Update 14.11.2024: Schreib- und Lesegeschwindigkeit gemessen und im Artikel ergänzt.
Vor einigen Wochen hat Lexar uns angeboten, einer ihrer neuen SSDs auszuprobieren, die speziell für Smartphones entwickelt wurde. Ich bin der Meinung, dass mehr Speicher immer etwas Gutes ist, aber nicht unbedingt etwas, über das ich einen Artikel verfassen würde.
Als ich die SSD dann zum ersten Mal sah, wurde mein Interesse dennoch geweckt. Sie ist winzig, kommt mit einem integrierten USB-C-Anschluss und einem kleinen USB-Hub.
Jetzt habe ich sie also doch getestet und festgestellt: Es ist das beste Gadget, von dem ich nicht vorher wusste, dass ich es brauche.
Transparenzhinweis: Lexar hat mir die SSD für den Artikel kostenfrei zur Verfügung gestellt. Lexar hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen. Es bestand keine Verpflichtung zu einer Veröffentlichung.
Die Lexar Professional Go Portable SSD für das Smartphone
Der eigentliche Sinn und Zweck der SSD ist die Verwendung mit einem Smartphone - am besten einem iPhone 15 Pro oder höher.
Sie wird per USB-C angeschlossen und erlaubt es euch, Videos und Fotos direkt auf dieser zu speichern. Bei den neueren iPhones ist es problemlos möglich, auf ein externes Medium aufzunehmen – auch im Apple ProRes-Format.
Bei den meisten Android-Handys muss eine Drittanbieter-App installiert werden, um auf eine externe SSD aufzunehmen.
Trotzdem ist dieses Setup äußerst praktisch. Dank eines USB-C-Winkelsteckers, der im Lieferumfang mit dabei war, kann die SSD und der mitgelieferte USB-Hub einfach auf der Rückseite des Handys platziert werden.
So ragen die beiden Gadgets nicht nach außen und das Gesamtpaket bleibt schön kompakt.
Der HUB selbst besitzt drei USB-C-Anschlüsse:
- Einer für den Anschluss der SSD
- Einer für weitere Peripherie
- Einer für Passthrough-Charging, um das Handy mit angeschlossenem HUB aufzuladen
Ich habe in den freien USB-C-Anschluss noch einen Empfänger für ein kabelloses Mikrofon angeschlossen und fertig ist das wohl kleinste mobile Setup für Interviews, Voiceovers oder alles andere, das ich mit dem Handy aufnehmen kann.
Die SSD besitzt sogar eine IP65-Zertifizierung und ist somit zuverlässig gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt.
Die Mini-SSD mit Gaming-Handhelds
Lexar hat sie mit Sicherheit nicht für diesen Zweck entwickelt, aber ihre neue Mini-SSD eignet sich auch sehr gut, um den Speicher von Gaming-Handhelds wie dem Steam Deck oder dem Lenovo Legion Go auf einfache Art und Weise aufzurüsten.
Bei den mobilen PCs habt ihr in der Regel zwei Optionen für mehr Speicher:
- Interne SSD austauschen: Das erfordert etwas mehr technisches Know-how und Aufwand.
- microSD-Karte: der einfachste und kostengünstigste Weg für mehr Speicher. Allerdings sind Ladezeiten bei darauf installierten Spielen sehr viel langsamer.
Und hier kommt der dritte Weg: Eine schnelle SSD, die per USB-C angeschlossen wird. Und am besten sollte sie so klein wie möglich sein.
Die Lexar-SSD wird über USB 3.2 Gen2 angeschlossen und bietet laut Hersteller eine Lesegeschwindigkeit von 1.050 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 1.000 MB/s.
Das ist auf dem Papier zwar ein gutes Stück langsamer als die PCIe NVMe-SSDs, die in heutigen Handhelds verbaut sind, aber immer noch sehr viel schneller als eine microSD-Karte.
In der Realität ist der Unterschied sehr gering. Hier habe ich die Ladezeiten mit der internen SSD des Lenovo Legion Go verglichen (512 GB SSD M.2 2242 PCIe Gen4):
Lexar Professional Go | Interne SSD | |
---|---|---|
Monster Hunter World: Guiding Lands | 16 Sek. | 12 Sek. |
Elden Ring (Start von Steam bis Gameplay) | 54 Sek. | 52 Sek. |
Hell Let Loose (Training Grounds) | 9 Sek. | 6 Sek. |
Wenn ihr den Speicher von eurem Gaming-Handheld also erweitern wollt, nur wenig Kompromisse bei Ladezeiten machen möchtet und euch der interne Austausch der SSD zu umständlich ist, dann kann eine solche Mini-SSD eine gute Alternative sein.
Ich persönlich speichere auf der Lexar Professional Go gerne eine kleine Steam-Bibliothek, die ich für Testzwecke für verschiedene Gaming-Handhelds verwenden kann.
Als Massenspeicher für Notebooks und Tablets
Am Ende des Tages handelt es sich hierbei um eine SSD – ein Gerät, auf dem ihr allerlei Dateien speichern könnt.
Die meisten Notebooks von heute verfügen über einen oder mehrere USB-C-Anschlüsse, über die ihr die SSD anschließen könnt.
Dabei kann es allerdings sein, dass die SSD durch ihre Bauweise nicht nur einen, sondern gleich zwei oder gar mehr Anschlüsse auf einmal bedeckt, wie auf dem Bild oben zu sehen.
Die SSD hat auch Probleme
Der USB-C-Stecker: Ich habe in meinem Leben noch nie ein USB-C-Gerät verwendet, das sich so schwer in die USB-C-Anschlüsse stecken und das sich so schwer auch wieder entfernen lässt.
Einmal habe ich sie an einen USB-C-zu-USB-A-Adapter angeschlossen und ich habe sie – ohne zu scherzen – nur mit einer Zange von dem Adapter lösen können.
Laut Lexar ist das sogar Absicht! Der Hersteller schreibt:
»Hinweis: Um sicherzustellen, dass dieses Produkt nicht wackelt und nicht erkannt wird, wenn es in das Ende eines mobilen Geräts eingesteckt wird, hat Lexar einen USB-Typ-C-Stecker für den GO mit einer Steckkraft angepasst, die doppelt so hoch ist wie der Industriestandard (20-40N Kraft), um ihn noch fester zu machen. Wenn Sie also eine tragbare SSD anschließen, wenden Sie bitte mäßige Kraft an und stellen Sie sicher, dass das Gerät es erkennt, bevor Sie darauf klicken, um zu arbeiten.«
Ich halte das für zu viel des Guten.
Das Gehäuse wird sehr heiß: Und das ist ja auch gut so. Die Wärme muss immerhin nach außen abgegeben werden. Die SSD wird unter Last jedoch so heiß, dass man glatt vorsichtig sein muss.
Der Preis: Lexar hat das Produkt über eine Kickstarter-Kampagne finanziert und Unterstützer hatten die Möglichkeit, sie für einen Preis von 130 US-Dollar zu erhalten. Jetzt ist sie bei uns auf Amazon für folgende Preise verfügbar:
- 1 TByte mit HUB: 200 Euro
- 2 TByte mit HUB: 300 Euro
- 2 TByte ohne HUB: 270 Euro
Es gibt keine 1-TByte-Version ohne den HUB. Genau diese Variante wäre besonders für alle interessant, die diese SSD nicht unbedingt für mobiles Filmen verwenden wollen.
Der Einstiegspreis von 200 Euro ist nicht ohne, aber wenn ihr von der Vielseitigkeit dieser SSD profitiert, so wie ich, dann kann ich sie euch empfehlen.
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