Ich liebe mein iPhone, aber ausgerechnet für ein Android-Handy auf der IFA hätte ich ihm fast abgeschworen

Ein großes Handy für große Hände: das Honor Magic V3.

Ich bin iPhone-Nutzer. Apple-Handys nutze ich seit acht Jahren, allerdings mehr aus Gewohnheit. Einst war es einfach ein Redaktionshandy, jetzt nutze ich sie auch privat. Von der Fehde Apple vs. Android halte ich nicht viel.

Ich bin auch ein Skeptiker. Als das erste Foldable mit dem Royole Flexpai auf der CES 2018 vorgestellt wurde, fand ich das zwar interessant, wusste aber auch, dass noch viel Wasser den Rhein hinauffließen würde, bis diese Phones ihre Kinderkrankheiten abgelegt haben – und mittlerweile hatte ich sie aus den Augen verloren.

Licht, Kamera, Action: Honor Magic V3 auf der IFA 2024. Zum ersten Mal hatte ich die Möglichkeit, ein Foldable-Handy in die Hand zu nehmen – und wäre am liebsten damit getürmt (aber die Security wäre vermutlich schneller gewesen als ich).

Maxe Schwind

@GameStar_de

Schreiben war schon immer Teil seines Berufslebens: Angefangen mit Reiseausschreibungen in seiner Ausbildung als Reiseverkehrkaufmann über TV-Listings als Programm-Redakteur (ihr wisst schon, diese öden Spalten in den Tages- und Wochenzeitungen) bis zum Technischen Redakteur in einer IT-Firma hat er nahezu alles in Worte gebannt. Die Tech-Affinität kam erst mit dem Redakteursposten bei einem mittlerweile eingestellten Technikmagazin dazu, obwohl ihm das Konsolenzocken bereits in die Wiege gelegt wurde. Seine Eltern hüpften schon früh mit Ex-Klempnern auf Schildkröten. In seiner Freizeit geht Maxe vor allem seinem Hobby, dem Schreiben, nach. Als Milian Ventus veröffentlicht er Bücher, die man in jedem Buchhandel kaufen kann. Außerdem hat er eine Weiterbildung zum Lektor gemacht. Wenn er die Tastatur nicht unter den Fingern hat, dann Animes, Mangas und Bücher vor den Augen, die er gerne in seinem Podcast 'Lesen und Lesen Lassen' bespricht.

Ein komplett anderes Gefühl

Auf einer so riesigen Messe wie der IFA muss es schnell gehen, daher habe ich mir einige wenige Notizen zum Honor Magic V3 gemacht. Die erste davon: »fühlt sich super gut an«. Jetzt hatte ich in meiner Zeit als Tech-Redakteur schon ein paar Taschenrechner in den Fingern, aber wenn die Haptik das erste ist, was mir auffällt, dann muss da was dran sein.

Das Handy ist vor allem besonders schmal. In aufgeklappten Zustand war es nicht dicker als ein paar Zentimeter; zusammengeklappt maß das Honor Magic V5 ungefähr die Stärke von Jusufs Samsung Galaxy Z Fold5 in aufgeklappten Zustand, aber seht selbst:

0:32 Honor Magic V3 vs. Samsung Galaxy Z Fold5

Das ist deshalb so beeindruckend, weil irgendwo in diesem dünnen Chassis die Technik Platz finden muss. Da das Handy zusammengefaltet als herkömmliches Handy durchgeht, wird der aufklappbare Bildschirm zur Zusatzfunktion und nicht zum Muss, um das Gerät »ordentlich« verwenden zu können.

Wichtig zu erwähnen: Man spürt die Falz – also da, wo sich das Gelenk zum Zusammenklappen befindet – zwar auf dem LTPO-AMOLED-Display, aber ich empfand sie nicht als störend. Gesehen hat man sie auch nur, wenn man das Handy gegen das Licht gehalten hat.

Ich mag’s groß

An Handygrößen scheiden sich die Geister. Die Kollegen Linh und Mirco sind Freunde von kleinen Phones wie dem iPhone SE, ich hingegen habe recht große Hände und komme auch mit Handys mit einem Display von 6,7 Zoll und größer gut klar.

In aufgeklapptem Zustand misst das Honor Magic V3 7,92 Zoll. Zum vollwertigen Tablet reicht das noch nicht, dennoch hat man schlichtweg mehr Screen-Real-Estate für … alles Mögliche.

• Mehr Platz beim Schreiben von E-Mails (vor allem die zweigeteilte Tastatur hat mich überzeugt)
• Videos sind größer
• Mehr Produkte auf Shop-Seiten zum Vergleichen

Und wenn man doch mal eben schnell was googlen möchte, reicht es auch, den Single-Screen im eingeklappten Zustand zu verwenden.

Ich habe allerdings auch Bedenken, die ich beim Hands-on nicht beiseite schieben konnte. 

• Der aufgefaltete Bildschirm ist nahezu quadratisch. Viele Apps und Webseiten sind allerdings auf rechteckige Geräte ausgelegt. Ich denke, ein Triple-Foldable könnte der perfekte Handy-Tablet-Hybrid sein.
• Wie stabil ist das Handy? Das schmale Design hat nicht nur mich, sondern auch Handy-Experte Linh und Foldable-Besitzer Jusuf begeistert, doch Nachteile könnten erst sich erst mit der Zeit zeigen.
• Wird die Falz sichtbarer, je länger man das Handy verwendet? Das Gerät zum Anfassen auf der Messe war fabrikfrisch, aber wie lange macht der Bildschirm das Auf-und-Zuklapp-Spiel mit? 

Nachstehend lasse ich euch noch die technischen Daten da.

Ob ich meinem iPhone abtrünnig werde? Nach einem 15-Minuten-Hands-on kann ich das freilich nicht sagen, aber mein erster Eindruck war positiv genug, als dass ich mich zumindest gerne in einen ausführlichen Test stürzen möchte. Mal sehen, ob's klappt.

Hier lest ihr von weiteren Highlights auf der IFA:

• Acer Nitro Blaze 7 ist der nächste große Konkurrent fürs Steam Deck
• Samsung will 3D-Monitore zurückbringen, aber ohne Brille

Apple, wenn du das hier liest: Wie wäre es nach KI denn mal mit einem Foldable? Honor hat mit dem Magic V3 vorgemacht, wie es geht. 

Übrigens: Auf der IFA bin ich meinem Kollegen Maurice Weber in die Arme gelaufen, der das Handy schon in der Hosentasche hatte. Der zeigte sich ebenfalls beeindruckt. Ist jetzt die Zeit der Foldables angebrochen?

Hattet ihr schon mal ein Foldables-Handy in der Hand? Besitzt vielleicht sogar eines? Was denkt ihr darüber? Schreibt es in die Kommentare.