Trotz großartiger Spiele-Releases ist 2023 ein schwieriges Jahr für die Spielebranche, vor allem für diejenigen, die großartige Spiele entwickeln. Zahlreiche Studios kündigten in den vergangenen Monaten Mitarbeiter, darunter auch Branchen-Riesen wie BioWare und Epic.
Jetzt schwappt die Kündigungswelle auch über Publisher Team17, das Studio hinter Underdog-Erfolgen wie Worms, Dredge, Overcooked, Trepang2 und Hell Let Loose. Wie zuerst Eurogamer berichtete, steht das Studio vor einer »großen Umstrukturierung«, Dutzende Arbeitsplätze sollen gestrichen werden.
Über das ewige Streben nach immer höheren Gewinnen und die bröckelnde Fassade großer Publisher sprechen wir auch hier bei GameStar Talk:
QA-Abteilung und CEO betroffen
Inzwischen hat Team17 die anstehenden Umstrukturierungen bestätigt, allerdings keine Zahl von betroffenen Angestellten genannt. Eurogamer berichtet, dass der Großteil der hauseigenen Quality-Assurance-Abteilung betroffen sei, insgesamt sollen rund 50 Stellen verloren gehen. Zukünftig soll QA über externe Studios laufen.
In einem Report aus dem Jahr 2022 berichtete Eurogamer ausführlich über schwierige Arbeitsbedingungen bei Team17. Die QA-Abteilung stand dabei im Zentrum, Angestellte beklagten niedrige Löhne, viel Stress und ein Management, das Beschwerden angeblich nicht ernst nahm. Team17 versprach Besserung, etwa eine Überprüfung der Lohnniveaus.
Nicht nur Angestellte, auch der CEO Michael Pattison verlässt Team17, wie inzwischen offiziell mitgeteilt wurde. Man habe sich freundschaftlich getrennt. Seine Nachfolge ist bisher noch nicht offiziell geklärt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Team17 in diesem Jahr umbaut: Schon vor einigen Monaten wurden interne Entwicklerstellen gestrichen. Damals hieß es, alle betroffenen Angestellten hätten bereits andere Jobs gefunden.
Eurogamer berichtet, dass es im Rahmen der aktuellen Neuausrichtung weitere Kündigungen geben wird und beruft sich dabei auf ungenannte Insider-Quellen. Bisher haben sich die Meldungen bestätigt, wir halten diese Quellen daher für glaubwürdig.
Team17 ist gleich doppelt vertreten in der langen Liste der Studios, die Stellen streichen. Insgesamt sind tausende Entwickler betroffen, darunter viele, die seit Jahrzehnten in der Branche arbeiten, etwa den Lead Writer von Baldur’s Gate (1) oder die Dragon-Age-Autorin Mary Kirby. Bleibt abzuwarten, ob und wie sich das auf zukünftige Spiele auswirkt und ob solche erfahrenen Entwickler möglicherweise eigene Studios gründen - oder der Branche den Rücken kehren.
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