Google Stadia - Hoher Datenverbrauch ein Problem? Wir haben nachgemessen.

Beim Spielen mit Googles Cloud-Gaming Stadia fallen hohe Datenraten an, insbesondere in 4K - wir haben nachgemessen.

Beim Spielen per Google Stadia fallen hohe Datenraten an. Beim Spielen per Google Stadia fallen hohe Datenraten an.

In unserem Test von Google Stadia haben wir beim Spielen in Full HD-Auflösung (1920x1080 Pixel) Datenraten von bis zu 30 Mbit pro Sekunde festgestellt. In der Minute sind das mehr als 200 MByte und in der Stunde über 13 GByte Transfervolumen. Google selbst gibt für das Spielen in 4K (3840x2160 Pixel) eine Größenordnung von 20 GByte pro Stunde an.

Die Datenraten von Stadia liegen damit deutlich höher als beim Streamen von Videos. Netflix spricht beispielsweise beim Streamen in HD von etwa 3 GByte pro Stunde und empfiehlt für das Streamen in 4K eine Leitung mit 25 MBit/s (was bei Vollauslastung etwa 11 GByte pro Stunde entspricht). Bei Amazon Prime werden im Videoplayer für die maximale Qualität knapp 7 GByte pro Stunde angegeben.

Kann das für Spieler zu einem Problem werden? Wenn genügend Bandbreite bei der eigenen Leitung vorhanden ist, stellt der hohe Datenverbrauch zunächst kein Problem dar. Das gilt allerdings mit gewissen Einschränkungen.

Faktor »Begrenztes Datenvolumen«

Im Jahr 2013 gab es große Aufregung um die »Drosselkom« und die Einführung begrenzter Datenvolumen. Derzeit sind stationäre Internetanschlüsse mit einer solchen Begrenzung in Deutschland aber eher die Ausnahme als die Regel. Im Jahr 2013 gab es große Aufregung um die »Drosselkom« und die Einführung begrenzter Datenvolumen. Derzeit sind stationäre Internetanschlüsse mit einer solchen Begrenzung in Deutschland aber eher die Ausnahme als die Regel.

Schwierigkeiten kann vor allem eine Drosselung der Internetgeschwindigkeit durch den Provider ab dem Erreichen eines bestimmten Datenvolumens machen.

Momentan sind Festnetztarife mit einer Drosselung in Deutschland aber die Ausnahme. Zudem gelten sie meist nur für Einsteiger-Tarife, die ohnehin einer eher geringe Bandbreite zu bieten haben (etwa o2 Home S oder Telekom Magenta Zuhause Start).

Beim Spielen per Mobilfunk sieht das anders aus, hier sind begrenzte Datenvolumen die Regel. Dadurch eignet sich das Cloud-Gaming allein deshalb hierzulande meist nicht für das mobile Spielen ohne WLAN-Zugang - von potenziellen Problemen bei der Bildqualität und Latenz durch das eher störanfällige mobile Netz mal ganz abgesehen.

Erst mit großer Spielerzahl ein Problem?

Sollte sich das Cloud-Gaming durchsetzen, wird das durchschnittliche Datenvolumen im Monat pro stationärem Breitbandanschluss im Vergleich zu diesen aktuellen Zahlen von Statista deutlich steigen. Sollte sich das Cloud-Gaming durchsetzen, wird das durchschnittliche Datenvolumen im Monat pro stationärem Breitbandanschluss im Vergleich zu diesen aktuellen Zahlen von Statista deutlich steigen.

Mit Blick auf die Zukunft stellt sich allerdings die Frage, ob die hohen Datenraten beim Cloud-Gaming zu einem Problem werden können, wenn eine größere Zahl an Spielern solche Streaming-Dienste nutzt.

Laut Statista liegt das durchschnittliche Datenvolumen in Deutschland pro stationärem Breitbandanschlus aktuell bei etwa 137 GByte pro Monat. Unseren Messungen nach ist dieser Wert beim Spielen von Stadia bereits in Full HD schon nach circa vierzehn Stunden erreicht.

Es dürfte zwar noch eine ganze Weile dauern, bis sich das Spiele-Streaming als ein Massenphänomen durchsetzt. Die Internetleitungen müssen sich aber auf jeden Fall warm anziehen, wenn es wirklich dazu kommen sollte - dürften bis in ein paar Jahren aber ebenfalls deutlich schneller sein als jetzt.

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