Seite 2: Divinity 2: Ego Draconis im Test - Wie gut ist das Drachen-Rollenspiel?

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Der Held

Das Gedankenlesen ist eine von 54 Fertigkeiten, die Sie in Menschengestalt erlernen und über Levelaufstiege verbessern können. Fürs Kopfkramen bedeutet das: je höher das Talent, desto weniger Erfahrungspunkte müssen Sie investieren. Divinity 2 kennt kein Klassensystem, auch wenn sich die Künste in Ausrichtungen wie Priester oder Waldläufer einteilen lassen.

Ihre Charakterentwicklung ist frei, Sie dürfen also ohne weiteres mit Pfeil und Bogen hantieren und gleichzeitig Dämonen beschwören, Äxte und Schwerter schwingen und dabei Flammenwände herbeizaubern. Das geht locker und unkompliziert von der Hand: Über die Maus visieren Sie einen Gegner an und lassen dann über Klicks die Klingen sprechen oder über eine Schnellzugriffstaste einen Zauber los.

Geht’s Ihnen mal dreckig, hilft beispielsweise ein Heiltrank. Klingt wie in den alten Divinity-Spielen oder wie in Diablo? Richtig, Kampftaktik fordert der Titel nicht von Ihnen, sondern lediglich eine sinnvolle Steigerung Ihrer Talente.

Zunächst lassen sich die Fertigkeiten nur bis Stufe 5 ausbauen, später im Spiel haben Sie jedoch Zugriff auf einen persönlichen Trainer, der die Maximalstufe gegen entsprechendes Klimpergeld bis auf 13 ausweitet. Gesteigert wird allerdings nach wie vor über die Levelaufstiege.

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Neben dem Trainer stehen Ihnen noch weitere hilfreiche Gestalten zur Verfügung: ein Nekromant, der aus rangekarrten Leichenteilen eine Kampfkreatur für Sie bastelt, ein Alchemist, der für Sie Tränke braut, und ein Bezauberer, der mit Edelsteinen und Erzen Ihre Waffen, Rüstungen und Schmuckstücke verbessert. Das Können aller vier lässt sich durch Quests steigern. Sie benötigen dann etwa weniger Rohstoffe für die Herstellung von Manatränken. Stichwort »Rohstoffe«: Damit Sie nicht die Hälfte von Divinity 2 mit der Nase am Boden verbringen, um etwa heiliges Basilikum oder Ginseng zu finden, stellt Ihnen das Spiel noch drei Laufburschen an die Seite, die Sie in die Lande schicken dürfen, um für Sie den benötigten Krempel zu besorgen.

Der Drache

Trainer, Nekromant und Co. wohnen in Ihrem Hauptquartier, einem riesigen Turm. Den müssen Sie erobern, damit es im Spiel weitergeht und damit Sie sich fortan auf Knopfdruck in einen Drachen verwandeln können.

Die Drachenform In den Festungslevels segeln Sie in Drachengestalt auf die Verteidigungsanlagen los, schrotten mit Feuer Brutstättentürme, um den Gegnerstrom zu unterbrechen ...

Die Menschenform ... und Sie kloppen auf dem Boden das lästige Fußvolk um.

Drachen-Portale Durch Portale geht’s zu den fliegenden Festungen von Damians Oberschergen.

Nur als Feuerechse erreichen Sie so manchen Schatz, so manches Geheimnis, nur so können Sie die fliegenden Festungen von Damians Oberschergen schrotten und wertvolle Set-Items abstauben, nur als Feuerechse geht es für Sie in der Hauptquest weiter. Auf Knopfdruck dürfen Sie sich übrigens jederzeit in den Turm und wieder hinaus teleportieren.

Anders als das Können Ihrer menschlichen Form verbessern Sie die insgesamt sieben Drachenfertigkeiten nicht über Levelaufstiege, sondern über Bücher, die Sie finden oder auch mal als Belohnung erhalten. Kleiner Tipp: Allein in Ihrem Turm liegen von den nützlichen Wälzern vier Stück herum. Doof: Ihr Drachenatem kann noch so mächtig sein, Gegner auf dem Boden werden Sie damit nicht erreichen. Das Spiel will, dass Sie Imps, Goblins und Trollen in Menschengestalt gegenüber treten. Und auch in die Höhe geht’s nicht unbegrenzt. Wer etwa die Schatzkiste auf dem Turm der Burg Drachenfels plündern will, muss schon per pedes hinaufsteigen.

