 12856 |
Dynamische Schatten
Die dynamischen Schatten sind eine der wenigen Einstellungen, die spürbaren Einfluss auf die Performance des Spiels haben. Leider büßt ihr ohne sie aber auch etwas an Atmosphäre ein.
Wollt ihr auf die schicken Schatten verzichten, könnt ihr nach meiner Messung mit etwa 12% mehr Leistung rechnen. Wenn es euer PC erlaubt, würde ich euch aber raten, diese Option nicht abzuschalten. Es wäre zu schade auf die schönen langen Schatten zu verzichten. Auf den Arbeitsspeicher und den VRAM hat diese Option keinen nennenswerten Einfluss.
Dynamische Schatten | Ein | Aus |
---|---|---|
FPS | 143 | 161 |
VRAM | 7858 | 7856 |
RAM | 12858 | 12867 |
Schattenqualität
Auch hier gibt es Einsparpotential. Die Schattenqualität hat sowohl auf die Performance, als auch den verwendeten Grafikspeicher Einfluss.
Wer hier auf die höchste Einstellung verzichtet und auf »Medium« wechselt, kann immerhin 10 % Leistung einsparen. Denn selbst auf Medium sehen die Schatten immer noch gut aus. Erlaubt es euer Grafikspeicher, könnt ihr hier auch »hoch« verwenden, ohne dass eure Leistung allzu tief in den Keller fällt.
Schattenqualität | Niedrig | Hoch | Höchste |
---|---|---|---|
FPS | 143 | 139 | 130 |
VRAM | 8788 | 9181 | 9712 |
RAM | 12695 | 12700 | 12677 |
In den Einstellungen findet ihr auch eine für »Weiche Schatten«. Macht sie ruhig aus. Ich konnte keinen nennenswerten Unterschied feststellen, dafür spart ihr ein wenig Performance.
Screenspace Ambient Occlusion (SSAO)
Wenn ihr schon in Shootern Probleme habt, dieses Grafikfeature zu sehen, dann braucht ihr in Diablo 4 gar nicht erst danach zu suchen. Hier gibt es viel Einsparpotential!
Wenn man ganz genau hinsieht, kann man hier und da etwas sattere Schatten erkennen (etwa auf dem Schnee links vom Zaun, oder auf der Säule) der Unterschied ist aber so gering, dass es sich hier nicht lohnt, dafür auf bessere Leistung zu verzichten.
Die Unterschiede von niedrig auf medium oder hoch lassen sich nur noch mit der Lupe finden und selbst dann wirds schwierig. Hier wird unnötig Leistung verschwendet, die ihr stattdessen lieber in eure Bildrate investieren könntet.
Messwerte
Hier stimmt das Verhältnis von benötigter Leistung zum erzielten Effekt meiner Meinung nach nicht. Während SSAO z.B. in Shootern für ein sichtbar realistischeres Bild sorgt, geht der Effekt hier aufgrund der weit entfernten Kamera und der Vogelperspektive fast völlig unter.
SSAO | Hoch | Niedrig |
---|---|---|
FPS | 125 | 140 |
Beim Wechsel von der hohen auf die niedrige Einstellung habe ich ein Plus von 12% bei der Bildrate feststellen können. Angesichts des kaum wahrnehmbaren Unterschieds bei der Optik lohnt sich diese Einstellung richtig. Ihr könnt SSAO meiner Meinung nach hier auch komplett abschalten, wenn ihr die Leistung braucht.
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Die Spiegelungen sind je nach Gebiet, in dem ihr euch gerade befindet, mal mehr, mal weniger relevant. Nur an Orten mit Pfützen, Bächen oder Flüssen spielt diese Einstellung überhaupt eine Rolle.
Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, fallen die Spiegelungen nicht so sehr auf, dass man sie unbedingt vermissen würde. Schon gar nicht, wenn ihr auf dem Weg zum nächsten Dungeon durch die Gegend wetzt.
Spiegelungen | An | Aus |
---|---|---|
FPS | 147 | 162 |
VRAM | 10564 | 10504 |
RAM | 14201 | 14160 |
Verzichtet ihr auf die Spiegelungen, könnt ihr etwa 10% Leistung sparen. Es gibt auch eine Option für die Spiegelungsqualität, diese hat in meinen Versuchen aber weder die Performance, noch den Speicherbedarf in nennenswerter Höhe beeinflusst. Wir sprechen hier von weniger als 1% Differenz.
Qualität der Bodenobjekte
Hier kann man zwar Leistung einsparen, allerdings geht das hier ähnlich stark auf Kosten der Grafik, wie die Einstellungen für die Texturqualität.
