Das iPad Air mit M2-Chip ist da. Nach drei Monaten intensiver Nutzung bin ich der Meinung, dass es mehr Wert bietet als das M4 iPad Pro. Klar hat es nicht all die Features, die das Pro-Modell bietet, und ist auch nicht auf demselben Level, wenn es um Dinge wie den Chip oder das Display geht. Aber ich glaube: Für die meisten Menschen ist das überhaupt nicht wichtig, der Unterschied oft überhaupt nicht spürbar.
Wir klären, warum das iPad Air 2024 ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet als das Pro, welche Verbesserungen die Generation mitbringt und was mein Fazit nach drei Monaten im Alltag ist.
Transparenzhinweis: Apple hat mir iPad Air inklusive Apple Pencil Pro und Magic Keyboard für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Apple hatten keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht.
Neue Größe. Alter Chip.
Beim neuen iPad Air ging Apple den überraschenden Schritt, es nun auch in zwei Größen anzubieten. Damit gibt man Nutzern wie beim iPad Pro jetzt mehr Auswahl. Ich war selbst lange ein Freund der kompakteren Modelle und war dann doch erstaunt, wie schnell ich mich an das große 13-Zoll-Display gewöhnt habe.
Besonders unterwegs war es mir eine große Hilfe, da ich es als Zweitdisplay für mein MacBook nutzen konnte und es das Lesen und Videoschauen in der Bahn angenehmer machte.
Auch wenn Apple am Display gearbeitet hat, kann es nicht mit dem iPad Pro mithalten, das eine höhere Bildwiederholrate, eine noch bessere Farbwiedergabe und deutlich mehr Helligkeit liefert. Die Unterschiede fallen jedoch nur auf, wenn man Pro und Air direkt miteinander vergleicht. Für sich genommen bewegt sich das iPad Air auf verdammt hohem Niveau.
Ähnlich verhält es sich auch bei der Leistung. Das iPad Air ist mit einem M2-Chip ausgestattet. Der kam bereits in der alten Pro-Generation mit leicht besserer Ausstattung – ein GPU-Kern mehr – zum Einsatz. Der Chip bietet Performance auf Desktopniveau.
Auch heute noch bietet der Chip mehr als genug Leistung, wenn ihr im Internet surft, ein Buch lesen, Videos schauen oder mal ein Spiel spielen wollt. Leider wird die reine Power durch das Betriebssystem weitestgehend eingeschränkt.
iPadOS hat das iPad mit Fenstern, der Unterstützung von USB-C-Zubehör sowie externen Displays zwar näher an den Mac gebracht, aber vor allem im Bereich der Anwendungen steht iPadOS macOS noch sehr nach, da Entwickler nur eingeschränkten Zugriff auf die verschiedenen Features haben und damit viel Potenzial liegen bleibt und der M2-Chip in der Regel weniger stark belastet werden kann.
Lediglich bei Spielen wie Death Stranding, dem Remake von Resident Evil 4 oder beim Videoschnitt von hochauflösendem Material lassen sich die Leistungsgrenzen ausloten.
Daraus ergibt sich auch ein großer Vorteil: Der M2-Chip muss im Alltag selten die volle Leistung abrufen und läuft eher auf Sparflamme. Dadurch hält das iPad Air sechs bis zwölf Stunden durch, bevor es wieder geladen werden muss.
So habe ich getestet
Das iPad Air mit M2-Chip habe ich über einen Zeitraum von 3 Monaten im Alltag und auf Reisen verwendet. Dabei ich es für unterschiedliche Anwendungen genutzt. Ich habe Bilder und Videos bearbeitet, das neue Final Cut Pro ausprobiert, Death Stranding Director’s Cut gespielt, mit Safari im Netz gesurft und vieles mehr.
Spezifikationen
- Prozessor: Apple M2 Chip (8-Core CPU, 9-Core GPU, 16-Core Neural Engine) mit 8 GB RAM
- Größe: 11 Zoll, 13 Zoll
- Speicherplatz: 128 GB, 256 GB, 512 GB, 1 TB
- Farbauswahl: Space Grau, Blau, Violett, Polarstern
- Abmessungen: 6,1 x 247,6 x 178,5 mm (11 Zoll), 6,1 x 280,6 x 214,9 mm (13 Zoll)
- Helligkeit: 500 Nits (11 Zoll), 600 Nits (13 Zoll)
- Frontkamera: 12 MP f/2
- Kamera: 12 MP f/1,8 Weitwinkel-Kamera
- Konnektivität: WLAN 6E, Bluetooth 5.3, optional 5G (sub-6 GHz)
- Gewicht: 462 g (11 Zoll), 617 g (13 Zoll)
Preis und Verfügbarkeit
Das iPad Air mit M2-Chip ist sofort verfügbar und wechselt ab 699 Euro den Besitzer. Das 13-Zoll-Modell ist ab 949 Euro im Handel erhältlich.
