Teure Grafikkarten - AMD und Nvidia wollen gegensteuern

Viele Gamer halten die Preise für die neuesten Grafikkarten schon jetzt für zu hoch, doch in den USA droht eine deutliche Preissteigerung – und vielleicht auch in Europa.

Grafikkarten könnten bald teuerer werden - dank der Strafzölle auf China-Einfuhren, die US-Präsident Trump beschlossen hat. Grafikkarten könnten bald teuerer werden - dank der Strafzölle auf China-Einfuhren, die US-Präsident Trump beschlossen hat.

Update 2: In einen Bericht von CNBC über die Auswirkungen der Strafzölle von US-Präsident Trump auf chinesische Güter werden auch AMD und Nvidia mit einer Stellungnahme zitiert.

"Wir arbeiten eng mit unseren Kunden und Partnern zusammen, um mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit den Zöllen auf AMD-basierte Produkte zu mildern. Ausgehend von dem, was wir heute wissen, erwarten wir nicht, dass die US-Zölle einen wesentlichen Einfluss auf unser Geschäft haben werden. - AMD"

"Es gibt relativ wenig direkten Einfluss auf uns. Die meisten unserer Partner haben ihre betroffenen Montage-Arbeiten nach Taiwan und Mexiko verlegt oder sind gerade dabei, dies zu tun. Dort ist man von den Zöllen nicht betroffen. - Nvidia"

Die von CNBC kontaktierten Grafikkarten-Hersteller MSI, Gigabyte und EVGA haben auf die Anfrage nicht reagiert.

Update 1: Inzwischen gibt es bei wccftech einige interessante Details zu den Preiserhöhungen durch die ab heute geltenden Strafzölle, die den Ansichten von Jon Peddie teilweise deutlich widersprechen. Grafikkarten wie die Geforce RTX 2080 werden demnach in den USA tatsächlich bis zu 80 US-Dollar teurer, die Geforce RTX 2080 um rund 50 US-Dollar.

Allerdings werden manche Grafikkarten-Hersteller weniger betroffen sein als andere. MSI oder Gigabyte haben bereits Produktionsstätten in Taiwan und können die Herstellung dorthin auslagern, um die Strafzölle zu vermeiden. Daher sollten deren Preise nun nur bis zu drei Monate steigen und dann wieder auf Normalniveau sinken. Damit wären die Preise genau dann wieder auf Normalniveau, wenn Jon Peddie erst die dramatischen Veränderungen erwartet.

Andere Hersteller wie Zotac produzieren nur in China und müssen entweder ihre Gewinnmarge senken oder riskieren, durch die dauerhaft höheren Preise nicht mehr konkurrenzfähig zu sein. Das könnte dazu führen, dass sich solche Hersteller Märkte außerhalb der USA suchen.

Originalmeldung: In den USA kostet eine Nvidia Geforce RTX 2080 aktuell rund 800 US-Dollar, allerdings werden dort Steuern nicht mit eingerechnet. Mit Steuern und Versand kommen rund 880 US-Dollar zusammen. Aber trotzdem kostet Hardware in Europa auch nach Berücksichtigung der Umsatzsteuer meistens etwas mehr. Doch das wird sich schon sehr bald ändern, wie der Marktforscher Jon Peddie schreibt.

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Denn US-Präsident Trump hat neue Strafzölle auf Einfuhren aus China beschlossen. Peddie begleitet das mit einigen sarkastischen Kommentaren, da es Ausnahmen für »essentielle Gegenstände wie Apple Watches und Haare für Perücken« gebe, aber nicht für Zusatz-Hardware für PCs. Aus dem oben erwähnten Netto-Preis von 800 US-Dollar für eine Geforce RTX 2080 werden ab Januar 2019 1.000 US-Dollar - und wie immer zuzüglich Steuern und Versand, so Peddie.

Sobald das den Gamern in den USA bewusst wird, dürfte es vermutlich bis zum Jahresende einen Ansturm auf entsprechende Produkte geben. Viele werden dann sogar wie üblich mehrere Exemplare kaufen, nur um sie dann 2019 mit Gewinn auf Ebay zu verkaufen. Unter bestimmten Umständen könnte es sogar zu einer »Todesspirale« kommen, bei der die hohen Preise im Jahr 2019 zu weniger Käufen und dann zu Entlassungen bei den Zulieferern führen, die Kosten erhöhen und damit die Preise noch weiter nach oben treiben. Ganz so extrem werde es aber wohl nicht, so Peddie, aber noch immer schlimm.

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Für Gamer in Europa hätte das Szenario wohl verschiedene Auswirkungen. Einerseits wären die Preise hier vermutlich ab 2019 erstmals niedriger als in den USA, doch noch immer so hoch wie aktuell. Einen Vorteil für europäische Gamer gibt es also nicht. Andererseits könnte die Torschlusspanik bei Gamern in den Vereinigten Staaten dafür sorgen, dass aktuelle Grafikkarten aufgrund der hohen Nachfrage auch hierzulande knapp werden und damit ebenfalls teurer, schon vor dem Jahreswechsel.

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