Die schönsten Community-Management-Geschichten: Von Hefeteig, Gefängnis und Gott

Wo viele Menschen mit der gleichen Leidenschaft zusammenkommen, entstehen Interaktionen, positive wie negative. Community-Managerin Mary berichtet aus der großen Familien der GameStar-Leser.

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Im Community-Management höre ich zwei Sätze besonders oft: »Ich könnte deinen Job nicht machen!« Und: »Du solltest ein Buch drüber schreiben.« Beides sehe ich einfach mal als Kompliment. Einerseits, weil der Job tatsächlich so viel schöner sein kann, als es vielleicht in Erzählungen klingt, und andererseits, weil sich jeder freut, wenn ich beim Feierabendbier wieder irgendeine absurde Geschichte auspacke, die tatsächlich so passiert ist. Passend zu 25 Jahren GameStar möchte ich nun auch einige davon mit euch teilen, die ich in meinen mittlerweile fast vier Jahren bei GameStar erlebt habe.

Und weil ich weiß, dass das im Vergleich zu den ganzen 25 Jahren, die wir nun bestehen, eine eher kleine Zeitspanne ist, habe ich mir Unterstützung von unseren Moderatorinnen und Moderatoren geholt, die uns teilweise schon seit knapp 20 Jahren unter die Arme greifen und schon mehr Trolle gesehen und gebannt haben, als ich zählen kann. Danke, ihr Lieben. Ohne euch wäre die GameStar nicht dieselbe. 

Marylin Marx
Marylin Marx

Mary kam im September 2018 als Community-Redakteurin zur GameStar und leitet seit 2022 das Community Management übergreifend für GameStar, GamePro und MeinMMO. Zusammen mit ihrem Team steht sie an vorderster Front gegen Trolle und setzt sich intern für eure Wünsche und euer Feedback ein. Wenn sie zwischendurch etwas Zeit findet, schreibt sie gerne über Dating-Sims, WoW oder sucht nach tollen Community-Geschichten.

Die wundervolle Welt der Leserbriefe 

Wenn ihr die Redakteure fragt, was für sie zu den absoluten Highlights ihres Jobs gehört, dann kommt (nach den oft tollen Spielen) euer Lob. Ich glaube, ihr könnt euch manchmal gar nicht vorstellen, wie viel uns positive Nachrichten und Leserbriefe bedeuten. Ein einfaches »schöner Artikel«, »tolles Video« oder »famoser Podcast« kann manchmal den ganzen Arbeitsalltag verändern. Wirklich herzerwärmend wird es aber, wenn ihr dieses Lob in Leserbriefen noch ausformuliert, dann geht uns das nahe, weil ihr eure Zeit darauf verwendet, uns eine nette Nachricht zu schreiben – das ist keine Selbstverständlichkeit.

Genauso wenig selbstverständlich, aber umso berührender sind die handgeschriebenen Briefe, die uns hin und wieder aus Justizvollzugsanstalten erreichen. Und ja, das passiert tatsächlich häufiger, als ihr vielleicht denkt. Oftmals bitten uns die verschiedenen Briefautoren um GameStar-Ausgaben (die sind anscheinend schwer zu bekommen), fragen uns nach aktuellen Preislisten von PS2-Spielen (die Insassen dürfen eine Konsole ohne Internet-Zugang besitzen und nur brandneue Spiele auf eine Beschaffungsliste schreiben) oder wollen uns einfach einen netten Brief mit handgemalten Bildern von Blumen oder Ähnlichem schicken und ein wenig aus ihrem Leben erzählen.

Post aus dem Gefängnis: Oftmals sind die Briefe sehr sorgsam geschrieben und mit tollen Zeichnungen versehen. Post aus dem Gefängnis: Oftmals sind die Briefe sehr sorgsam geschrieben und mit tollen Zeichnungen versehen.

Hefeteig-Anleitungen

Apropos aus dem Leben erzählen: Wenn wir Teile aus unserem Leben in Artikeln, Videos oder Podcasts erzählen, hört ihr anscheinend ganz genau hin. So muss jemand aus dem Kollegium anscheinend mal erwähnt haben, dass die letzten Hefeteigversuche nicht so aufgegangen sind, wie erhofft – im wahrsten Sinne des Wortes. Einige Tage später erreichte unsere Redaktion dann ein zweiseitiger, ausgedruckter Brief, in dem sehr detailliert beschrieben wurde, wie die Teigform ganz sicher gelingen wird, inklusive eines narrensicheren Rezeptes. Bevor ihr fragt: Leider habe ich den Brief nirgendwo mehr gefunden, weswegen ich euch besagtes Rezept leider nicht weitergeben kann.

Best of Kundenmails

In weiser Voraussicht, dass ich irgendwann doch mal so einen Artikel hier schreiben würde, habe ich bereits in meinem ersten Arbeitsjahr einen Best-of-Ordner mit den verrücktesten und besten Mails angelegt, die ich so lesen darf. Von Mail-Antworten wie »mit unfreundlichen Grüßen« bis hin zu Anwalts- und Kündigungsdrohungen trudelt immer mal wieder bei mir, den Mods oder den Kollegen aus dem Kundendienst das ein oder andere besondere Exemplar ein. Es mir daher eine große Freude, euch einige besonders schöne Exemplare vorstellen zu dürfen. 

