Fazit der Redaktion
Nils Raettig: Google Stadia erweist sich im Test meinen Erfahrungen nach als die technisch bislang beste Lösung für das Cloud-Gaming. Man merkt dem Dienst aber dennoch an allen Ecken und Enden an, dass er eher für die Zukunft als für das hier und jetzt gedacht ist.
Das lässt sich vor allem an der noch geringen Spieleauswahl festmachen, aber auch die Liste an Funktionen, die erst noch kommen sollen, tragen viel zu diesem Eindruck bei.
Als Cloud-Lösung für das Gaming gilt aber auch für Stadia, dass die Spielerfahrung je nach vorhandener Internetleitung und Netzwerkumgebung stark variieren kann - und dieser potenzielle Störfaktor fehlt nun mal weitgehend, solange ich auf meinen eigenen PC spiele. Außerdem habe ich hier die volle Kontrolle über die genutzte Auflösung und die Qualitätseinstellungen.
Sehr praktisch fände ich vor allem genaue Einstellungsmöglichkeiten für die Streamqualität, etwa in Form der Auswahl einer fixen Auflösung oder Bildwiederholrate, was in unseren Tests vor dem Release noch nicht möglich war. Zumal Stadia mit eher langsamen Internetleitungen mit maximal 16 Mbit pro Sekunde meinen Eindrücken nach von Haus aus derzeit nicht optimal umgeht.
Wenn man aber nur mal eben kurz den Browser öffnen muss, um ein 112 GByte großes Spiel wie RDR2 ohne jedes Warten auf den Download innerhalb kürzester Zeit starten zu können und nahtlos vom PC zum Smartphone oder Fernseher wechseln kann, dann ist das durchaus eine beeindruckende Erfahrung.
Auch die sehr geringe Latenz beim Spielen von Destiny 2 mit Maus und Tastatur und von Mortal Kombat 11 mit dem Gamepad hat mich im Test überzeugt. Grundsätzlich kann man also auch beim Spielen per Cloud viel Spaß haben.
Der typische PC-Spieler dürfte indes ohnehin nicht die mit Stadia anvisierte Zielgruppe sein. Und auch wenn so manche Aussage von Google oder Entwicklern anders klingt, glaube ich nicht daran, dass das Cloud Gaming in Sachen Störanfälligkeit und Direktheit der Eingaben je wirklich ganz auf Augenhöhe mit dem lokalen Spielen auf meinem eigenen Rechner sein kann.
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