Seite 2: I, Frankenstein - Ihh, Frankenstein

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Der langsame Fall des Aaron E.

Seine eigentlich durchaus vorhandenen Schauspielkünste versteckt Eckhardt nun den gesamten Film über hinter einer miesepetrigen Flappe, die derart aufgesetzt wirkt, dass es an unfreiwillige Komik grenzt, wenn Frankensteins Monster mal wieder in Zeitlupe an einer Explosion vorbei stampft und dabei dreinschaut, als habe ihm jemand ans Schienbein getreten. Er sagt nicht viel und wenn, dann möchte man ob der Banalität mancher Sätze eigentlich eher in Deckung gehen.

Ein bisschen The Crow, ein bisschen Underworld - fertig ist der Fantasyabklatsch Ein bisschen The Crow, ein bisschen Underworld - fertig ist der Fantasyabklatsch

Zur billig ausstaffierten Vision des Films passt es dann auch, dass Adam Frankenstein in diesem Film ein durchtrainierter Beachboy ist, dessen Körper eher aussieht, als habe man ihm ein paar Halloween-Narben aus dem Second-Hand-Handel ins Gesicht geklebt, statt einer echten Höllenkreatur. Wäre das nicht mutig gewesen? Ein echtes Monstrum zu erschaffen, das im Verlaufe des Films seine Menschlichkeit findet?

Den Rest des Films hat Stuart Beattie mit Zweite-Reihe-Darstellern zusammen gecastet, weil bekannte Gesichter wohl zu teuer oder zu clever waren. Bill Nighy erkennt man sofort, denn der spielt einfach seine Rolle als Bösewicht aus Underworld weiter. Vielleicht hat ihm ja keiner erzählt, dass sich das Set geändert hat. Ist letztlich aber auch egal, denn wie er bereits an einer Stelle feststellt: »Das darf doch wohl alles nicht wahr sein.« Sorry Bill, ist es aber leider.

Fazit

David Hain: Es ist schon als ausgesprochene Leistung zu verbuchen, wenn es Hollywood derart präzise schafft, Quellmaterial und Qualität eines Films derart homogen in Einklang zu bringen. Denn genau wie sein Protagonist ist I, Frankenstein ein scheintotes, aus unzähligen Versatzstücken zusammen geklaubtes Monstrum, dem jede Seele und Persönlichkeit abgehen. Ein CGI-Koloss, produziert auf TV-Niveau, minus Niveau, plus miserable Schauspielleistungen und dumme Dialoge.

Angesichts der Art und Weise wie man hier aus einem Klassiker der Weltliteratur eine Fortsetzung zimmert, die keiner wollte, in der Frankensteins Schöpfung plötzlich und unerklärlicherweise Karate kann und mit der ominösen Gargoylekönigin um die Häuser zieht, darf man sich schon auf viele weitere schamlose Hollywood-Ripoffs nicht freuen. »I, Oscar Wilde« oder »I, Hamlet« - Potzblitz, Literatur wird durch Karate und müllige Effekte einfach IMMER besser!

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