Zubehör und andere Kleinigkeiten
Die neuen iPads stellte Apple gemeinsam mit einem neuen Accessoire vor: dem Apple Pencil Pro. Das iPad Air unterstützt alle neuen Funktionen des Stiftes wie die Rotation, das Drücken sowie die Schwebefunktion mit digitalem Schattenwurf. Letzteres beeindruckt auf technischer Ebene, da nicht der Stiftschatten, sondern der des ausgewählten Werkzeugs auf dem Display sichtbar ist, aber es nicht mehr als ein nettes Gimmick.
Am meisten habe ich das neue Drücken genutzt, da es im Gegensatz zum Doppeltippen auf die Seite nicht nur den schnellen Werkzeugwechsel erlaubt. Man kann darüber auch die Farbe oder die Linienstärke ändern – selbst wenn die Werkzeugpalette ausgeblendet ist.
Wirklich gut finde ich die Lösung mit dem Magic Keyboard. Apple setzt hier weiter auf das alte Modell. Besitzt man das Keyboard bereits für das iPad Air der letzten beiden Generationen oder das iPad Pro aus den vergangenen vier, dann lässt es sich einfach weiterverwenden – ausgenommen, man steigt auf ein kleineres oder größeres Tablet um.
Das gefällt mir am iPad Air (M2) nicht
In den drei Monaten habe ich nur wenige störende Dinge am iPad Air mit M2-Chip wahrnehmen können. Oft ist es ein Meckern auf hohem Niveau. Meine größte Kritik ist daher das Fehlen von ProMotion sowie Face ID.
ProMotion ist Apples adaptive Bildwiederholrate, die nicht nu r das Scrollen flüssiger darstellt, sondern auch ein paar Prozent Akku spart. Obwohl die Preise der Tabletsweiter steigen und ProMotion seit Jahren in anderen Apple-Produkten eingesetzt wird, ist es im iPad Air noch immer nicht angekommen. Blickt man auf die Konkurrenz, die seit einiger Zeit schon sehr günstige 120-Hz-Tablets anbietet, kann man in Richtung Apple hier nur mit dem Kopf schütteln.
Mit Face ID fehlt dem iPad Air eine Komfort-Funktion, die gerade am iPad den Unterschied macht. Während das Feature am iPhone über die Pro-Versionen hinausgewachsen ist, hoffe ich, dass Apple diesen Schritt auch bald am iPad geht. Durch die Position der Touch-ID-Taste auf der Oberseite des Geräts ist das Entsperren noch immer sehr unintuitiv.
Über einen Punkt mache ich mir über die drei Monate hinaus noch immer Gedanken: die Frontkamera. Sie ist auf die lange Seite gewandert. Dadurch ergibt sich natürlich der Vorteil, dass die Kamera im Querformat, wie auch bei der Verwendung mit dem Magic Keyboard, optimal positioniert ist.
Persönlich verwende ich mein iPad eher im Hochformat, weil ich dadurch besser lesen und mir mit dem Apple Pencil Pro Notizen machen kann. Auch bei FaceTime-Anrufen halte ich es lieber im Hochformat, weil sich die Gewichtsverteilung dann besser anfühlt und ich es in einer Hand besser halten kann, um nebenbei noch durch die Menüs zu navigieren.
Solltet ihr das iPad Air mit M2-Chip kaufen?
Das iPad Air mit M2-Chip lohnt sich für euch, wenn:
- ihr ein leistungsstarkes Tablet aus dem Apple-Ökosystem wollt.
- euch das neue iPad Pro zu teuer ist.
Mögliche Alternativen zu iPad Air mit M2-Chip
Wer bereits in Apples Ökosystem investiert ist, sucht vermutlich keine Alternative außerhalb. Dann bleibt euch die Wahl zwischen dem iPad Pro als Flaggschiff, dem iPad Mini als besonders portabler Lösung und dem iPad als günstiger Alternative. Abseits von Apple können wir euch folgende Tablets ans Herz legen:
- Samsung Galaxy Tab S9, wenn euch das Samsung-Ökosystem eher liegt.
- Microsoft Surface Pro 9, wenn ihr ein Gerät möchtet, das mehr in Richtung Laptop geht
Das iPad Air M2 bietet ein großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis und ist damit für die meisten Nutzer, die keine erweiterten Pro-Funktionen benötigen, eine kostengünstige und zugleich leistungsstarke Alternative zum iPad Pro, die alle wichtigen Bedürfnisse abdeckt und dennoch genug Potenzial für kreative oder produktive Aufgaben bietet.
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