Es wird leider kein eigenes Digitalministerium geben, doch immerhin erhält Deutschland mit Dorothee Bär eine Staatsministerin für Digitales. Die CSU-Politikerin war bislang Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI). Die Worte der 39-Jährigen klingen zumindest nach Aufbruch. Sie wolle den deutschen Unternehmen dabei helfen, "Champions League zu spielen, Weltmeister zu sein" und wolle dabei als "ein Taktgeber" fungieren, erklärte sie in den ARD-Tagesthemen.
Das bezieht sich übrigens nicht nur auf die Games-Branche, sondern auch die Digitalisierung der Behörden und der Hilfe für Start-Ups. Bürger sollen laut Bär nicht mehr Stunden auf Ämtern verbringen, um sich umzumelden. Die Behörden sollen künftig besser vernetzt werden. Neugegründete Unternehmen können auf weniger Bürokratie hoffen und auch den Datenschutz will sie sich vorknöpfen. Dieser sei in Deutschland "wie im 18. Jahrhundert", so Bär.
Bär ist eine Fürsprecherin der Branche
Als eine der Initiatorinnen des Deutschen Computerspielpreises, fungierte sie zuletzt als Vorsitzende der Hauptjury des DCP und ist bekannt dafür, sich für die Branche einzusetzen. Wie Gameswirtschaft berichtet, hat Bär in der »Groko-Arbeitsgruppe Digitales« gemeinsam mit dem Düsseldorfer CDU-Abgeordneten Thomas Jarzombek, dem SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und dem designierten Kanzleramts-Chef Helge Braun die Passagen des Koalitionsvertrags ausgehandelt, die sich dem zukunftsträchtigen Thema widmen.
Dabei sind bereits Erfolge erzielt worden, wie die Festschreibung einer Games-Förderung auf Bundesebene und eine höhere Anerkennung für E-Sports, indem dieser mit besseren Rahmenbedingungen rechnen kann. Wie Gameswirtschaft spekuliert, ist nun auch eine Verschiebung der Zuständigkeit für die Videospielbranche in das Kanzleramt möglich. Aktuell befindet sie sich im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, was häufig stark kritisiert wird.
Bildung soll digitale Kur erhalten
Mit Bär kann die Branche nun auf eine laute Fürsprecherin hoffen, die das Image der Digitalisierung, auch hinsichtlich der Bildung, stärken will. Gegenüber Bild sagte sie: "Es ist ein Irrglaube, dass alle Kinder, die sich für Computer interessieren, dick und faul werden. Quatsch! Man kann auf Bäume klettern und trotzdem eine Programmiersprache können!"
Aus diesem Grund fordert Bär auch "Programmieren" als Schulfach. Es sei "so wichtig wie Lesen und Schreiben". So wie es Sport- und Musikgymnasien gibt, müsse es laut Bär auch Digitalgymnasien geben. Zudem sollen Tablets in Schulen zur Norm werden. Es schmerze sie, wenn ihre Tochter einen schweren Schulranzen voll mit Büchern in die Schule schleppen müsse.
Wie nehmt ihr das neue Amt und die neue Staatsministerin für Digitales auf? Sind ihre Ansätze lobenswert oder müsste ein komplettes Ministerium geschaffen werden?
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