Meet Your Maker: Auf genau solch einen Shooter warte ich seit über 20 Jahren

So einen Shooter gab es noch nie: Meet Your Maker vom Studio hinter Dead by Daylight mixt Basenbau, Looten und Leveln in die Action.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

1999 war eines der besten Jahre für Multiplayer-Shooter. Mit Quake 3 und Unreal Tournament sind fast zeitgleich zwei echte Meilensteine erschienen, in dessen Bot-Matches ich als Zwölfjähriger ohne Internetanschluss hunderte Stunden versenkt habe.

Doch im selben Jahr erschien auch ein Shooter, den die allermeisten wohl längst vergessen haben: Wheel of Time, das auf der ersten Unreal-Engine und den beliebten Büchern von Robert Jordan basierte. Mir geht dieses Spiel bis heute nicht aus dem Kopf. Nicht wegen seiner spannenden Story oder weil es sich wie Quake mit Zaubern spielte – sondern wegen seines einzigartigen Multiplayer-Prinzips.

Der Zitadellen-Modus war eigentlich ein klassischer Capture-the-Flag-Modus, hatte aber ein unheimlich cooles Alleinstellungsmerkmal: Vor dem Beginn jeder Runde konnte man hier seine Basis mit tödlichen Fallen und Wachen bestücken. Wie genial ist das denn bitte?

Selbst gespielt habe ich diesen Modus zwar nie, dafür aber etliche Male sehnsüchtig das Multiplayer-Duell auf der GameStar-Heft-CD verschlungen. Für mich als jungen Shooter-Fan war das eines der coolsten Videos überhaupt.

Das Multiplayer-Duell zu Wheel of Time aus unserem Plus-Videoarchiv Video starten PLUS-Archiv 5:26 Das Multiplayer-Duell zu Wheel of Time aus unserem Plus-Videoarchiv

Über 20 Jahre später haben Behaviour Interactive, die Macher des populären Steam-Dauerbenners Dead by Daylight, jetzt einen neuen Shooter namens Meet Your Maker angekündigt, der mir jetzt endlich genau diesen Traum erfüllen könnte!

Dennis Zirkler
Dennis Zirkler

Dennis wartet seit über 20 Jahren auf ein Spiel, in dem er eine tödliche Basis bauen und diese von anderen Spielern angreifen lassen kann. Zwar gab es vor einigen Jahren mal das Ubisoft-Experiment The Mighty Quest for Epic Loot, dieses ist aber phänomenal gescheitert. Auch der Spaß mit dem theoretisch coolen Multiplayer-Modus von Mittelerde: Schatten des Krieges war dank Pay2Win nur von kurzer Dauer. Jetzt soll es also Meet Your Maker richten.

Komplexer Basenbau als Hauptaufgabe

Wie ihr euch nach dieser Einleitung sicherlich denken könnt, dreht sich in Meet Your Maker alles um den Basenbau: Euch steht dabei eine riesige Auswahl unterschiedlicher Blöcke in allen möglichen Formen zur Verfügung, um euren postapokalyptischen Außenposten ganz nach euren Wünschen zu errichten.

Das Ziel ist es dabei, das Zentrum eurer Basis so schwer erreichbar zu machen, wie nur möglich, denn andere Spieler werden dieses erreichen wollen, um euch wichtige Ressourcen zu stehlen - dazu später mehr.

Angriff und Verteidigung laufen asynchron ab: Wenn andere Leute euren Endzeit-Dungeon betreten, seid ihr also gar nicht da (und umgekehrt). Ihr verteidigt euch lediglich durch kluges Bauen. Meet Your Maker ist also ein PvP-Spiel ohne direkten Feindkontakt! Der brandneue Reveal-Trailer demonstriert das Spielprinzip anhand erster Gameplay-Szenen:

Meet Your Maker: Der Basenbau-Shooter der Dead-by-Daylight-Macher im Trailer Video starten 2:08 Meet Your Maker: Der Basenbau-Shooter der Dead-by-Daylight-Macher im Trailer

So funktionieren die Fallen

Um zu verhindern, dass Fremde euren Schatz bergen, könnt ihr – ganz wie damals in Wheel of Time – unzählige verschiedene Fallen und Wächter frei in eurer Basis platzieren.

