Es ist ein wahnsinniger Erfolg, der wie aus dem Nichts kommt. Im Jahr 1984 arbeitet der damals gerade 27-jährige Alexei Paschitnow an der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften in Moskau. Er forscht an Künstlicher Intelligenz. Aber seine Hauptaufgabe ist es, die Möglichkeiten verschiedener Computermodelle zu evaluieren. Paschitnow entwickelt dafür immer wieder eigene Software und gerne auch Spiele, die die Leistung ausloten.
Darunter ist auch eine Adaption des Puzzlespiels Pentomino, die er mit Hilfe des befreundeten Ingenieurs Dmitry Pavlovsky umsetzt. Bei Pentomino werden zwölf aus je fünf Quadraten geformte Holzteile in eine Schachtel einsortiert. Bei Paschitnows Fassung für den Elektronika-60-Computer fallen die Stücke von oben herab in einen Schacht. Der Russe setzt dabei auf nur sieben Muster, die aus je vier Quadraten aus Text- und Sonderzeichen bestehen. Bilden die Blöcke eine geschlossene Reihe, wird diese ausgelöscht.
Der befreundete Psychologe Vladimir Pokhilko versichert Paschitnow seinerzeit, dass er auf ein geniales Konzept gestoßen sei und er es weiterentwickeln solle. Dieses Videospiel kennen wir heute als Tetris. Mehr muss eigentlich keinem erklärt werden. Doch die Geschichte um Paschitnow und dessen nahezu unbekannte Mitstreiter bildet einen düsteren Kontrast zum so unschuldigen Videospiel.
Freie Software
Paschitnow glaubt nicht, dass sich sein kleines Videospiel kommerziell verwerten lässt. Daher verbreitet es sich in den 1980ern zunächst ungehindert und unkontrolliert. Erst in Moskau und dann im Rest des damaligen Ostblocks. Vor allem eine Portierung auf den IBM-PC, die der 16 Jahre alte Praktikant Vadim Gerasimovim Auftrag von Paschitnow und Pavlovsky verantwortet, wird populär und schafft es binnen weniger Jahre nach Ungarn.
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