Der Zweite Weltkrieg ist wahrlich kein unverbrauchtes Szenario in Spielen. Anfang des Jahrtausends gab es zeitweise gefühlt kein Spiel, das auf ein anderes Setting setzte, und nach einer mehrjährigen Verschnaufpause scheint dieser historische Zeitrahmen nun wieder in Mode zu kommen.
Ground of Aces bildet da zwar keine Ausnahme, hat aber eine Besonderheit in petto: Ihr werdet nicht an die Front geschickt! Stattdessen spielt sich das Geschehen primär an einem einzigen Schauplatz ab, nämlich auf einem Flughafen. Warum die Wahl auf dieses ungewöhnliche Szenario fiel und welche Gameplay-Finessen euch erwarten, haben wir vom Entwickler Blindflug Studios aus erster Hand erfahren.
Unser Gesprächspartner
Jeremy Spillmann ist Mitgründer und Creative Director der in der Schweiz ansässigen Blindflug Studios. Er verantwortet weite Teile des Gameplays von Ground of Aces, das sich als Idee bereits seit sieben Jahren in den Köpfen des Teams befindet und seit 2022 entwickelt wird. Er unterrichtet zudem als Dozent am SAE Institut in den Fächern Game Design & Konzeption und Game Business. Privat sammelt er leidenschaftlich Videospiele - seine Sammlung beläuft sich inzwischen auf mehr als 1.500 Titel.
Bauen, um zu wachsen
In Ground of Aces seid ihr für alle Belange auf dem historischen Flughafen zuständig. Ihr errichtet Gebäude aus einzelnen Bauelementen, stellt die Warenversorgung sicher, wartet die Flugzeuge und kümmert euch auch um die Menschen auf dem Areal. Vor allem Letztere sind es, die das Szenario laut Jeremy Spillmann für das Entwicklerteam so reizvoll machen:
Flugplätze, vor allem im Zweiten Weltkrieg, sind ein super spannendes Thema. Es ist eine Community rund um enge Crews, die sich gut persönlich kennen und sich häufig mit sehr spärlichem Equipment durchschlagen.
Für den Ausbau eurer Basis benötigt ihr nicht nur Geld, sondern viele weitere Ressourcen, die aus verschiedenen Quellen stammen. Zum Teil könnt ihr die Rohstoffe selbst sammeln, etwa Holz aus den umliegenden Wäldern oder Früchte von angelegten Feldern, mit denen ihr im nahegelegenen Dorf handeln könnt.
Aber auch das Hauptquartier schickt euch regelmäßig eine Warenlieferung. Die muss clever eingesetzt werden, schließlich herrscht Krieg und ihr dürft nicht nur das Hier und Jetzt im Blick behalten, sondern müsst auch für schlechte Zeiten vorsorgen.
Außerdem benötigt ihr die Ressourcen auch für den Bau historisch akkurater Flugzeuge. Um die Baupläne für die Maschinen freizuschalten, müsst ihr Missionen erfüllen, die euch vom HQ gestellt werden. Je schneller ihr die Aufgaben erfolgreich abschließt, desto mehr Ehrenpunkte erhaltet ihr, die ihr in neue Flugzeuge investieren könnt.
Neues Fluggerät ermöglicht es wiederum, neue optionale Missionen anzunehmen, für die ihr spezielles Equipment benötigt, etwa Nacht-Missionen hinter feindlichen Linien.
Planen, um zu überleben
Ebenfalls investieren müsst ihr in die Menschen, die auf dem Flughafen arbeiten und leben. Das gemeinsame Miteinander in den bedrückenden Kriegszeiten soll eine große Rolle in Ground of Aces spielen. Deshalb könnt ihr eure Militärbasis nicht nur für den Ernstfall vorbereiten, sondern auch dekorieren und wohnlicher machen, was laut Jeremy Spillmann spielerische Vorteile bieten soll:
Wenn du es schaffst, Räume zu schaffen, die der Moral deiner Crews und Piloten gut tun, so sind sie mental besser vorbereitet vor Missionen oder erholen sich von Schocks durch Angriffe oder Verluste schneller. Gleichzeitig sollten die Spieler aber auch nicht ihre ganze Zeit und die Ressourcen dafür ausgeben. Es wird also eine taktische Abwägung sein, wie viel man darin investieren möchte, auch neben der Kosmetik.
Laut Spillmann wird sich die Moral aber nicht nur auf eure Flugbasis, sondern auch auf die Zivilbevölkerung im nahegelegen Dorf auswirken:
Moral wird ein großes Thema sein. Ob Fahnenflucht direkt eine Möglichkeit ist, ist noch zu entscheiden, aber ein wichtiger Teil des Spiels wird sein, wie sich der Krieg nicht nur auf die Moral der Basis, sondern auch auf das nahegelegene Dorf auswirkt. Man wird sich also nicht nur um die eigenen Leute kümmern müssen, sondern eventuell auch um die Zivilbevölkerung in der Nähe.
Beim Planen eurer Basis habt ihr komplett freie Hand. Selbst beim Bauen werden eure Ambitionen nur durch eure vorhandenen Ressourcen limitiert. Wie die Gebäude am Ende aussehen, bleibt eurer Fantasie überlassen.
Das klingt zunächst verlockend, erhöht aber auch den spielerischen Anspruch. Denn es liegt dadurch in eurer Verantwortung, in welche Richtung sich euer Flughafen entwickelt. Lieber ein sicheres Bollwerk, das jedoch nur langsam auf Touren kommt, oder ein hocheffizientes Gelände, das dafür aber kaum geschützt ist?
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