Wir haben den Entwicklern während einer Präsentation live beim Bauen in einer sehr frühen Version zugeschaut und dabei einige verschiedene Fallen in Aktion sehen können. Darunter:

  • Flammenwerfer-Fallen, die in regelmäßigen Abständen versuchen, euch zu rösten
  • Von der Decke regnende Granaten
  • Säure- und Plasmawände, die ihr nicht berühren solltet
  • Glühende Metallkolben, die euch zerquetschen und verbrennen
  • Klassische Pfeilfallen à la Indiana Jones

Außenposten Wie eure Basis aussehen soll, bestimmt ihr selbst.

Bau-Modus Im Bau-Modus platziert ihr Blöcke, Fallen und Wächter.

Da ihr eure Basis komplett von Grund auf selbst baut, könnt ihr dies auch zu eurem taktischen Vorteil nutzen. Die Entwickler haben etwa gezeigt, wie man Fallen durch das geschickte Platzieren von Blöcken verstecken kann, um die Invasoren zu überraschen.

Sogar durch die optische Gestaltung der Basis – es gibt unzählige Farben, Dekorationen und andere visuelle Anpassungsmöglichkeiten – sollt ihr die Aufmerksamkeit der Angreifer lenken und sie so verwirren können.

Die orangen Plasmablöcke lassen sich auch als tödlicher Abgrund nutzen. Die orangen Plasmablöcke lassen sich auch als tödlicher Abgrund nutzen.

So funktionieren die Wächter

Das zweite wichtige Element zur erfolgreichen Verteidigung eures Außenpostens sind die Wächter: Von diesen konnten wir nur vier verschiedene erkennen, aber jeder dieser Verteidiger hat sein eigenes Spezialgebiet.

  • Der dick gepanzerte Warmonger ist ein Tank, der zwei Treffer einstecken kann.
  • Die beiden Fernkämpfer lassen sich etwa auf Plattformen hoch im Raum positionieren.
  • Die fliegenden Hornets sind ideal für Überraschungsangriffe.

Richtig spannend werden diese Wachen aber erst durch die Möglichkeit, dass ihr sie programmieren könnt. So ist es möglich, dass ihr eine fliegende Hornet so konfiguriert, dass sie zunächst unentdeckt auf dem Dach eurer Basis warten. Sobald der Angreifer einen bestimmten Punkt erreicht hat, fliegt die Wache dann los und fällt ihm in den Rücken. Schon jetzt ist klar: Die taktischen Möglichkeiten dürften nahezu unbegrenzt sein!

Diese fliegenden Wächter heißen Hornets und eignen sich besonders für Überraschungsangriffe. Diese fliegenden Wächter heißen Hornets und eignen sich besonders für Überraschungsangriffe.

Sobald ihr mit eurem Todeslabyrinth zufrieden seid, könnt ihr es natürlich auch selbst ausprobieren und so überprüfen, ob auch alles wirklich so funktioniert, wie ihr es geplant habt. Doch das wichtigere Analyse-Tool werden die Replays sein. Ihr könnt jeden einzelnen Angriff eines Spielers noch mal anschauen – entweder aus den Augen des Angreifers oder einer freien Perspektive – um eventuelle Schwachpunkte in eurer Verteidigung aufzudecken.

Alternativ könnt ihr auch in den Heatmap-Modus wechseln, in dem ihr nicht nur alle Todesorte eurer Invasoren auf einmal sehen könnt, sondern auch für jeden erfolgreichen Abschuss ein wenig Loot in Form von Ressourcen einsammeln könnt.

Diese Totenschädel signalisieren, wer wie in eurer Basis umgekommen ist. Diese Totenschädel signalisieren, wer wie in eurer Basis umgekommen ist.

Auch für die Überfälle braucht ihr Köpfchen

Zudem müsst ihr natürlich auch selbst andere Basen angreifen (optional auch im Koop), um sogenanntes Genetik-Material aus den Todesfestungen anderer Spieler zu stehlen. Auf einer Übersichtskarte werden euch immer eine Handvoll möglicher Ziele angezeigt, die sich in Größe, Schwierigkeit und möglichen Belohnungen unterscheiden.

