Seite 2: Illegale Keys und Bestechungsversuche: Wie der G2A-Streit eskaliert

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Das sagt G2A

Nach dem ersten Aufschrei aus der Indie-Szene 2016 hat G2A reagiert und ein Entwickler-Programm veröffentlicht. Dadurch sollen Entwickler auf der einen Seite an Verkäufen von Drittanbieter-Keys beteiligt werden und auf der anderen Seite eine Übersicht für die angebotenen Keys bekommen. Das helfe dabei, dass Codes schneller verifiziert und illegale Praktiken aufgedeckt werden.

G2A erklärte außerdem, dass die Plattform gegen Betrüger vorgehe und mit internationalen Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeite. Dieses Programm begrüßte Nichiporchik, kritisierte aber zugleich, dass die Authentifizierung der Anbieter nach wie vor mangelhaft sei.

PC-Spiele günstig über Keyseller oder Reseller kaufen? - Video: Was ist legal, wo droht Steam-Sperrung? Video starten 4:17 PC-Spiele günstig über Keyseller oder Reseller kaufen? - Video: Was ist legal, wo droht Steam-Sperrung?

Aufgrund der neuen Vorwürfe gegen G2A von Mike Rose, hat der Keyseller ein weiteres Statement veröffentlicht. Darin verspricht er, Entwicklern, die Rückbuchungspreise wegen Kreditkartenbetrugs zahlen müssen, mit der zehnfachen Summe zu entschädigen. Außerdem heißt es dort, dass lediglich acht Prozent aller Spiele auf G2A Indie-Spiele seien.

Weiterhin sprechen die Betreiber die Anschuldigungen von Rose direkt an und belegen an den Verkäufen von Descenders, dass G2A keinen signifikanten Ausschlag auf No More Robots habe, dem Publisher-Label des Entwicklers. Sie werfen den gegen G2A twitternden Entwicklern vor, lediglich Aufmerksamkeit von den Medien erhaschen zu wollen.

G2A-Mitarbeiter plante Schleichwerbung

Nach dem neuesten Statement von G2A ist die Debatte allerdings nicht abgebrochen, sondern noch weiter entflammt. Der Grund dafür ist eine neue Kontroverse: Ein Mitarbeiter von G2A hat mehrere Medienseiten angeschrieben und Journalisten darum gebeten, einen Werbeartikel gegen Geld zu veröffentlichen - ohne den Hinweis, dass es sich dabei um eine gesponserten Beitrag handelt.

Thomas Faust von Indie Games Plus hat die Anfrage auf Twitter geteilt. G2A hat daraufhin mit dem offiziellen Twitter-Account geantwortet und erklärt, dass der Mitarbeiter ohne Zustimmung des Unternehmens gehandelt habe. Er werde mit harten Konsequenzen rechnen müssen.

Link zum Twitter-Inhalt

Ein Großteil der Gaming-Community schenkt dieser Entschuldigung von G2A allerdings keinen Glauben und macht sich stattdessen mit Kommentaren wie »Hey Leute, sorry, ich bin wieder da. Mein Bruder war an meinem PC« darüber lustig. Auch auf Reddit kochte der Vorfall hoch. Zum Zeitpunkt dieses Artikels kommt er auf rund 12.400 Upvotes.

Wo kommen die Keys her?

Spiele-Keys werden von den jeweiligen Vertriebsplattformen wie Steam für Publisher und Entwickler generiert. Die geben sie dann an verschiedene Anbieter weiter oder benutzen sie etwa auch für Gewinnspiele oder um uns und andere Websites zu bemustern. Teilweise wandern sie auch an Großhändler, die die Keys wiederum an andere Shops weitergeben - darunter auch G2A.

Auch über Giveaways und Plattformen wie Humble Bundle können Spieler an Keys kommen und sie über G2A weiterverkaufen. Eine weitere Möglichkeit sind Influencer, die direkt beim Publisher und Entwickler anfragen. Bei den sogenannten Fake-Influencern handelt es sich um Betrüger, die das Spiel nicht bewerben, sondern auf Keyseller-Seiten weiterverkaufen.

Schließlich bieten manche Entwickler Keys auch direkt über ihre Seite an, wodurch gerade Kreditkartenbetrüger schnell an Spiele kommen. G2A hat ebenfalls die Frage nach der Herkunft der Keys beantwortet und die Antwort in einem Video verarbeitet:

Link zum YouTube-Inhalt

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