Begeistert von Banished, aber immer im Hinterkopf gehabt: »Das könnte gern mal ein wenig schöner aussehen«? Dann dürften Sie genau die Zielgruppe von Life is Feudal: Forest Village sein! Das Survival-Aufbaustrategiespiel kann sein großes Vorbild kaum verbergen.
Und auch wenn es im Early Access noch mit Bugs und Balancing kämpft, entfaltet es eine ganz ähnliche Faszination. Kein Wunder also, dass es sich seit seiner ersten Veröffentlichung fast ständig in den Steamcharts tummelt.
Early Access
Forest Village befindet sich seit dem 26. August 2016 im Early Access und soll Ende November final veröffentlicht werden.
Das Leben ist hart
Florierende Handelsstädte, riesige Metropolen, Lagerhäuser voller Luxusgüter? Nicht in Forest Village. Hier sind schon froh, wenn unser elender Haufen von Dorfbewohnern nach ein paar Jahren nicht kläglich verhungert ist. Wir müssen uns um grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung und Feuerholz kümmern, um unsere Leute durch den Winter zu bringen.
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Die Jahreszeiten bestimmen den Spielfluss. Im Frühling sollten wir aussähen, wenn wir rechtzeitig im Herbst ernten wollen, und im Winter fallen einige Nahrungsquellen wie das Beerensammeln weg. Dann ist hoffentlich genug zu Beißen im Kontor.
Und auch das Richtige: Präsentieren wir unseren Leuten keinen ausgewogenen Speiseplan und füttern sie etwa nur mit Gemüse statt auch mit Fleisch und Fisch und Frucht, kriegen wir die Quittung in Form von Krankheiten. Und dann sind da natürlich noch Katastrophen wie Feuer - Forest Village kann gnadenlos sein, und das macht es spannend.
An die Arbeit!
Zu Beginn besteht unser Dorf nur aus einer Handvoll Seelen. Bauen wir ihnen kuschelige Häuser, gründen sie Familien und ziehen Nachwuchs groß. Jeder Arbeiter ist eine Ressource. Wir verwalten genau, wie viele gerade welche Berufe ausüben und müssen flexibel wechseln. Im Winter sind unsere Farmer etwa nutzlos, also schicken wir sie derweil in den Steinbruch.
Im Laufe der Zeit erheben wir uns allmählich über das Lebensnotwendigste und bauen die Siedlung aus. Für hochwertige Eisenwerkzeuge will etwa Erz gefördert, Holz zu Kohle verarbeitet und die dann in der Schmelze verheizt werden. Derlei Dinge müssen wir der harschen Umwelt aber abtrotzen: Wer zu viele Arbeiter für die Produktion abstellt und dabei Nahrung und Feuerholz vernachlässigt, wird am Ende auf seinem Berg von Metallwerkzeugen zugrunde gehen. Es ist die gleiche Motivation, die schon Banished so interessant machte, und sie greift auch hier.
Nur der Spielfluss ist uns noch etwas träge. Forest Village ist selbst für ein Aufbaustrategiespiel arg langsam. Sogar bei zehnfacher Beschleunigung schauen wir oft eine ganze Weile nur den Feldern beim Wachsen zu, ohne dass es gerade etwas für uns zu tun oder zu optimieren gäbe. In solchen Fällen könnten wir einen unserer Arbeiter direkt übernehmen, in First Person durchs Dorf wandern und auf Objekte linksklicken, um etwa einen Baum selbst zu fällen. Das wirkt aber wie ein überflüssiges Gimmick: Nutzlos, holprig zu steuern und schwach animiert.
Die Widrigkeiten des Early Access
Weil sich Forest Village noch im Early Access befindet, mussten wir beim Spielen immer wieder mit Abstürzen kämpfen. Außerdem setzt gelegentlich mal die KI unserer Arbeiter aus und die Produktion stagniert, ohne dass wir einen Grund erkennen können.
Überhaupt könnte sich das Spiel an vielen Stellen besser erklären. Beim ersten Durchlauf machen wir zwangsläufig Fehler, einfach weil wir gewisse Funktionen und Zusammenhänge nur durch eigenes Ausprobieren entdecken können. Und wenn mal Nacht oder Regen hereinbrechen, erkennen wir plötzlich kaum noch, was auf dem Bildschirm los ist. Das mag realistisch sein, geht aber doch schnell auf die Nerven und zieht die eigentlich schicke Grafik unnötig runter.
Trotzdem, Forest Village hat das Potenzial zu einem sehr gelungenen Aufbauspiel und macht bereits jetzt einigen Spaß. Wollen die Entwickler aber wie angekündigt noch dieses Jahr den Early Access verlassen, haben sie noch ein ordentliches Stück Arbeit vor sich.
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