Völlig inkonsistente KI
Beim ersten Rennen der Kampagne geht es einfach nur um eine gute Platzierung. Die KI fährt uns sofort um die Ohren und macht es uns verdammt schwer, mitzuhalten. Das liegt nicht zuletzt daran, dass unser Gefährt umgehend auf Schneckentempo verlangsamt wird, wenn wir mit einem Atom unseres Fahrzeugs den Fahrbahnrand berühren. Das frustriert, davon abgesehen ist die Fahrphysik aber sehr gut. Nach einigen Neustarts und etwas Eingewöhnung gewinnen wir das Rennen, doch für einen Spieleinstieg ist das schon ganz schön knackig!
Im nächsten Rennen treten wir wieder gegen ein volles Feld von Fahrzeugen an, diesmal gewinnt aber, wer die schnellste Runde hinlegt. Schon nach der zweiten Kurve führen wir das Feld an und werden niemals eingeholt. Tatsächlich überrunden wir kurz vor Schluss sogar noch einige Fahrzeuge. Ein paar Rennen später stellt sich heraus, dass die KI im Rennmodus absolut hervorragend fährt. In den anderen Spielmodi sind unsere Gegner aber so schlecht, dass wir hier praktisch jedes Rennen beim ersten Versuch für uns entscheiden. Ein Erfolgserlebnis fühlt sich anders an.
Doch auch die Spielmodi an sich haben noch so ihre Tücken. In Eliminationsrennen tritt ein Feld von zehn Fahrzeugen an. Nach jeder Runde scheidet das Gefährt auf dem letzten Platz aus, bis nur noch ein Fahrer übrig ist. Zu Deutsch: Um hier zu gewinnen, müssen wir erst mal stolze neun Runden hinter uns bringen! Ein Ausdauerrennen, bei dem es nur darum geht, möglichst lange zu fahren, ohne dass Schilde und Lebensbalken unseres Fahrzeugs auf null sinken, kann sogar noch deutlich länger dauern, so lange wir fleißig Power-ups aufsammeln und unsere Kiste nicht zu Schrott fahren. Das ist sicher hin und wieder mal spaßig. Als regelmäßiger Bestandteil von Kampagnenrennen ist es aber zu langwierig.
UnzUnzUnz
Ganz wichtig in einem Rennspiel ist natürlich das Geschwindigkeitsgefühl. Und das geht in Formula Fusion aufgrund der schlechten Performance gegen null. Das Spiel ruckelt und friert stellenweise regelrecht ein - auch mit guter Hardware. Wie findige Spieler in den Steam-Foren herausgefunden haben, liegt das am Replay-Feature des Spiels. Standardmäßig zeichnet Formula Fusion nämlich Rennwiederholungen auf. Erst nach Abschalten der Wiederholungen im Optionsmenü gibt es ein ruckelfreies Spielerlebnis.
Dann läuft das Teil merklich besser und sieht dank Unreal Engine auch nicht übel aus. Richtiges Renn-Feeling kommt trotzdem nicht auf, weil uns der seichte Technobeat, der jedes Rennen untermalt, einfach nur einschläfert. Der Soundtrack ist langweilig, viel zu lahm und für Wettrennen bei irrsinniger Geschwindigkeit vollkommen unpassend. Lieblos präsentiert ist auch das Setting: Fahrzeuge, Strecken und Rennteams haben keine Beschreibung oder Geschichte im Spiel, die Strecken sind schick aber leblos, hier fehlt ganz einfach die Seele, die just die Wipeout-Spiele auszeichnet.
Immerhin: In Zukunft soll Formula Fusion weitere Kampagnen und Inhalte bekommen, die gratis nachgepatcht und nicht als DLC verhökert werden. Das ist auch dringend nötig, denn in seinem jetzigen Zustand ist es beim besten Willen kein vollständiges Spiel, sondern allenfalls eine umfangreiche Demo. Mit mehr Inhalt und Feinschliff könnte Formula Fusion einmal richtig gut werden. Bis es so weit ist, bieten Spiele wie das Ende 2016 erschienene Redout deutlich mehr - und das in einer ähnlichen Preisklasse.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.