Fimbul - Eine God of War-Alternative für PC-Spieler?

Brutale Nahkämpfe in einer nordischen Sagenwelt: Wir haben das Action-Adventure Fimbul ausprobiert und sicher keinen Megahit, aber durchaus einen kleinen Indie-Geheimtipp entdeckt.

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Der Fimbulwinter bringt nicht nur Schnee und Eis, sondern auch Krieg und Kampf. Kveldulver kann seine Feinde dabei nicht nur im Nahkampf bezwingen, sondern auch Wurfspeere verwenden. Der Fimbulwinter bringt nicht nur Schnee und Eis, sondern auch Krieg und Kampf. Kveldulver kann seine Feinde dabei nicht nur im Nahkampf bezwingen, sondern auch Wurfspeere verwenden.

Fimbul, das bedeutet im weitesten Sinne erst einmal nicht mehr als ein langer, harter Winter. Das Wort stammt aus dem Altnordischen, hat aber in der nordischen Mythologie noch eine andere Bedeutung: Fimbul ist der letzte Winter vor Ragnarök. Die Götterdämmerung. Das Ende der bekannten Welt.

Fimbul ist aber auch der Name des Action-Adventures, das vom dänischen Entwicklerstudio Zaxis entwickelt wird und die frostige Endzeit als Setting nimmt, um eine persönliche Geschichte zu erzählen. Setting und Gameplay erinnern sofort an God of War, das vergangenes Jahr für die PlayStation 4 erschienen ist und plattformübergreifend zu einem der besten Spiele von 2018 gehörte.

Fimbul - Gameplay-Demo: Untot gegen den nordischen Weltuntergang Video starten 4:10 Fimbul - Gameplay-Demo: Untot gegen den nordischen Weltuntergang

Schwer tot zu kriegen

Fimbul hat mit God of War nicht nur das nordische Szenario gemeinsam. Wie Kratos handelt es sich beim Fimbul-Helden Kveldulver um einen alten Kriegsveteranen, der eine Menge Zorn in sich trägt und dem nur Wenige auf dem Schlachtfeld das Wasser reichen können.

Obwohl Fimbuls Optik eher Comichaft ist, kann es auch ganz schön blutig zugehen. Gelegentlich fliegen sogar Körperteile. Obwohl Fimbuls Optik eher Comichaft ist, kann es auch ganz schön blutig zugehen. Gelegentlich fliegen sogar Körperteile.

Selbst der Tod hält den weißhaarigen Wikinger nicht am Boden. Die Nornen, die Herrinnen über das Schicksal, holen den Krieger so oft ins Leben zurück, bis dieser seine Bestimmung erfüllt. Dazu metzelt sich Kveldulver mit Äxten, Schwertern und Speeren durch scharenweise feindliche Wikinger, Räuber und Halbtrolle. Mangelnde Gegnervarianz machte die Demo mit purer Masse wett.

Häufig standen wir gleich Dutzenden Feinden gegenüber, mussten ständig darauf achten nicht eingekreist zu werden und freuten uns über das wuchtige Trefferfeedback, wenn wir mit einem Hieb gleiche mehrere Gegner von den Beinen pflügten.

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Für theoretische Variation sorgt in den Schlachten der Waffenwechsel. Kveldulvers Ausrüstung kann nämlich zerbrechen, doch glücklicherweise lassen erschlagene Gegner Schwerter, Äxte, Schilde und Helme fallen, die wir wiederum aufklauben können um weiterzukämpfen. In der Praxis machte es in der Demo noch keinen großen Unterschied, ob wir nun mit einem Schwert oder einer Axt zuschlugen. Hier müssen die Entwickler noch am Balancing arbeiten.

Waffen, auf denen blaue Runen leuchten, sind in der Regel besser als gewöhnliche Äxte und Schwerter. Ein richtiges Inventar gibt es aber nicht. Waffen, auf denen blaue Runen leuchten, sind in der Regel besser als gewöhnliche Äxte und Schwerter. Ein richtiges Inventar gibt es aber nicht.

