Taktisches Truppenbasteln
Nach der Mission ist vor der Mission: Pflege und Ausbau unserer Armee ist das A und O in End of Nations. Einmal gekaufte Truppen gehen uns nie permanent verloren – wenn im Gefecht ein Panzer kaputtgeht, können wir gegen Ressourcen einen neuen ordern. Das dauert zwar ein bisschen, dafür muss niemand Angst haben, dass seine liebevoll zusammengestellte Armee irgendwann komplett und endgültig futsch ist.
Daher widmen wir uns laufend unseren Truppen. Seine Armee stellt sich jeder Spieler selbst zusammen, allerdings ist die Gesamtpunktzahl begrenzt – wir können also nicht jede Menge dicker Einheiten mitnehmen, denn ein großer Panzer verbraucht zum Beispiel viel mehr Armeepunkte als ein einzelner Infanterist. Daher feilschen wir um jeden einzelnen Punkt, zumal wir auch noch Unterstützungsbauten »mitnehmen« können. Ein Reparaturdock zum Beispiel, das wir gegen einen Ressourcen-Obolus im Gefecht aufbauen, damit alle verbündeten Truppen geflickt werden.
Andere Bauten decken Tarneinheiten auf oder verstärken die Panzerung naher eigener Einheiten. Und schon ist aus maximal zwei Handvoll Truppen pro Armee ein komplexes System geworden – zumal fast jede Einheit eine Spezialfähigkeit wie Giftgaswolkenwerfen oder Sperrfeuer auf dem Kasten hat.
Ein bisschen Rollenspiel
Erledigte Missionen und Gegner bringen uns Kapital und Erfahrungspunkte, letztere erhöhen immer wieder unseren Kommandantenlevel.
Ein Aufstieg wiederum schaltet sogenannte Techpunkte frei, die wir in Kommandantenfähigkeiten investieren: Luftangriffe, Artillerieschläge, seismische Attacken gegen Gebäude, fieses Zeug halt. Dadurch kann sich jeder Spieler noch mehr spezialisieren. Wer als »Tank« spielen mag, verschafft seinen Panzertruppen mehr Panzer, Unterstützer verbessern lieber ihre Reparaturfertigkeit.
Aber das macht auch das Balancing heikel, die oben genannte 1-1-Mission haben wir testweise mehrfach gespielt – wenn der Gegner ein, zwei Level über uns war, haben wir verloren, bei niedrigstufigeren Gegenspielern hingegen gewonnen. Kann natürlich Zufall sein, allerdings ist Petroglyph hier sowohl beim Ausbalancieren als auch beim Matchmaking-System gefordert, denn niemand mag mit drei anderen Level-2-Spielern gegen vier Gegner auf Stufe 4 antreten.
Free to Play? Ja, aber...
End of Nations soll am 30. September 2012 als Free-to-Play-Titel starten. Petroglyph verspricht, dass man auch ohne Echtgeldeinsatz voll mitmischen kann – ob das stimmt, lässt sich jetzt noch nicht hundertprozentig sagen. Wahr ist, dass sich neue Einheiten und Boni wie eine bessere Panzerbewaffnung sowohl mit erspieltem »Kapital« als auch mit »Credits« (für echtes Geld) kaufen lassen. Wer keinen Cent ausgeben will, muss also ausdauernd spielen, um Kapital zu farmen; unter Umständen immer wieder die gleichen Einsätze. Wie teuer welche Vorteile sind, ist noch offen – der Shop war am Beta-Wochenende dicht.
Verstecken muss sich End of Nations hinter seinen Vollpreis-Kumpels allerdings nicht. Grafik, Musik und Sound sind wuchtig, Spezialeffekte wie Hubschrauber-Bombardements oder Artillerieschläge sehen toll aus. Ebenso die vielen Animationen der Einheiten und die Wettereffekte – im Eismeer kämpfen wir zum Beispiel auf einem festgefrorenen, riesigen Drohnenträger, mitten im Schneegestöber. Die bisher testbaren Einsätze spielen allerdings einen Tick zu oft im Halbdunkel, was aber schlicht am Szenario liegt.
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