Gabe Newell wird persönlich vor Gericht zitiert, weil ein Entwickler Valve verklagt

Der Entwickler Wolfire Games will sich gegen die im Vergleich zu anderen Stores hohen Provisionen wehren, die Steam verlangt.

Wolfire entwickelte unter anderem das Actionspiel Overgrowth, in dem ihr einen antropomorphen Hasen spielt. Wolfire entwickelte unter anderem das Actionspiel Overgrowth, in dem ihr einen antropomorphen Hasen spielt.

Obwohl einige große Publisher inzwischen ihre eigenen Spieleplattformen betreiben, ist Steam immer noch außerordentlich erfolgreich. Gerade für kleinere Entwickler lohnt es sich oft finanziell, Spiele direkt über Steam zu vertreiben, anstatt den Umweg über einen Publisher zu gehen.

Allerdings gibt es auch immer wieder Kritik am Geschäftsmodell des Unternehmens: Der US-amerikanische Entwickler Wolfire Games verklagt nun Valve schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre, und erreicht sogar, dass Gabe Newell persönlich vor Gericht erscheinen muss.

Um was geht es bei der Klage?

Wolfire ist der Meinung, dass Valve sein Monopol auf dem Markt für PC-Spiele ausnützt um vor allem kleinere Publisher und die Konsumenten auszubeuten. Der Anteil von 30 Prozent der Einnahmen, den Valve aus fast allen Verkäufen auf Steam erhalte, sei außergewöhnlich hoch. Tatsächlich wirbt etwa der Epic Store damit, deutlich geringere Provisionen von Entwicklern zu verlangen.

Eine erste Klage von Wolfire mit ähnlichen Vorwürfen wurde 2021 wegen mangelnder Belege abgewiesen, allerdings durfte der Entwickler 2022 ein weiteres Mal klagen.

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Von Wolfire stammt übrigens unter anderem das Action-Spiel Overgrowth, und der VR-Shooter Receiver. Der Geschäftsführer und Gründer David Rosen gründete außerdem Humble Bundle, das inzwischen in ein eigenes Unternehmen ausgelagert wurde.

Warum muss Newell persönlich erscheinen?

Wolfire Games bestand darauf, dass der Präsident von Valve persönlich bei der Verhandlung erscheinen solle, um dort zu dem Fall befragt zu werden. So sei er besonders gut geeignet, um zu allen Aspekten von Valves Geschäfts-Strategie auszusagen. Eine eidesstattliche Aussage vor Ort würde es zudem erlauben, seine Glaubwürdigkeit am besten zu bewerten.

Newell wollte zwar zunächst nicht persönlich vor Ort sein, und gab seine Sorge vor einer Corona-Erkrankung als Grund für ein Fernbleiben an. Das Gericht sah allerdings keine substantiellen Beweise dafür, dass er einem besonderen Risiko ausgesetzt sei, schwer zu erkranken. Nun muss der Steam-Chef also doch persönlich erscheinen.

Kauft ihr eure Spiele ausschließlich bei (und für) Steam, oder nutzt ihr auch gerne andere Anbieter, wie den Epic Store? Seht ihr in der großen Marktmacht von Valve ebenfalls ein Problem für Entwicklerstudios und Konsumenten? Oder haltet ihr die Klage von Wolfire Games nicht für gerechtfertigt? Schreibt es uns gerne in den Kommentaren!

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