Erzähl mal ...
Ein paar Worte zur ziemlich konventionellen Story: Ein offenes Dämonenportal bringt Unordnung ins Land; um der Plage Herr zu werden, müssen Sie als Held Targon drei Teile eines verschollenen Artefaktes besorgen. Die Kreativität ist dafür eher in viele der Nebenquests samt deren skurrilen Auftraggebern geflossen: Mal messen wir uns mit einem hocheitlen Elfenjäger im Spinnenerlegen, mal verkloppen wir höfliche Wegelagerer. In der riesigen, zusammenhängenden Spielwelt gibt’s aber viel zu wenige dieser Aufgaben, deswegen leidet Legend unter Leerlauf: Die meiste Zeit prügeln wir uns ohne richtigen Auftrag durch die Landschaft. Die ist zwar abwechslungsreich anzusehen, aber auf Dauer wird auch der schönste Landstrich öde, wenn inhaltliche Abwechslung fehlt. Im an sich herrlich düsteren Sumpflabyrinth ist zum Beispiel nichts anderes zu tun, als sich stundenlang durch die ewig gleichen Gegnermassen zu schnetzeln. Ein Lager mit einer Handvoll Zwischenquests auf halber Strecke hätte uns schon gereicht.
Der Tod ist erst der Anfang
In und zwischen den rar verteilten Camps und Siedlungen findet unser Held feste Portalsteine, die als Teleporter dienen. Am jeweils nächstgelegenen dieser Dolomiten kehrt Targon ins Leben zurück, sollte er in der Wildnis sterben. Der Schwierigkeitsgrad ist von Beginn an relativ hoch, trotzdem bleibt Legend immer fair. Zudem füllt das Spiel die Levels wieder mit Monstern auf, wenn Sie den Spielstand laden. Wenn Sie sich an einem Bossgegner die Zähne ausbeißen, können Sie also noch einige Extra-Runden in der freien Welt drehen und mit ein paar Stufen mehr Erfahrung zurückkehren. Dann klappt’s auch mit den dicken Brocken. Besonderes Lob verdienen die Sprecher, die allesamt ihre Aufgabe gut und stimmungsvoll erfüllen, sowie die schönen Musikstücke. Auch wenn Legend wohl kaum selbst zur Spielelegende wird – für Master Creating ist es ein großer Schritt vom mäßigen Vorläufer Restricted Area, und ein schönes Versprechen für das nächste Action-Rollenspiel aus dem deutschen Studio.
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