50.000 Dollar pro Tag: Sein Spiel machte ihn zum Millionär und sein Leben zur Hölle

Der Aufstieg und Fall von Flappy Bird: Er hat sein eigenes Spiel gehasst, obwohl es ihn zum Millionär gemacht hat

Die Geschichte von Nguyen Ha Dong und Flappy Bird zeigt, dass Ruhm und Reichtum seine eigenen Herausforderungen mitbringt. (Bild: dotgears) Die Geschichte von Nguyen Ha Dong und Flappy Bird zeigt, dass Ruhm und Reichtum seine eigenen Herausforderungen mitbringt. (Bild: dotgears)

Erinnert ihr euch an die ersten viralen Handyspiele, die gefühlt jeder hatte? Ich rede von Games wie Angry Birds, Doodle Jump und Fruit Ninja. Die Geschichte hinter einem dieser Klassiker ist besonders kurios: Flappy Bird.

Der kleine gelbe Vogel hat die Welt im Sturm erobert und seinen Entwickler, Nguyen Ha Dong, über Nacht zum Millionär gemacht - und trotzdem entschied er sich, das Spiel eines Tages einfach von den App Stores zu entfernen. 

Der Grund: Es hat sein Leben ruiniert. Was dahinter steckt und was Ha Dong heute macht, erzähle ich euch hier. 

Was ist Flappy Bird überhaupt?

Für alle die nicht so alt sind wie ich oder damals nicht viel mit Smartphone-Spielen am Hut hatten: 

Flappy Bird war ein einfaches 2D-Spiel, bei dem ihr einen kleinen gelben Vogel durch eine endlose Reihe von grünen Röhren steuern musstet. Eure Aufgabe war es, den Vogel so weit wie möglich fliegen zu lassen, ohne die Röhren zu berühren. Klingt simpel, oder?

Warum war Flappy Bird so erfolgreich? Gerade die simple Natur machte den Reiz des Spiels aus. Mit seiner minimalistischen Grafik und dem einfachen Gameplay zog es Millionen von Spielern weltweit in seinen Bann. Der gelbe Vogel hob besonders stark ab, als der damals größte YouTuber PewDiePie ein Let’s-Play hochlud und das Handy-Spiel seinen Zuschauern vorstellte. 

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Aber was Flappy Bird wirklich auszeichnete, war seine gnadenlose Schwierigkeit. Die präzise Steuerung des Vogels war eine echte Herausforderung und es war extrem verlockend, eine Runde nach der anderen zu spielen. Das Spiel verbreitete sich wie ein Lauffeuer auf sozialen Medien und bald schon spielte die halbe Welt Flappy Bird. 

Einige Zeit lang war das Spiel die beliebteste App weltweit. 

Warum hat es Ha Dongs Leben ruiniert?

Aber wie kann ein so großer Erfolg das Leben einer Person ruinieren? Ist das nicht der Traum von jedem Spieleentwickler? 

Ruhm und Reichtum haben Schattenseiten: Es stellte sich heraus, dass der plötzliche Ruhm und der immense finanzielle Erfolg für Nguyen Ha Dong eine echte Belastung waren. Als das Spiel seinen Höhepunkt erreichte, verdiente er schätzungsweise 50.000 Dollar pro Tag durch Werbung im Spiel. Das ist eine Summe, von der die meisten Entwickler nur träumen können. 

Doch dieser Reichtum brachte auch Probleme mit sich. Der Druck, ein so erfolgreiches Spiel aufrechtzuerhalten, war enorm.

Für den jungen Entwickler gab es kein Entkommen: Ha Dong wurde von Fans belagert, erhielt zahlreiche Nachrichten und Anrufe und sein Leben wurde von neugierigen Blicken durchleuchtet. 

Als das Spiel international Bekanntheit erlangte, hat auch die vietnamesische Presse davon Wind bekommen und sein Haus praktisch rund um die Uhr belagert. 

Der Erfolg des Spiels hatte einen regelrechten Hype ausgelöst, der außer Kontrolle geraten war.

Dazu kamen zahlreiche Anschuldigungen, die in Ha Dongs Richtung geworfen wurden. Von Eltern, die ihn für die Flappy-Bird-Sucht ihrer Kinder verantwortlich machten, bis hin zu Journalisten und Entwicklern, die ihm Asset-Klau vorwarfen (Die grünen Röhren hätten auch direkt aus Super Mario stammen können). 

Schließlich konnte Dong dem Druck nicht mehr standhalten. Er entschied sich, Flappy Bird aus den App-Stores zu entfernen, was zu einem Aufschrei in der Spielergemeinschaft führte. 

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Der erste Kommentar zu diesem Tweet mit über 800 Likes stammt von einen Nutzer der sagt »a LOT of people would kill to have such success you ungrateful piece of s***«. Solche Kommentare waren leider keine Seltenheit.

Für Ha Dong war die Entfernung des Spiels der einzige Ausweg, um seine Privatsphäre wiederzuerlangen und den Druck zu verringern.

Das Spiel war nie dafür gedacht süchtig zu machen: Er gab auch zu, dass er sich schuldig fühlte, weil er glaubte, dass sein Spiel zu süchtig machte und Menschen ihre Zeit raubte. In einem Interview mit Forbes sagte der Indie-Entwickler, dass Flappy Bird als entspannendes Spiel für zwischendurch gedacht war - nicht um Spieler süchtig zu machen. 

»Es ist ein Problem geworden«, so Ha Dong. 

Was macht der Flappy Bird Entwickler heute?

Nachdem er Flappy Bird vom Netz genommen hatte, versuchte Nguyen Ha Dong, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Er zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und konzentrierte sich auf die Entwicklung von Spielen, die weniger Aufmerksamkeit erregten.

Dong hat seitdem noch einige Spiele, wie Swing Copters und Ninja Spinki Challenges, veröffentlicht, aber keines davon erreichte den gleichen Hype wie Flappy Bird. Er versuchte, ein normales Leben zu führen, fernab der exzessiven Aufmerksamkeit, die ihm zuvor zuteil wurde. Ob er jemals wieder ein so erfolgreiches Spiel entwickeln wird, bleibt abzuwarten - vielleicht will er das aber auch gar nicht. 

Die Geschichte von Flappy Bird zeigt, dass Erfolg nicht immer das ist, was man sich erträumt und dass der Ruhm seine eigenen Herausforderungen mit sich bringt. 

Könnt ihr Ha Dongs Entscheidung nachvollziehen? Wie hättet ihr an seiner Stelle gehandelt? Hätte Ha Dong das Spiel online lassen sollen oder war das Entfernen die einzige und richtige Entscheidung? Und habt ihr früher selbst Flappy Bird gespielt oder sogar Personen gekannt, die regelrecht süchtig nach dem Spiel waren? Schreibt uns eure Meinung und eure Erfahrungen in die Kommentare! 

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