Bockschwer auf Wunsch
Lebensverlängernde Maßnahmen lassen sich entweder gewinnen oder auch an grünen Statuen kaufen, die überall in den Levels verteilt sind. Dort bietet das Spiel aber auch andere Gegenstände feil, darunter zum Beispiel kleine und große Medikits oder eine goldene Kugel, die Dante nach einem Tod wiederbelebt. Wesentlich interessanter ist allerdings die Option »Verbesserungen«.
Mit zuvor verdienten Punkten erstehen wir Geschicklichkeitsmanöver oder komplett neue Angriffe, die wir danach noch in der Schadenswirkung steigern können. Im späteren Verlauf des Spiels empfiehlt es sich, vor allem den Schaden der einzelnen Angriffe zu erhöhen, denn insbesondere im letzten Drittel des Spiels warten einige fiese Gegnerbrocken auf uns. Wer allerdings den Schwierigkeitsgrad des fast schon unfairen vierten Teils erwartet, dürfte enttäuscht werden.
Auf dem mittleren Anforderungslevel kommen einigermaßen geübte Spieler schon ohne Probleme durch. Wer’s knackiger will, der muss DmC einmal durchspielen. Erst dann gibt’s Zugriff auf das harte Zeug. Darunter zum Beispiel der »Hölle und Hölle«-Modus, bei dem Dante bei einem einzigen Treffer stirbt. Urks!
Die eingestreuten Endgegnerkämpfe stehen dagegen ganz klar auf der Haben-Seite des Titels. Die gibt’s zwar nur vereinzelt, sie sind aber klasse inszeniert und machen dank der abgedrehten Widersacher eine Menge Spaß. Unter anderem muss Dante den ekligen Sukkubus erledigen, ein schleimiges Riesenvieh, das den Nephilim auf das Übelste beschimpft.
Boss-Parade
An anderer Stelle kämpfen wir gegen den Chefdämon des TV-Senders von Limbo City oder besser gegen seine Projektion, die uns mit diffusen Strahlwellen ans Leder will. Hier wird DmC fast zur Gesellschaftsparodie: Ein Dämon an der Spitze eines Fernsehsenders, der Menschen manipuliert kommt uns jedenfalls irgendwie bekannt vor…
Die Grafik des Dämonenabenteuers ist stimmig, vor allem der coole Stil und das Design von Gegnern und Levels tragen dazu bei, dass man sich schnell in Dantes Welt verliert. Das liegt vor allem an den abgedrehten und abwechslungsreichen Limbo-Levels, die immer wieder mit pfiffigen Ideen aufwarten. So springen wir beim örtlichen TV-Sender auf fliegenden Plattformen bis ins Senderlogo oder folgen einem schraffierten Bauplan, der sich vor uns zu einem Gebäude zusammensetzt. Besonders cool: die Einblendungen, immer wieder in die Levels projiziert werden, um Dante anzustacheln (»Die«, »Kill them«).
Bei den teils spektakulären Kampfsequenzen greift eine Animation flüssig in die nächste und auch die Effekte wie Funkenflug oder Flammen können sich sehen lassen. Lediglich an einigen Stellen müssen Texturen lange nachladen und einige Charaktermodelle wirken detailarm, dazu kommen vereinzelte flimmernde Schatten. Die sehen wir aber zu selten, als dass sie uns stören würden. Obendrein passen sie fast schon zu den fetzigen Heavy Metal-, Rock- und Elektroklängen (Songs von Noisia und Combichrist), die durch die Levels wummern.
Dazu kommen hervorragend abgemischte Soundeffekte, darunter gluckernde Riesengegner, kreischende Harpyien und krachende Schwerthiebe. Negativ fällt lediglich die deutsche Sprachausgabe auf. Dantes Vertonung ist gelungen, ersticht mit seinen extrem trockenen Kommentaren hervor, dennoch wirkt die Synchronisation an zu vielen Stellen abgelesen und lustlos. Aber auch die verhindert nicht, dass der Dante-Reboot ein tolles Actionspiel ist, das man bedenkenlos kaufen kann.
Der erste DLC für das Spiel wurde übrigens schon angekündigt. Im Bloody-Palace-Modus tritt Dante in 100 Arenakämpfen gegen Gegnerwellen und Bossgegner an. Der Modus wird nach einmaligem Durchspielen des Hauptspiels freigeschaltet und soll kostenlos erhältlich sein. Einen Termin für den DLC gibt es allerdings noch nicht.
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