Combometer und Animations-Hickhack

Für eine Prise Taktik im Kampfgetümmel sorgen eine Handvoll Spezialangriffe. Dafür sind Combopunkte notwendig, die sich aufladen, wenn wir Gegner treffen ohne selber Schaden zu erleiden. In der Previewversion standen uns ein Angriff zum Niederwerfen und ein Heilbanner zu verfügung. Im späteren Spielverlauf soll es allerdings noch weitere Spezialfähigkeiten geben.

Das Kampfsystem funktioniert, Fimbul hat allerdings Probleme bei dessen Präsentation. Die Kampfanimationen sind weder flüssig, noch besonders spektakulär. Wenn wir im Kampf also zwischen leichten und schweren Angriffen wechseln und auch noch Blocken wollten, sprang Kvelduler von einer Animation in die nächste, wie bei einem Stopmotionfilm. Dazu kommt noch, dass die Ausweichrolle nicht zuverlässig funktionierte, wenn Kveldulver sich noch in einer anderen Animation befand.

Die Trolle in Fimbul haben jeweils eigene Designs und eigene Namen. Hier bekommt es Kveldulver mit Bursa zu tun, dem ersten Troll, dem wir im Spiel begegnen. Die Trolle in Fimbul haben jeweils eigene Designs und eigene Namen. Hier bekommt es Kveldulver mit Bursa zu tun, dem ersten Troll, dem wir im Spiel begegnen.

Ein Highlight von Fimbul sind die Kämpfe gegen die turmhohen Trolle. Besonders da die schwache Präsentation hier weitaus weniger ins Gewicht fällt. Wir trafen bei unserer Spielsession etwa auf Bursa, der mit gewaltigen Stampfern Kveldulver gerne einmal drei Meter nach hinten schleudert. Um den Hünen zu bezwingen, müssen wir unsere Taktik anpassen und ihn mit Wurfspeeren erst einmal betäuben, um dann richtig Schaden mit unseren Nahkampfwaffen zu verursachen. Das bringt Abwechslung.

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Viele Wege führen zum Ende

Abseits des Schlachtgetümmels versucht Fimbul auch eine eigene Geschichte rund um Rache und dem Untergang der Welt zu erzählen. Ob diese in Sachen Emotionalität und Epik an ein God of War rankommt, ist eher fraglich. Dafür hat Fimbul aber ein anderes Ass im Ärmel: den Schicksalsfaden.

Im Laufe des Spiels wird es uns an mehreren Stellen möglich sein, selber zu entscheiden, wie die Geschichte verlaufen soll. So können wir schon gleich zu Beginn bestimmen, ob Kveldulver den ollen Bursa verschonen soll, oder ihm nach dem Kampf den Rest gibt. Diese Entscheidungen können später Auswirkungen haben, am Ende von Fimbul werden sie aber nichts verändern.

Anstelle von Cutscenes erzählt Fimbul seine Geschichte in solchen Comicstrips. Alle Dialoge finden also in Sprechblasen statt, eine Sprachausgabe gibt es nicht. Anstelle von Cutscenes erzählt Fimbul seine Geschichte in solchen Comicstrips. Alle Dialoge finden also in Sprechblasen statt, eine Sprachausgabe gibt es nicht.

Ganz im Sinne der dargestellten Mythologie ist das Schicksal des altgedienten Recken in Stein gemeißelt und lässt sich nicht abwenden. Wir können daher nicht entscheiden, wie Kveldulvers Geschichte zu Ende geht, sondern nur, welcher Mensch wir unterwegs sein wollen. Der Lebensfaden erlaubt uns außerdem, zu früheren Stellen im Spiel zurückzukehren. Wenn uns eine Entscheidung also im Nachhinein doch nicht zusagt, steht es uns frei sie rückgängig zu machen.

Viele dieser Entscheidungen, konnten wir beim Spielen noch nicht treffen. Ob sie also wirklich spürbare Konsequenzen nach sich ziehen werden, zeigt sich wohl erst, wenn Fimbul erscheint.

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