Kunden ausgesperrt - EA stößt Spieler vor den Kopf

Electronic Arts reglementiert die Anzahl der Installationen bei Spore. Denken die Publisher überhaupt noch an die Spieler?

Selten haben wir erst so viele Nachfragen, dann so viele Proteste bekommen wie zum Kopierschutz von Spore. Das Spiel lässt sich nur dreimal freischalten, dann ist Schluss, und es setzt eine Internet-Verbindung voraus.

Der Ärger macht deutlich, wie sehr Publisher mit solchen Mechanismen ihre Kunden vor den Kopf stoßen. Denn ehrliche Käufer fühlen sich zu Recht kriminalisiert und in ihren Rechten eingeschränkt. Wie lässt sich ein rechtmäßig erworbenes Spiel sinnvoll weiterverkaufen, wenn keiner sicher sein kann, dass es sich noch freischalten lässt?

Ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen Käufer von Computerspielen belohnt wurden: Sie erhielten dicke Handbücher, Poster, originelle Packungsbeigaben. Was heute Collector’s Edition heißt, war damals Standard. Inzwischen hat sich die Unschuldsvermutung umgekehrt, im Zweifel ist jeder Kunde ein potenzieller Raubkopierer. Wer die dürre Packung kauft, wird vom Kopierschutz geplagt, die absurde Konsequenz: Es ist nicht nur günstiger, sondern sogar angenehmer, zur Raubkopie zu greifen!

Dennoch: Wir PC-Spieler werden uns darauf einstellen müssen, dass Internet-Aktivierungen von der Ausnahme zur Regel werden. Diesen Monat haben wir mit Sacred 2 einen weiteren Kandidaten mit wieder einer neuen Variante, wenn auch einer weit kundenfreundlicheren, im Test. Seine Aufgabe hat der Spore-Kopierschutz übrigens nicht erfüllt: Das Kreaturenspiel war zwei Tage vor dem offiziellen Verkaufsstart als gecrackte Version verfügbar.

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