Langsam kullert die Kohlekugel die Rutsche entlang, wird immer schneller, schießt einen Hügel runter, landet auf einem Holzfließband. Gemütlich geht’s weiter auf ein Förderband aus Stoff. An einem T-Stück stößt eine Erzkugel dazu, gemeinsam flutschen die beiden auf einem Metallband daher – direkt hinein in die Schmiede. Sekunden später sind Kohle und Erz zu einer handlichen Eisenplatte geschmolzen.
Mit drei weiteren Platten geht die Reise weiter, diesmal per Karren. Nach einem flotten Roadtrip wird’s dunkel, als unsere Metallplatte in einer Kiste verschwindet. Aber nur kurz, dann landet sie auf einem Eisenbahnwaggon, die Lok nimmt Fahrt auf und schnauft mit Waggons voller identischer Platten auf ein Labor zu.
Fasziniert beobachtet unsere Platte, wie hüpfende Männchen und Weibchen Bücher mit leeren Seiten ins Labor tragen – und aus unserer Platte ein Lehrbuch fertigen. Per Planwagen geht’s zur Endstation: eine Schule, die Industrieforschungspunkte erzeugt.
Und das waren nicht mal alle Transportmöglichkeiten, die euch das Aufbauspiel Factory Town bietet! Denn hier tuckern noch Frachtschiffe und Zeppeline umher, es gibt unterirdische Rohrleitungen, simple Indiana-Jones-Loren und ausgefeilte Sortierplatten, die Rohstoffe, Zwischenprodukte und Fertigwaren filtern, verteilen, weiterleiten.
Das klingt stark nach Factorio, aber Factory Town ist nicht so technisch-nüchtern. In der bunt-blockigen Welt versorgt ihr euer Dorf wie in einem klassischen Aufbauspiel mit Mahlzeiten, Getränken, Klamotten, Handwerkerbedarf und so weiter. Es gibt keine Gegner, also auch keine Verteidigungsanlagen – bei Factory Town ist vor allem der Transportweg das Ziel.
Per Hand oder automatisch
Die Siegbedingungen, zum Beispiel in den acht Kampagnenmissionen, lesen sich zunächst arg trocken: Produziere X Eisenbahnschienen, baue ein Bergwerk, schaffe Techniklevel X, mache X Bewohner happy. Und dann werdet ihr, abgesehen vom kurzen Tutorial, allein gelassen – im positiven Sinn. Denn Factory Town kaut euch nichts vor, sondern lässt euch selbst tüfteln.
![](http://images.cgames.de/images/gamestar/238/martin-deppe_6063829.jpg)
Der Autor
Egal ob rundenbasiert oder Echtzeit: Von Anno, Die Siedler und Tropico über XCOM bis hin zu Panzer Corps, Total War und Company of Heroes ist kein Strategiespiel vor unserem Gründungsmitglied und ehemaligen Stellvertretenden Chefredakteur sicher. Von 2002 bis 2004 war Martin als Producer tätig, unter anderem für Nivals Weltkriegs-Echtzeitstrategiespiel Blitzkrieg. Seit 2008 schreibt er wieder regelmäßig für GameStar und hat bei unseren Sonderheften den Hut auf. Manchmal auch den Helm.
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