DirectX 8
Die im März 2001 erschienene GeForce 3 sichert Nvidia einen Platz in den Geschichtsbüchern, denn die darauf eingesetzte NV20-GPU war der erste DirectX-8-Grafikchip mit programmierbaren Pixel- und Vertex-Shadern.
Die GeForce 3 war eine AGP-4x-Karte mit 64 MB Speicher, der mit 460 MHz betrieben wurde. Der Grafikchip lief mit 200 MHz und besaß vier Textur-Pipelines. Nvidia veröffentlichte im Oktober 2001 noch zwei weitere Modelle, die etwas langsamere GeForce 3 Ti 200 und eine deutlich schnellere GeForce 3 Ti 500.
Spiele wie Morrowind nutzten die Möglichkeiten beispielsweise für realistischere Darstellungen von Wasser und waren für viele Spieler ein Grund, sich eine der neuen Grafikkarten zu kaufen. Konkurrenten wie Matrox mit dem G400/450 oder auch PowerVR mit dem Kyro/Kyro 2 konnten mit den neuen Karten nicht mithalten.
ATI konnte erst im Oktober 2001 mit einer eigenen Karte zur GeForce 3 aufschließen, dafür beherrschte die Radeon 8500 mit R200-Grafikchip bereits das neue DirectX 8.1.
Das mit DirectX 8.1 mögliche Shader-Model 1.4 stellte eine deutlichere Verbesserung zu den von Nvidia unterstützten Möglichkeiten dar. Spiele nutzten jedoch die neuen Fähigkeiten kaum, da diese auf der weiter verbreiteten GeForce 3 nicht darstellbar waren. Nvidia selbst veröffentlichte im April 2002 die GeForce 4, eine weiter entwickelte DirectX-8.1-Version der GeForce 3, die auch die Radeon 8500 klar übertraf. Doch auch die GeForce 4 unterstützte nur Pixel-Shader 1.3 und Vertex-Shader 1.1 und verurteilte damit als Marktführer das Shader-Model 1.4 zu einer Randerscheinung.
Für Verwirrung sorgte Nvidia mit der GeForce-4-MX-Serie. Trotz des Namens waren die deutlich günstigeren Grafikkarten eigentlich Modelle aus der Zeit von GeForce 2 und DirectX 7 und besaßen keine programmierbaren Shader. Spiele-Entwickler John Carmackriet sogar öffentlich vom Kauf dieser Karten ab, sofern man Doom 3 spielen wolle. ATI gab sich vorerst geschlagen und stellte die Entwicklung des GeForce-4-Konkurrenten Radeon 8500 XT ein, denn mit DirectX 9 stand ein neuer Standard in den Startlöchern.
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