David Hasselhoff ist zunächst etwas skeptisch, als er von der Serie mit dem sprechenden Auto hört. Doch nach der Drehbuchlektüre ist er überzeugt: »Das ist unglaublich … das ist Gold!«, erinnert sich der Schauspieler an seine erste Reaktion auf Knight Rider.
Eine Skepsis ganz anderer Art beschleicht die Spielepresse, als das offizielle Computerspiel zur Serie verdächtig lange in der Werkstatt von Ocean steht. Über ein Jahr lang bekommt man nur das Anzeigenmotiv zu sehen, auf dem Hasselhoff alias Michael Knight vor der KI-Karre K.I.T.T. posiert und gewinnend lächelt. Und als das laut Werbetext »hochkarätige Actionspiel« 1986 schließlich für die gängigen 8-Bit-Systeme wie den C64 erscheint, nimmt niemand das Wort »Gold« in den Mund.
Es gibt viel bessere Spiele für den C64 - und sie werden noch heute entwickelt!
Der Autor
Heinrich Lenhardt berichtet seit 1984 über Computerspiele und hat neben legendären Klassikern auch so manches merkwürdige Machwerk erlebt. 1986 erlebte er das zweifelhafte Vergnügen, im selben Monats Oceans Knight Rider und Miami Vice zu testen. Danach wagte er sich wochenlang nicht in die Nähe eines Fernsehapparats.
Von VHS zum C64
Als der US-Sender NBC 1982 mit der Ausstrahlung von Knight Rider beginnt, wirken selbstfahrende Autos und schwatzende Computersysteme noch wie Science Fiction. Michael Knights Wunderwagen hat weitere erstaunliche Extras, er ist Dellen-resistent, kann enorm beschleunigen und dank Umgebungsscanner um Ecken sehen.
Mit PS und Köpfchen kämpft das Heldengespann im Auftrag einer wohltätigen Organisation für Recht und Verfassung. Hightech im Sinne eines Kabelanschlusses ist nötig, um die Serie 1985 im deutschen Fernsehen zu sehen, wo sie auf RTL plus ausgestrahlt wird; einige Folgen erscheinen auch auf Videokassette.
Unaufhaltsam steuert Knight Rider schon das nächste Medium an: Flottes Fahren in einem futuristischen Vehikel, das klingt nach einem wunderbaren Thema für ein Computerspiel, denkt man sich bei Ocean Software. Die Lizenz ist schnell geschnappt, doch die Zusammenarbeit mit externen Entwicklern verläuft chaotisch. Nur wegen drohender Konventionalstrafen wird letztendlich überhaupt etwas veröffentlicht: eines der schlechtesten Rennspiele aller Zeiten, um genau zu sein
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