Am Gras lässt sich schön beobachten, was diese Option macht. Je niedriger ihr sie stellt, desto »nackter« sieht eure Welt aus. Besonders in Gegenden mit vielen bodennahen Objekten, wie besagtem Gras, leidet die Optik jedoch stark darunter. Auf RAM und VRAM wirkt sich diese Option nicht aus.
Qualität der Bodenobjekte | mittel | hoch | höchste |
---|---|---|---|
FPS | 148 | 143 | 140 |
Diese Einstellungen machen kaum Unterschied
Bei einer Reihe von Einstellungen konnte ich nahezu keinen Unterschied in der Performance feststellen. Diese Optionen könnt ihr getrost an lassen, ohne Leistung einzubüßen. Leider gilt hier meistens auch dasselbe für die Grafik. Die Unterschiede machen sich entweder nur unter bestimmten Voraussetzungen bemerkbar, oder gar nicht.
Geometrische Komplexität und Geländedetails
Die Geländedetails bestimmen, ab welcher Entfernung Objekte mit weniger Details dargestellt werden. Zum Bildrand hin kann man das Aufpoppen der detaillierteren Modelle erkennen, was sich leider nur schwer auf Bildern festhalten lässt.
Etwas anders sieht das bei der geometrischen Komplexität aus. Aber nicht viel.
Herauszufinden, was die geometrische Komplexität verändert, hat mich einiges an Zeit gekostet, denn in der Regel lassen sich die winzigen Unterschiede nur im direkten Vergleich sehen. Erst, als ich an den riesigen Statuen in diesem Dungeon vorbeikam und die Option getestet habe, konnte ich wirklich einen grafischen Unterschied erkennen. Die Leistung des Spiels bleibt dennoch nahezu unverändert, ihr könnt hier also ruhig hochschalten.
Auch diese Einstellungen haben nur gelegentliche bis gar keine Effekte
- Nebelqualität: Diese Option erklärt sich von selbst und betrifft erneut nur einzelne Gegenden, die überhaupt neblig sind. Je höher ihr sie stellt, desto dicker und feiner ist der Nebel. Allerdings fällt die potenzielle Ersparnis auch hier sehr gering aus.
- Qualität der Wassersimulation: Erneut kaum Unterschied in Grafik und Performance.
- Qualitätsstufe des Fells: Auch hier gibt es keine Leistung zu holen.
- Shaderqualität: Hier konnte ich beim besten Willen weder einen Unterschied in der Grafik, noch in der Leistung finden. Ob diese Option überhaupt funktioniert, weiß wohl nur Blizzard.
Insgesamt kann man festhalten, dass Diablo 4 mehr Grafikspeicher, als Leistung braucht. Selbst auf der RX 6700 XT habe ich in WQHD zu jeder Zeit mit weit mehr als 100 FPS gespielt. Selbst auf Ultra. Solltet ihr weniger als 12 GB VRAM haben, sind eure besten Optionen, die Texturen und die Schattenqualität zu reduzieren, um Stottern zu vermeiden.
Mangelt es an der Performance, sind eure besten Optionen: das Abschalten von SSAO, den Spiegelungen, die Qualität der Bodenobjekte zu reduzieren und die Schattenqualität zu senken. Damit müsst ihr keine allzu großen Kompromisse bei der Grafik eingehen. Reicht das nicht aus, könnt ihr noch die dynamischen Schatten abschalten, um weitere 12% Leistung zu gewinnen.
Alternativ könnt ihr noch je nach Grafikkarte FSR 2 oder DLSS zuschalten. Wenn ihr Frame-Generation benutzt, beobachtet bitte eure FPS. Einige Spieler melden, dass es dabei zu FPS-Einbrüchen kommen kann. Die Möglichkeit, eure Auflösung einzustellen, scheint aktuell immer noch verbuggt zu sein. Die wird euch zwar im Optionsmenü angezeigt – draufklicken ist aber vergebens. Wollt ihr in einer niedrigeren Auflösung spielen, bleibt euch nur in Windows die Auflösung eures Monitors zu senken, bevor ihr ins Spiel geht.
Beim RAM braucht ihr euch hingegen keine Sorgen zu machen. Die 32 GB RAM, die Blizzard in ihren Systemanforderungen empfiehlt, konnte ich nicht nachvollziehen. Die Speicherauslastung auf meinem GameStar PC blieb jederzeit unter 16 GB. Ich habe auch einen Testlauf in 4K auf einem anderen System gemacht, mit dem gleichen Ergebnis.
Diablo 4 läuft schlecht? Zeit für einen neuen GameStar-PC von BoostBoxx!