Erfolgreicher als Shenmue 3 - Brettspiel-Kickstarter kurz vor 10-Mio-Rekordmarke

Das Brettspiel Kingdom Death: Monster 1.5 verbindet bizarre sowie stark sexualisierte Designs mit einem vielschichtigen Regelwerk – und sammelte mit dieser Mischung schon mehr als 9 Millionen US-Dollar auf Kickstarter ein. Damit ist es das bisher mit Abstand erfolgreichste Spiel auf der Plattform.

Im Mittelpunkt von Kingdom Death: Monster stehen die detaillierten Miniaturfiguren Im Mittelpunkt von Kingdom Death: Monster stehen die detaillierten Miniaturfiguren

Das erfolgreichste Spiel auf Kickstarter ist weder Shenmue 3 noch Torment: Tides of Numenera, sondern ein Brettspiel. Von familienfreundlicher Unterhaltung à la »Die Siedler von Catan« ist Kingdom Death: Monster 1.5 aber mehr als nur ein gutes Stück entfernt – und vielleicht gerade deshalb so beliebt.

Die Kickstarter-Kampagne bewirbt Kingdom Death: Monster 1.5 als Brettspiel für mehrere Spieler, in dem es darum geht, »ineiner albtraumhaften Welt« gegen »einen Ansturm von grotesken und furchterregenden Kreaturen« zu bestehen.

"[Die Spieler] werden die Früchte dieser Schlachten nutzen, um eine zerbrechliche Zivilisation an einem Ort zu errichten, an dem sich die Menschen am Ende einer abscheulichen Nahrungskette befinden."

Mit seiner Idee wandte sich Kingdom Death-Schöpfer Adam Poots bereits 2012 an die Kickstarter-Community. 35.000 US-Dollar wollte er damals, letztlich sammelte er bereits knapp zwei Millionen US-Dollar. Vor kurzem startete er nun eine neue Crowdfunding-Kampagne für das 1.5-Update zu Kingdom Death: Monster, die zum bis dato erfolgreichsten Kickstarter-Spieleprojekt wurde und hat den mit 8,7 Millionen finanzierten Exploding-Kittens-Rekord bereits eingeholt.

Noch mehr als 50 Stunden läuft die Aktion, doch schon jetzt trugen zum Zeitpunkt der News knapp 17.000 Backer mehr als 9 Millionen US-Dollar zusammen. Zum Vergleich: die anfangs erwähnten Spiele Shenmue 3 und Torment kamen innerhalb ihrer Kickstarter-Kampagnen auf rund sechs beziehungsweise etwas mehr als vier Millionen US-Dollar.

Mehr zum Thema in unserem Report:Was können Video- von Brettspielen lernen?

Gegenüber Polygon loben Fans von Kingdom Death: Monster das Brettspiel für sein forderndes Gameplay, das so reichhaltige wie geheimnisumwitterte Lore und sein eigenwilliges Design. Und tatsächlich müssen sich die Spielfiguren nicht hinter ihren blumigen Beschreibungen verstecken. Wer nur ein paar Augenblicke in die Google-Bildersuche investiert, findet etwa die völlig verzerrte Version eines Widders, auf dessen Stirn ein menschliches Gesicht prangt, während sein Hals aus Armen besteht.

Nur ist das Figurendesign auch der Knackpunkt von Kingdom Death: Monster. Vor allem weibliche Charaktere stellt das Spiel stark sexualisiert dar, was Poots laut Polygon einiges an Kritik einbrachte. Diese bezeichnet er zwar als »sehr berechtigte, persönliche Empfindungen«, sieht gleichzeitig aber keinen Grund dafür, etwas zu ändern. Im Gegenteil. Denn nun werden auch männliche Figuren stärker in diese Richtung gestaltet. Dabei gibt es auch Fans, die sich mit den teils extremen Designs nicht ganz wohlfühlen. So schreibt ein Fan:

"Ich zucke immer noch etwas beim Gedanken an meine Frau zusammen, die mir am Zeichentisch über die Schulter schaut und mich fragt, wieso ich mich für Penis-Monster in der Form eines Brokkolis interessiere. "

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