Euch stehen für eure Raids verschiedene Waffen zur Verfügung, zu euerem Loadout gehören immer eine Nahkampf- sowie eine Spezialwaffe. In der Entwicklerpräsentation konnten wir folgendes erspähen:

  • Eine Harpunenkanone, die Feinde und Fallen auf Entfernung zerlegt, aber nur drei Schuss Munition besitzt
  • Eine Armbrust mit 15 Bolzen, die aber nur gegen Wachen funktioniert
  • Ein Schildgenerator, der euch kurze Zeit unverwundbar macht

Zudem könnt ihr vor jedem Angriff Verbrauchsobjekte wie Granaten oder tragbaren Barrieren kaufen.

Angriffe auf Außenposten sind auch im Zwei-Spieler-Koop-Möglich. Angriffe auf Außenposten sind auch im Zwei-Spieler-Koop-Möglich.

Pro Raid habt ihr drei Versuche: Schafft ihr es innerhalb dieser Versuche nicht, das Material zu ergattern und die Basis lebendig zu verlassen, gilt der Angriff als gescheitert. Ihr braucht übrigens keine krassen Shooter-Skills, um hier erfolgreich zu sein. Vielmehr zählt methodisches Vorgehen, aus seinen Toden zu lernen und so mit jedem Versuch eine neue Strategie zu entwickeln.

Was noch unklar bleibt

Zwischen den Missionen befindet ihr euch in euerer Zentrale: Hier könnt ihr mit den erbeuteten Ressourcen nicht nur eure Basis weiter ausbauen, sondern auch verschiedene NPCs aufwerten und so neue Fallen, Wächter, Waffen und mehr erforschen. Sowohl eure Raids als auch euer Basenbau sollen also nach und nach um neue Möglichkeiten wachsen.

In eurer Zentrale plant ihr Angriffe und erforscht neue Technologien. In eurer Zentrale plant ihr Angriffe und erforscht neue Technologien.

Wie motivierend das Ganze letztlich sein wird, muss sich aber noch zeigen: Ich freue mich natürlich riesig, dass ich bald endlich riesige Todesfallen zusammendübeln und anderen Spielern dabei zusehen kann, wie sie sich daran hoffentlich die Zähne ausbeißen. Aber ich bin mir auch sicher, dass mir das Bauen deutlich mehr Spaß machen wird, als andere Außenposten anzugreifen.

Genau wie Dead by Daylight soll auch Meet Your Maker ein äußerst kompetitives Spiel werden, in dem sich letztlich alles um den Aufstieg in der Rangliste drehen soll. Komme ich dort dann überhaupt weiter, wenn ich nur gelegentlich mal jemanden angreifen will? Was ist, wenn alle anderen genauso wie ich ticken und jeder nur Bauen wollen?

Meet Your Maker - Screenshots ansehen

Auch meine Frage, ab wann ein Raid als Sieg oder Niederlage für Angreifer und Verteidiger gewertet wird, konnte mir Creative Director Ash Parnell nicht hundertprozentig beantworten. Klar, wenn jemand meine Basis lootet, ohne dabei zu sterben, wird das eine Niederlage für mich sein. Aber was ist, wenn er dabei zweimal ins Gras gebissen hat?

Bis zum Release dauert es noch aber ohnehin noch eine Weile, Meet Your Maker soll 2023 für PC, PS4/PS5 und Xbox One/Series X|S erscheinen. Es ist also noch genug Zeit, um solche Details auszutüfteln.

Wenn ihr dabei helfen oder einfach selbst mal reinspielen wollt: Ab sofort könnt ihr euch auf der offiziellen Webseite für die Closed Beta anmelden, die am 23. August starten wird. Vielleicht darf ich ja demnächst den einen oder anderen von euch in meiner Basis des Todes begrüßen, hähä.

1 von 2

nächste Seite


zu den Kommentaren (46)

Kommentare(39)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.