»Killerspiele« - EU-Vorschlag: Mit Europol gegen Gewaltspiele

Auch auf europäischer Ebene gibt es ein Pendant zum bayerischen Innenminister Günther Beckstein. So hat der EU-Justizkommissar Franco Frattini nach der gestrigen Tagung der europäischen Justiz- und Innen-Minister vorgeschlagen, die Polizeibehörde Europol auf den Handel mit Gewalt verherrlichenden Computerspielen anzusetzen. Eine europäisch einheitliche Definition oder Liste, welche Spiele als gewaltverherrlichend einzustufen sind, kann Frattini aber nicht vorlegen. Bei einer von der deutschen Ratspräsidentschaft angeregten Umfrage unter den europäischen Mitgliedsländern hat nur Deutschland eine Liste bedenklicher Spiele vorgelegt. Die deutsche Justizministerin Brigitte Zypries wollte mit dieser Umfrage eigentlich erfahren, welche Spiele in einzelnen europäischen Ländern verboten sind.

Trotzdem war Zypries auf der Abschlusspressekonferenz davon überzeugt, dass alle Staaten in Zukunft durchaus stärker gegen Gewaltspiele vorgehen wollen. Der portugiesische Justizminister Alberto Costa wird während der ab Juli beginnenden portugiesischen Ratspräsidentschaft das Thema wieder auf die Tagesordnung packen. EU-Justizkommissar Frattini sagt aber schon vorab, dass wegen den unterschiedlichen Meinungen innerhalb der Mitgliedsländer Gesetze dafür nicht angepasst werden könnten. Die EU könne aber ihre Zusammenarbeit verbessern. Damit spielt er eben auf Europol als europaweiten Ermittler an.

Mit seinem Vorschlag vom Januar, Ausweiskontrollen beim Spielekauf einzuführen, scheiterte Frattini.

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