iOS 17.2: Ich habe nie ein Tagebuch geschrieben, Apples neue Journal-App hat das für immer geändert

Meinung: Apple hat mit iOS 17.2 seine neue Journal-App offiziell veröffentlicht. Autor Patrick war zunächst skeptisch, ist jetzt aber positiv gestimmt, trotz Baustellen.

Mit Journal können schöne Erinnerungen noch einmal festgehalten werden. (Bild: Lealnard, kanyanat, Adobe Stock) Mit Journal können schöne Erinnerungen noch einmal festgehalten werden. (Bild: Lealnard, kanyanat, Adobe Stock)

Sonntag, 20 Uhr, Mitteilung auf dem iPhone: Es ist wieder Zeit, meine Gedanken und Erlebnisse festzuhalten. Der Zeitpunkt in der Woche, an dem ich neuerdings über Journal die vergangene Woche rekapituliere.

Zusätzlich gieße ich mittwochs und freitags meine aktuellen Befindlichkeiten, Sorgen oder Erkenntnisse, die mir akut durch den Kopf gehen, in Wort und digitale Schrift.

Diese Routine habe ich mir nach über 30 Tagen mit der iOS 17.2 Beta angeeignet. Und wie fällt mein bisheriges Fazit aus? Das erfahrt ihr in diesem Artikel, der beschreibt, was Apple meiner Meinung nach mit Journal gut gelöst hat und welche Baustellen mich ratlos zurücklassen.

Patrick Schneider
Patrick Schneider

Über den Autor: Patrick hat zu keinem Zeitpunkt seines Lebens ein Tagebuch geführt - zumindest kann er sich nicht daran erinnern. Zweifellos hat es ihn etwas Überwindung gekostet, über seine Gedanken und vergangene Ereignisse zu schreiben. Am Anfang fühlte es sich befremdlich für ihn an, fast ein wenig peinlich. Aber heute, mehr als 30 Tage später, findet er großen Gefallen daran und hat das Tagebuchschreiben zu seinem persönlichen Ritual gemacht.

Journal: Das gefällt mir besonders gut

Eine Sache ist mir sofort aufgefallen, als ich das Journal zum ersten Mal geöffnet habe: Die Tagebuch-App ist wunderbar aufgeräumt. Ich sehe sofort alle meine Tagebucheinträge, sobald ich die App starte und kann mit dem großzügig platzierten »+«-Button neue Einträge hinzufügen.

Wenn ich absolut keine Ahnung habe, worüber ich schreiben soll (was mehr als einmal vorgekommen ist), helfen mir ganz unterschiedliche Anreize. Sie reichen von kreativen Ideen über Kindheitserinnerungen bis hin zu nachdenklichen Fragen.

»Bist du alleine kreativer oder mit anderen Personen zusammen? Warum denkst du ist das so?«

»Nimm etwas, das bei dir nostalgische Gefühle hervorruft, und nimm ein Foto davon auf«.

Reflexionen Die Reflexionen sind zweifelsohne mein Highlight von Journal.

Journal Die Tagebuch-App ist wunderbar aufgeräumt. (Bild: Apple)

So kam ich dazu, ein Foto vom Super Nintendo zu machen und in Nostalgie zu schwelgen. Ein paar Zeilen später tippe ich immer noch meine damaligen Lieblingstitel. Immerhin ist diese Konsole maßgeblich daran beteiligt, dass ich auch heute noch mit Begeisterung viel Zeit in Videospiele investiere.

Neben diesen kleinen Schubsern in die richtige Richtung sammelt das iPhone alle Informationen und Daten, die ich bereit bin, mit meinem mobilen Begleiter zu teilen.

Dazu gehören Standortinformationen, Fotos, die ich mache, Restaurantbesuche, Podcast-Episoden, die ich höre - die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Eben jene Aktivitäten schlägt mir Journal wiederum als weiteren Anlass zum Schreiben eines Tagebucheintrags vor - sofern ich dies explizit möchte. Welche meiner Aktivitäten Journal trackt und vorschlägt, kann ich jederzeit in den Einstellungen anpassen und bei Bedarf vollständig abschalten.

Irgendwie cool, die letzten Erlebnisse und Aktivitäten prominent auf dem Bildschirm zu sehen und in ein paar Absätzen Revue passieren zu lassen.

Aber genug des Lobes. Der neueste Streich von Apple hat auch seine Schattenseiten.

Journal: Das muss meiner Meinung nach noch besser werden

Erinnert ihr euch: Am Anfang habe ich die App für ihre Übersichtlichkeit gelobt. Diese (meiner Meinung nach) positive Eigenschaft der App hätte durch eine einfache Funktion noch verbessert werden können:


Eine Suchfunktion.

Jap, die fehlt und ich muss jetzt gerade wieder den Kopf schütteln, weil ich es einfach nicht verstehe. Im Laufe der Zeit sammeln sich die Einträge und ich nehme nur drei in der Zahl pro Woche auf.

Was macht ein »Heavy User«, der oder die jeden Tag die Gedanken niederschreibt, gleich mehrfach?

Zwar können einzelne Einträge mit einem Lesezeichen versehen werden und es existiert eine Filterfunktion, die zusätzlich zwischen einfachen Tagebucheinträgen und Reflexionen unterscheidet - aber das ersetzt bei weitem nicht die gute, alte Suche.

Was mir auch fehlt, sind Tags, also Kategorien, in die ich meine Gedanken einordne, wie Arbeit, Freizeit, Hobby, Freunde und Familie.

Über Health kann das eigene Wohlbefinden getrackt werden. Über Health kann das eigene Wohlbefinden getrackt werden.

Toll wäre zum Beispiel auch eine Abfrage des aktuellen Wohlbefindens. Das alles scheint Apple allerdings lieber in der Health-App zu belassen. Dort gibt es nämlich bereits die Möglichkeit, den Gemütszustand zu protokollieren und diesen mit Tags zu versehen.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wenn ihr mehr über die Journal App erfahren wollt, über Sicherheit, Datenschutz oder wie man einen Zeitplan erstellt, dann schaut in unseren Leitfaden:

Fazit - Journal ist gut und wird sicher noch besser

Patrick Schneider

Journal wurde durch Zufall zu meinem Einstieg ins »Tagebuchschreiben«, als ich die Beta von iOS 17.2 getestet habe. Jetzt ist es mein persönliches wöchentliches Ritual geworden, das mir Spaß macht.

Die Reflexionen sind gute Gelegenheiten, meine Gedanken zu bestimmten Ereignissen aufzuschreiben und auch die Anregungen der letzten Ereignisse bieten mir eine gute Grundlage.

Allerdings vermisse ich eine Suchfunktion und andere kleine Verbesserungen wie Tags. Dann bietet Journal eine solide Basis, auf der Apple weiter aufbauen kann.

In der Zwischenzeit schaue ich mir die Apps der Konkurrenz wie Punkt oder den Platzhirsch Day One an und was diese im Vergleich zu Apples Pendant an Funktionen zu bieten haben.

Schreibt ihr eure Gedanken in ein (digitales) Tagebuch? Wenn ja, welche App oder welches Schreibmaterial benutzt ihr? Habt ihr Journal auch schon ausprobiert? Was findet ihr an der App gut und was weniger gut? Schreibt das gerne unten in die Kommentare!

zu den Kommentaren (0)

Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.