Elon Musk gab Apple 72 Stunden Zeit, sein 5-Milliarden-Dollar-Angebot anzunehmen. Wie wir heute wissen, sagte das Unternehmen Nein

Vor rund zehn Jahren soll Apple Pläne geschmiedet haben, Satelliten-Internet anzubieten. Eine abgespeckte Version davon wurde später im iPhone 14 umgesetzt.

Zwischen SpaceX und Apple gab es wohl vor drei Jahren eine Auseinandersetzung. (Bild: SpaceX, Apple) Zwischen SpaceX und Apple gab es wohl vor drei Jahren eine Auseinandersetzung. (Bild: SpaceX, Apple)

Die iPhones von Apple beherrschen heute eine Notruf-Funktion via Satellit. Damit lassen sich auch dann SOS-Anrufe sowie Nachrichten via iMessage verschicken, wenn kein WLAN- oder Mobilfunknetz verfügbar ist.

Ursprünglich hatte das Unternehmen aus Cupertino jedoch ganz andere Pläne, wie aus einem Bericht hervorgeht. Später trat demnach auch SpaceX auf den Plan und unterbreitete Apple ein Angebot, um die Satelliten-Konnektivität zu übernehmen.

Apples ursprüngliches Ziel: Ein eigenes Satelliten-Internet

Wie das Portal The Information (Paywall) unter Berufung auf interne Quellen berichtet, plante Apple ursprünglich, ein eigenes Satelliten-Internet aufzubauen.

Das Projekt mit dem Codenamen »Project Eagle« sollte in Zusammenarbeit mit dem Luft- und Raumfahrtunternehmen Boeing realisiert werden. Als mögliches Startdatum wurde das Jahr 2019 angepeilt.

Allerdings stellte sich heraus, dass die Umsetzung des Projekts mit Kosten von 30 bis 40 Milliarden US-Dollar verbunden gewesen wäre. »Project Eagle« wurde schließlich nicht weiterverfolgt.

So funktioniert die Kommunikation via Satellit auf dem iPhone. So funktioniert die Kommunikation via Satellit auf dem iPhone.

Apple sah sich offenbar zu einem Strategiewechsel gezwungen:

  • Statt eines vollwertigen Internetdienstes entschied sich der iPhone-Hersteller für eine abgespeckte Version von Satellitennotrufen und -nachrichten (via iMessage). Wie ihr die Kommunikation via Satellit erkennt und wie sie funktioniert, erklären wir euch im entsprechenden Artikel.
  • Erstmals vorgestellt und eingeführt wurde diese Funktion mit dem iPhone 14, mit iOS 18.5 bringt Apple sie auf die iPhone-13-Serie.
  • Für diese Funktion arbeitet Apple mit Globalstar zusammen. Die Kosten für die Bereitstellung der Satellitenfunktion belaufen sich anscheinend auf »mehrere hundert Millionen Dollar«.

Apples Konflikt mit SpaceX

Wie The Information berichtet, kam es im Jahr 2022 zu einem massiven Konflikt zwischen Apple und dem Unternehmen SpaceX beziehungsweise dessen CEO Elon Musk.

Er gab Apple 72 Stunden Zeit (via MacRumors) für sein Angebot, das die folgenden Konditionen beinhaltete:

  • SpaceX sollte das iPhone 14 mit Satelliteninternet versorgen.
  • Die Kosten für Apple beliefen sich demnach auf 5 Milliarden US-Dollar für die ersten 18 Monate.
  • Für jedes weitere Jahr würden weitere 1 Milliarde US-Dollar fällig werden.

Schließlich drohte Musk bei einer Absage damit, direkt mit Mobilfunkanbietern zu kooperieren und zu Apples Konkurrenten zu werden. Dieses Vorhaben setzte der CEO später in die Tat um.

Internet via Starlink ist mit diversen Internetanbietern verfügbar, darunter T-Mobile in den USA. In Deutschland soll das Satelliteninternet übrigens ohne Starlink an den Start gehen, wie das Handelsblatt berichtet.

Trotz Zweifel: Mögliche Erweiterung von Satelliten-Funktionen

Offenbar wurden intern Zweifel an dem Dienst geäußert. So soll Softwarechef Craig Federighi vorgeschlagen haben, den Dienst gänzlich einzustellen. Andererseits gibt es Informationen darüber, dass Apple die Satelliten-Features auf weitere Geräte ausweitet.

So soll die Apple Watch Ultra 3 von der Satellitenkonnektivität profitieren, um mit großen Outdoor-Marken wie Garmin konkurrieren zu können. Gewissheit werden wir voraussichtlich erst im September erhalten, wenn die neuen Smartwatch-Modelle zusammen mit der iPhone-17-Serie vorgestellt werden.

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