Vin Diesels großformatiges Comeback
Wer an 2 Fast 2 Furious am meisten schätzte, dass Vin Diesel fehlt, sollte um Neues Modell. Originalteile einen großen Bogen machen. Vin Diesel, der muskulöse Schauspieler mit der Reibeisenstimme, ist nicht nur wieder Hauptdarsteller, er füllt den Film fast überlebensgroß aus. So nähert sich ihm die Kamera am liebsten von unten, damit er noch mächtiger wirkt. Auch der Text kommt ihm nur mit gigantischen Posen über die Lippen: Ein One-Liner jagt den nächsten, so dass man manchmal fast Angst hat, der Charakter müsse verhungern, weil er bei einer Fastfood-Bestellung vermutlich nur einen halben Satz rausbekäme. Doch Diesel zeigt auch, was er kann: Als charismatischer Halunke mit Sinn für Gerechtigkeit ist er einfach unschlagbar. Wenig Chancen hat dagegen sein Ko-Star Paul Walker, der als Ex-Model nach wie vor Mimik-Minimalismus pflegt. Immerhin haben die Jahre seit 2 Fast 2 Furious geholfen, ein paar charakterbildende Furchen ins Gesicht zu schweißen
Doch die eigentlichen Hauptdarsteller in Fast and the Furious sind traditionellerweise die Actionszenen. Von einem Tanklastzug-Überfall in den Bergen der Dominikanischen Republik bis zu wilden Verfolgungsjagden in der mexikanischen Wüste zeigt Regisseur Lin das breite Spektrum seiner Kunst. Dabei geht erwartungsgemäß viel zu Bruch, und die große Explosion zum Schluss ist garantiert. Bei Hochgeschwindigkeitsfahrten durch einen engen Tunnel übertreibt Lin es dann doch etwas: Die sehen zu unrealistisch aus, als dass man noch mitgehen könnte. Schwamm drüber. Weitaus schmerzhafter: Es gibt nur ein klassisches Autorennen in den Straßenschluchten von Downtown-Los-Angeles. Doch das ist gewollt; Fast & Furious: Neues Modell. Originalteile soll erwachsener wirken als der erste Film. Und manchmal es ist gar nicht so verkehrt, wenn sich nicht alles um Tuning dreht.
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