Latein Kryptische Mails auf Latein. Trotz diverser Übersetzer und schlechtem Schul-Latein sind wir uns bis heute nicht sicher, was dieser Kunde uns sagen wollte.

Verloren Wir sind uns nicht ganz sicher, bei was niemand verliert.

Sprachgebrauch Auf die Antwort, dass besagter User aufgrund eines Kommentars gesperrt wurde, in dem er einen Spieleentwickler beleidigt, kam das hier zurück.

Joggen Mal eine Anfrage der anderen Art: Jemand möchte mit dem GameStar-Stern für uns durch München joggen und Werbung machen. Sportlich!

Gott Ja nun, ich weiß auch nicht, was ich dazu noch sagen soll.

Wie ihr euch vermutlich denken könnt, ist diese Auswahl nur ein sehr geringer Teil der Mails, die sich tatsächlich im Ordner befinden. Einige von ihnen haben wir aufgrund ihrer … diskussionswürdigen Wortwahl nicht veröffentlicht. Auch wenn ich zugeben muss, dass mich Mails mit Formulierungen wie »deine Mudder hat mehr Spielzeit« oder anderen kreativen Beleidigungen mittlerweile sehr erheitern. 

Süßigkeiten-Ablass

Hin und wieder erreichen uns auch Geschenke, beispielsweise in Form von Süßigkeiten, die sogar auf die Allergien der einzelnen Redakteure eingehen. Etwa hat eine Kollegin mal ein namenloses Paket ohne Absender oder Nachricht bekommen, in dem bergeweise M&Ms ohne Erdnüsse zu finden waren. Nach anfänglicher Skepsis und einigen mutigen Vorkostern in Form von weiteren Kollegen konnten wir uns aber ganz ungeniert über die süße Überraschung freuen und sagen heute nochmal: Dankeschön, liebe/r Unbekannte!

Mein persönliches Highlight an der Süßigkeitenfront ist aber ein lieber Leser, der anscheinend durch einen Systemfehler einen kostenloses Plus-Abo von uns bezog. Trotz aufrichtiger Meldung an uns (die wir anscheinend übersehen oder verpennt haben), war das Gewissen anscheinend doch noch so schlecht, dass irgendwann eine riesige Kiste voller Süßigkeiten in der Redaktion stand. Im Gegensatz zum M&M-Paket war dieses Mal aber ein erläuternder Zettel mit dabei. Für dieses Paket sagen wir an dieser Stelle auch gerne nochmal danke!

Hier wurde jede Naschkatze fündig! Im Paket lag ein Brief, der die Hintergründe erklärte. Natürlich haben wir uns beim Absender persönlich bedankt. Hier wurde jede Naschkatze fündig! Im Paket lag ein Brief, der die Hintergründe erklärte. Natürlich haben wir uns beim Absender persönlich bedankt.

Hallo? Hallo!

Vor allem während Corona und den Homeoffice-Phasen weniger häufig, dafür oftmals aber umso abstruser sind Anrufe. In der Regel könnt ihr nicht direkt bei uns in der Redaktion anrufen (aus Gründen). Hin und wieder schafft es aber doch eine Leserin oder ein Leser, sich in unsere Leitung zu verirren. Neben Support-Anfragen zu speziellen Spielen oder der Funktionsweise von Steam gibt es auch hier ein ganz besonderes Highlight. Ein Leser versuchte vergeblich, uns über Mail und das Kontaktformular irgendeine Geschäftsidee zu verkaufen. Aus Zeit- und Kapazitätsgründen antworten wir meist auf solche Dinge nicht. Besagter Leser schickte aber immer wieder neue Nachrichten, eine dringender und aufgeregter als die letzte. Als er merkt, dass er damit keinen Erfolg hat, griff er zum Telefon und fand im Impressum die Telefonnummer des Chefredakteurs:

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Ähnliches ist mir übrigens auf meinem privaten Instagram-Account passiert, als mir jemand minutenlange Sprachnachrichten zu irgendeiner Geschäfts- oder Promotionsidee für GameStar schickte. An dieser Stelle drei Bitten, die ich schon seit längerem loswerden möchte:

  • Bitte schickt keine Sprachnachrichten an Firmen/Websites. Das ist nicht nur äußerst unangenehm, sondern auch kontraproduktiv.
  • Bitte schreibt Mitarbeitern der Firma nicht auf ihren privaten Profilen irgendwelche geschäftlichen Anfragen. Auch das ist unangenehm und bringt euch nicht ans Ziel.
  • Wenn ihr uns direkt mit Kündigung, Anwälten oder ausgedachten Fristen droht, hat das genau den gegenteiligen Effekt von dem, was ihr erreichen wollt.

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