Alles auf einem Blick
- Der Autor öffnet seine Schublade mit alten Handys und findet viele verschiedene Modelle, aber vor allem vier Nokia-Geräte.
- Besonders das Nokia 6800 mit seiner aufklappbaren Tastatur hat es ihm angetan.
- Das Handy war für ihn mehr als nur ein Telefon und er schätzt es bis heute für seine aufklappbare und Robustheit - oder ist die Euphorie doch nur nostalgisch verklärt?
Meine mit alten Handys und Smartphones befüllte Schublade geöffnet, poltern mir unterschiedlichste Mobilteile entgegen. Neben Motorola, Samsung und sogar einem alten iPhone, ist alles dabei - aber eine Handymarke überragt zahlenmäßig alle anderen.
Gleich vier Geräte von Nokia hatte ich im Verlauf meines Lebens im Gebrauch (zwei Tasten-Handys, zwei Smartphones).
Dabei sticht für mich das Nokia 6800 neben allen anderen Mobilteilen positiv hervor, und das, obwohl Apple mit seinem iPhone den einstigen Primus Nokia vor über zehn Jahren überholt hat.
Warum das so ist, und wie uns die rosarote Brille der Nostalgie manchmal veräppelt, verrate ich euch in diesem Artikel.
Warum ich das Nokia 6800 bis heute in Ehren halte
Aufklappbare Tastatur: Das definitive Alleinstellungsmerkmal des Nokia 6800 war seine aufklappbare Tastatur. Anstatt, wie damals üblich, mit unter dem Display angebrachten Tastenfeld SMS zu tippen, konntet ihr dieses Gerät aufklappen - und hattet das eine gehälftete, links und rechts vom Bildschirm angebrachte, Tastatur.
Na gut: Genau genommen befanden sich die beiden Tastaturfelder oben und unten vom Bildschirm. Nachdem ich das Tastenfeld aufklapptet, musstet ihr das Gerät quer halten, um sinnvoll mit der Tastatur tippen zu können.
Wie mich das Nokia 6800 begeistert hat: Um die ABC-Klaviatur zu bedienen, kamen dann eure beiden Daumen zum Einsatz. Seinerzeit ergab das für mich ein unnachahmliches Tastengefühl, dass ich so noch von keinem Handy kannte.
Damals habe ich mit dem Handy erstmals angefangen, Listen mit Ideen anzulegen (3.000 Zeichen pro Notiz-Eintrag), oder auch mal mit Freude eine Kurznachricht zu tippen.
Anders gesagt: Mit dem Nokia 6800 war ein Handy für mich erstmals mehr, als ein Festnetztelefon zum Mitnehmen. Ich realisierte - Jahre, bevor ich mein erstes Smartphone in Händen hielt - das Mobilgerät als nützliches Multifunktionswerkzeug im Alltag.
So sehr hat mich das Nokia 6800 seinerzeit euphorisiert, dass ich es bis heute - so viel Schmalz muss sein - liebevoll in Erinnerung trage.
Nicht nur nutzwertig, sondern auch robust: Und stabil war es außerdem. Fun Fact aus meinem längst vergangenen Pennäler-Leben: Als Mittel- und Oberstufler habe ich mir einen bekloppten Sport daraus gemacht, das Nokia 6800 über die Tartanbahn meiner Schule zu werfen. Daraus sprach nicht gerade eine Wertschätzung für technische Geräte, und ich hoffe, meine Eltern haben das Teil damals nicht zum Neupreis von 540 Euro gekauft - aber: Wir hatten als Jugendliche unseren (fragwürdigen) Spaß.
Na ja, immer noch besser als Saufen, Drogen und Killerspiele, oder? Achtung: Ironie.
Besteht das Nokia 6800 den Test der Zeit?
Ich habe den Vergleich angestellt, und muss sagen: Meine Liebe für das Nokia 6800 ist entweder nostalgisch verklärt, oder das Gerät ist nach zwanzig Jahren einfach ausgeleiert, oder aber die aktuellen Smartphones sind wenig überraschend besser als das Steinzeit-Mobilteil.
Denn: Wenn ich jetzt die aufklappbare Tastatur bemühe, vertippte mich häufig, die Tasten reagieren ungenau, und mit Daumenspitzen auf Tastenkuppel zielsicher zu landen, ist auch eine Herausforderung. Denkbar ist auch, ich bin nicht mehr in der Handhabe eines Nokia 6800 dieser Tage geübt.
Wie dem auch sei: Fest steht aber, in der zeitgenössischen Berichterstattung das Nokia 6800 als »Meisterstück der Mechanik« gelobt wurde. Auch der herausnehmbare Akku, mit einer maximalen Laufzeit von 360 Stunden (umgerechnet 15 Tage), sprechen aus heutiger Sicht für den Mobilfunk-Knochen.
Aber, na ja, rosarote Verklärung in der Rückschau, und so.
Apropos Nokia: Nokia 3310 ist zurück: Die Legende unter den Handys könnt ihr jetzt bei Amazon kaufen - inklusive Snake!
Könnt ihr es nachvollziehen, wenn ich mit dem Nokia 6800 vergnügt gluckse, als wäre mit dem Geräte heutzutage noch irgendwas anzufangen? Habt ihr in euren Schubladen auch noch solche frühzeitlichen Mobilfunk-Trümmer rumliegen, oder habt ihr die Geräte längst in die Altgerätesammlung gegeben? Schreibt uns eure Erfahrungen hierzu gerne in die Kommentare.
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