Fazit der Redaktion
Maurice Weber
@Froody42
Diablo Immortal hätte genial sein müssen, und das ist es nicht. Das ist wohl seine größte Sünde. Ist das ein unfairer Standard? Vielleicht. Aber es ist der selbst gesetzte Blizzard-Standard. Seit Jahren zeichnet sich jedes Spiel des Studios vor allem durch eines aus: Ein bekanntes Genre auf ein völlig neues Level zu hieven. Mit cleveren Kniffen genau den richtigen Spagat aus Tiefgang und Massentauglichkeit zu schaffen, dass plötzlich die ganze Welt Online-Rollenspiele, Kartenspiele, Heldenshooter spielt.
Diablo Immortal fehlt diese Brillanz, dabei hätte es sie dringender als jedes andere Blizzard-Spiel gebraucht. Denn noch nie schoss Blizzard mit einer Ankündigung derart an den Wünschen seiner Hardcore-Fans vorbei. Die Immortal-Demo hätte diesen Fans beweisen müssen, dass Blizzard sein klassisches Meisterstück ein weiteres Mal vollbracht hat: Dass die Fans vielleicht bis jetzt kein Diablo-Mobilespiel wollten, aber nur, weil sie sich kein so fantastisches wie Immortal vorstellen konnten. Dass sie vielleicht bislang keine Lust auf Handy-Hack'n'Slays gespielt haben, aber nur, weil sie noch keines in Blizzard-Qualität kannten! Genau hier stolpert Immortal. Es ragt einfach nicht genug aus dem Meer bisheriger Mobilespiele heraus. Was gar nicht heißt, dass es schlecht ist! Es ist sogar eine ziemlich kompetente Handy-Metzelei. Nur eben... nicht genial.
Blizzard ist uns den Beweis, dass das hier wirklich ein echtes und vollwertiges Diablo wird, also noch schuldig. Und wer weiß, vielleicht liefern sie den sogar noch! Die Demo war noch so weit von einer fertigen Version entfernt, dass sich noch viel tun könnte. Gut möglich, dass das finale Item-System tatsächlich wie versprochen deutlich komplexer wird. Und ja, auch das muss gesagt werden: Gut möglich, dass Immortal unglaublich viel Geld scheffeln wird, selbst wenn es eingefleischte Diablo-Fans komplett kalt lässt. Aber sollte Blizzard wie versprochen auch die noch für das Spiel begeistern wollen, hat es noch einige Arbeit vor sich.
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