Die Grafik

Trotz der Flugbeschränkungen ist die Welt von Divinity 2 alles andere als klein. Allein im anfänglichen Trümmertal kann man sich stundenlang herumtreiben und hat dann mit großer Wahrscheinlichkeit noch immer nicht alle Aufgaben gelöst. Lange Laufwege ersparen Sie sich dabei über die rege Nutzung von Teleportschreinen.

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Doch Divinity 2 ist auch alles andere als bildhübsch. Hochaufgelöste Texturen suchen Sie vergeblich, und die Animationen sind in den seltensten Fällen rund. Fallout 3 oder sogar Oblivion sehen deutlich schöner aus, obwohl die genau wie Divinity 2 auf der Gamebryo-Engine basieren. Allerdings wirkt das Drachenspiel durch handgebaute Dungeons und Oberwelt längst nicht so steril wie etwa Oblivion.

Der Sound

Dass Divinity 2: Ego Draconis technisch nicht der Klopfer ist, lässt sich allerdings leicht verschmerzen, nämlich übers Gehör: Die Vertonung der sehr vielen, oftmals lustigen Gespräche (der Held bleibt dabei allerdings stumm) ist herausragend und gehört mit zum Besten, was wir bisher im Genre hören durften. Nahezu jede Figur hat etwas zu sagen, und das sogar unabhängig von einer Plauderei oder einem Geschäftsgespräch mit Ihnen.

Los geht das Abenteuer in einem kleinen lauschigen Dörflein. Die Bewohner wollen einen Drachen gesehen haben. Los geht das Abenteuer in einem kleinen lauschigen Dörflein. Die Bewohner wollen einen Drachen gesehen haben.

Wenn Sie etwa im Hafen der Champions von Aleroth eine Weile neben zwei Soldaten stehen bleiben, plappern die über die jüngsten Vorkommnisse. In der Kneipe »Zum schwarzen Eber« jammern Minenarbeiter vor dem Kamin. Und in der Ruine der Burg Drachenfels puschen sich fanatische Drachenfans mit markigen Sprüchen. Dass sich bei diesem Vertonungsaufgebot die Stimmen ab und an wiederholen, bleibt nicht aus, allerdings kratzt das nicht an der Atmosphäre. Da sind die Story-Schwächen viel schlimmer, worunter auch das eigenwillige Ende fällt, das viele Spieler vor den Kopf stoßen dürfte. Aber selbst das sollte Sie nicht davon abhalten, Divinity 2 zu spielen. Hinter der nächsten Ecke könnte ja wieder was Interessantes warten, eine neue Gestalt, eine neue Aufgabe oder ein neuer Schatz.

Testversion und Patch

In der uns vorliegenden Testversion wies Divinity 2 noch einige Fehler auf. So kam es etwa gelegentlich bei intensiven Kloppereien zu Abstürzen. Quests, die nicht mehr zu lösen waren, blieben dennoch im Tagebuch der aktuellen Aufgaben vermerkt. Der Publisher Dtp verspricht für einen Termin um den Erscheinungstag des Spiels einen Patch, der die Stabilität verbessert und kleinere Fehler ausbügelt. Zusätzlich soll das zirka 50 MByte große Reparaturpaket eine Minimap einbauen und dafür sorgen, dass der Titel insgesamt fordernder wird. Auf GameStar.de werden wir auf Basis des Patchs die Wertung gegebenenfalls anpassen.

Nach-Test zum Patch 1.02

Der Entwickler Larian Studios hat mit dem Patch auf die Version 1.02 die Texturen überarbeitet und die Grafikeinstellungen um einige Optionen bereichert. Spielerisch wird das Rollenspiel um eine Sortierfunkion für Gegenstände im Inventar erweitert sowie um drei neue belegbare Tasten für das Zielsystem. Eine verbesserte Karte gab es breits dank Patch 1.01 und auch das Update 1.03 fügt wichtige Verbesserungen hinzu. Lesen Sie für weitere Details bitte auch die Beschreibungen der Patches. Für die Verbesserungen heben wir die Bedienungs-Note von 7 auf 8 Punkte an.

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