Kaufpreis 1.1 - Halbe Kohle für halbe Spiele

Gunnar Lott fordert einen Treuhandfond für Spielekäufe. Verrückt, aber verständlich

Irgendwie gewöhnt man sich an alles. An das Wetter in Hamburg, an die Bayern in München, an die Verspätungen der Bundesbahn. Man gewöhnt sich sogar an die Tatsache, dass wir mal wieder in einer dieser historischen Phasen sind, wo die Patches von Spielen schon mal vor dem Spiel erscheinen. Aktuell geschehen bei Mark of Chaos. Schlimmer ist’s in Armed Assault, wo man quasi die Beta veröffentlicht hat.
Sogar ein großes Projekt wie Dark Messiah hatte Schwierigkeiten mit Grundanforderungen wie »halbe Stunde nicht abstürzen«. Und von Gothic 3 wollen wir gar nicht erst anfangen. Argh. Der Winter der Patches.
Also, was tun? Ich fordere den patchbaren Kaufpreis. Ich zahle 50 Euro in ein Treuhandsystem und installiere das Spiel. Ist es wegen Bugs nicht nutzbar, verweigere ich dem Publisher per Knopfdruck im Gegenzug die Nutzung meines Geldes – das ist nur fair. Kann ich das Programm wenigstens teilweise vernünftig verwenden, gebe ich eine Teilsumme frei. Das ganze Geld gibt’s erst bei vollständiger Lieferung eines fertigen Spiels. Klingt utopisch, oder? Ist es auch.

Aber nicht wenige Spieler sind dazu übergegangen, sich neue Spiele nicht mehr sofort zu kaufen, sondern erst nach ein paar Monaten, wenn ein annehmbarer Zustand erreicht ist. Und vielleicht schon die erste Preissenkung stattgefunden hat. Und diese Fraktion wird größer werden, je häufiger die ersten Käufer und treuesten Fans mit unfertigen Spielen bestraft werden. Die Buchhalter in den Spielefirmen können sicher ausrechnen, wie viel Geld ihnen dadurch entgeht – und vielleicht ist diese Summe ja irgendwann mal größer als die Investition in ein paar Wochen zusätzliche Entwicklungszeit...

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