Seite 2: Mass Effect 3 - Krieg der Welten

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Entscheidungen über Leben und Tod

Welche Gebiete die Reaper erobern, hängt vom Fortschritt der Handlung ab. Denn der Krieg läuft nicht fortwährend weiter, sondern »pausiert«, bis man die nächste Storymission absolviert hat. »Man kann in Ruhe Nebenmissionen erledigen, ohne dass in der Zwischenzeit die ganze Galaxis den Bach runtergeht«, erklärt Hudson.

Die Normandy wird wieder von Joker gesteuert. Die Normandy wird wieder von Joker gesteuert.

Mit dem Fortschritt der Story kann sich die Situation dann allerdings gravierend ändern. Vergleichsweise harmlos ist noch, dass Nebenmissionen »verfallen« können, Hudson nennt ein Beispiel: »Sagen wir, jemand schickt Shepard eine Mail und sagt: ›Hey, komm vorbei!‹ Er wartet dann nicht ewig. Wenn man stattdessen lieber die Geschichte vorantreibt, kann man die Gelegenheit verpassen«. Das wiederum kann Shepards Kriegsanstrengungen ausbremsen.

Weitaus folgenreicher als die verflossenen Nebenaufträge sollen die Entscheidungen ausfallen, die Shepard im Rahmen der Hauptstory treffen muss. Das beginnt schon damit, dass der die aktuell offenen Hauptmissionen zwar meist in beliebiger Reihenfolge angehen kann, manchmal aber nur eine von zwei Alternativen wählen darf – und dabei über Leben und Tod entscheiden muss.

Special: Action-, Rollenspiel-, und Story-Modus Video starten 4:57 Special: Action-, Rollenspiel-, und Story-Modus

»In Mass Effect 3 geht es ums Überleben oder Untergehen ganzer Zivilisationen!«, führt Hudson aus. Damit die Entscheidungen über Leben und Tod nicht zu trockenen Statistiken schrumpfen (»Gähn, schon wieder fünf Millionen Kroganer tot«), verknüpft Bioware sie mit Shepards Begleitern.

»Man hat immer jemanden dabei, den die Entscheidungen persönlich betreffen«, sagt Hudson. »An Bord der Normandy gibt es einen Kroganer, einen Quarianer, natürlich auch Menschen – eben Charaktere von überall her. Wenn Shepards Taten gravierende Folgen für eine ganze Zivilisation haben, dann kann man das zuerst an den Beziehungen zu diesen Personen und an deren Reaktionen festmachen«.

Alte und neue Gefährten

Die Reaktionen der Charaktere werden auch von deren Moral beeinflusst: Wer Aufträge für einen Begleiter erledigt, steigt in dessen Ansehen – so weit, so Mass Effect 2. Im dritten Teil sollen sich jedoch alle Taten und Entscheidungen auf die Mitstreiter auswirken. Also beispielsweise auch, ob Shepard grundsätzlich eher gutmütiger oder eher erbarmungslos handelt.

Der Salarianer Mordin wird auch in Mass EFfect 3 auftreten – wenn er nicht gestorben ist. Der Salarianer Mordin wird auch in Mass EFfect 3 auftreten – wenn er nicht gestorben ist.

Die grundgütige Liara etwa dürfte echauffiert sein, wenn Shepard den Tod Unschuldiger achselzuckend in Kauf nimmt. Wie im Finale des Vorgängers bezieht das Spiel dann die Moral des Charakters mit ein, wenn‘s (so Hudson) »um Leben und Tod« geht. Es kann also abermals passieren, dass Begleiter sterben, wenn man sie nicht gut genug behandelt hat.

Apropos: Der Autor dieser Zeilen ist zutiefst betrübt, dass er im Finale von Mass Effect 2 das Ableben von Mordin nicht verhindern konnte. Und weil es auch Mass Effect 3 wieder erlaubt, Spielstände aus dem Vorgänger zu importieren, bleibt der Salarianer auch tot. Stellt sich die Frage, wie das Spiel eine emotionale Verbindung einer außerirdischen Spezies herstellen will, wenn die zugehörigen Begleiter fehlen.

Wie also geht Mass Effect 3 mit verstorbenen Begleitern um? »Das hängt von den Charakteren ab«, meint Hudson. »Manchmal fällt die Geschichte komplett weg, manchmal geschieht etwas ganz anderes, manchmal erlebt man eine ähnliche Geschichte mit anderen Charakteren. Beispielsweise arbeitet man entweder mit einem Kroganer zusammen, den man aus den Vorgängern kennt -- oder mit einem anderen, den man erstmals trifft«.

Auch der Unbekannte (»Illusive Man«) aus Mass Effect 2 ist wieder mit dabei. Auch der Unbekannte (»Illusive Man«) aus Mass Effect 2 ist wieder mit dabei.

Klingt ganz schön komplex, Bioware muss in Mass Effect 3 eine Menge Quest-Varianten abdecken. Zumal sich nicht nur die Tode der Begleiter auswirken sollen, sondern alle Entscheidungen, die Shepard jemals getroffen hat. Wer etwa im ersten Serienteil einer gewissen Alien-Königin ein Säurebad erspart hat, wird im dritten die Folgen erleben. Wohlgemerkt »erleben« und nicht »bereuen«. »Es gibt in Mass Effect keine falschen Entscheidungen«, sagt Hudson.

Egal ob Shepard als gutmütiger oder hartherziger Soldat durch die Galaxis abenteuert, er wird davon keine Nachteile haben. Zumindest nicht, so lange er sich treu bleibt. Wer auf der Brav-Fies-Skala ständig hin und her schwankt, läuft nämlich Gefahr, dass sich seine Entscheidungen gegenseitig aufheben. Dann steht Shepard am Ende ohne die entsprechenden Vorteile da.

Durchspielen oder Multiplayer

Ausschlaggebend für den Grad von Shepards Erfolg ist sein Kriegs-Punktestand. Falls der Commander nur wenige Punkte angehäuft, also nur wenige Verbündete rekrutiert und wenige Kriegsgüter gesammelt hat, dürfte das Ende entsprechend bedrückend ausfallen. Je höher der Punktestand, desto positiver fällt der Schluss aus – bis hin zum glanzvollen Sieg. Den kann aber eben nur erreichen, wer Kriegsgüter anhäuft, also Nebenmissionen erfüllt, die Galaxis erkundet, Planeten scannt, sprich: Mass Effect 3 möglichst vollständig durchspielt.

Für Nicht-Durchspieler gibt‘s eine Alternative, nämlich den Koop-Modus, in dessen (storyfreien) Einsätzen sich Viererteams durch Massen von KI-Gegnern schießen – ähnlich wie im Horde-Modus von Gears of War. Wer Online-Siege sammelt, erhöht in der Solo-Kampagne die »Bereitschaft«, also die Kampfkraft der eigenen Truppen und kann so auch mit insgesamt weniger Kriegsmaterial einen guten oder gar perfekten Sieg erringen.

2 von 2


zu den Kommentaren (84)

Kommentare(83)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.