Kameras
Das Surface Pro verfügt über zwei identische 0,9 Megapixel-Kameras, eine in der Front und eine auf der Rückseite. Die Bildqualität ist selbst nur mit viel Wohlwollen als unterdurchschnittlich zu bezeichnen, für Fotos reicht die Qualität bei bestem Willen nicht aus. Videochats via Skype hingegen sind in befriedigender Qualität durchführbar, zumindest mit ausreichend Hintergrundlicht.
Software
Mit dem vorinstallierten Windows 8 Pro 64 Bit fühlt sich das Surface Pro an wie ein herkömmliches Ultrabook. Neben dem Betriebssystem ist nur noch Skype vorinstalliert, für weitere Software müssen beziehungsweise dürfen wir zum Glück selbst sorgen. Programme können wahlweise aus Microsofts App-Store stammen oder wie am PC klassisch über den Desktop installiert werden. Dank des USB-Ports finden Anwendungen ihren Weg so auch von externen DVD-Laufwerken und USB-Sticks auf das Tablet.
Die Touch-Bedienung von Windows 8 ist im Test vorbildlich, einige der Gesten würden wir uns auch bei Android oder iOS wünschen. Im Gegenzug reizt beim Surface Pro allerdings der Desktop-Modus sehr stark, da sich im Gegensatz zu anderen Tablets auch herkömmliche x86-Anwendungen (sowie x64-Programme) installieren lassen. Das Surface Pro gewinnt daher weniger durch beiliegende Software an Reiz als vielmehr durch die Möglichkeit, beliebige Software, an die man sich auch am Desktop-PC gewöhnt hat, nutzen zu können - egal ob Firefox, Steam oder den VLC Media Player. Im Gegensatz zu den restriktiveren Plattformen Windows 8 RT, iOS und Android ist das Surface Pro so eines der bisher offensten Tablets.
Technik
Die technischen Daten des Surface Pro entsprechen mit dem Core i5-3317U und 4,0 GByte RAM eher einem Ultrabook als einem Tablet. Entsprechend gut fällt die Geschwindigkeit des Tablets aus, auch Desktop-Anwendungen laufen in vielen Fällen flüssig. Singlethread-Programme beschleunigt der hohe Turbotakt, Multithread-Anwendungen profitieren vom Hyperthreading. WLAN ist sowohl im 2,4-GHz-Frequenzband als auch mit 5 Gigahertz möglich, die Datenverbindung erfolgt dank zweier Antennen mit hohen Übertragungsraten. Microsoft zeigt sich modern und verbaut einen Marvell-Chipsatz, der bereits den Standard 802.11ac mit bis zu 867 Megabit pro Sekunde unterstützt. Bluetooth ist ebenfalls vorhanden, gleiches gilt für NFC. Auf integriertes UMTS müssen wir beim Surface Pro trotz der formalen Business-Ausrichtung allerdings verzichten. Dank Standard-Windows funktionieren im USB-Port aber handelsübliche UMTS- und LTE-Sticks, wenngleich diese dann störend aus dem Tablet herausragen.
Die Verarbeitung des Surface Pro ist vorbildlich. Gegenüber dem Surface RT ist das Gehäuse allerdings deutlich pummeliger geworden - es ist mit 13,5 mm immerhin 4,1 mm dicker als das des RT. Die vergleichsweise hitzköpfige Ultrabook-Technik fordert hier ihren Tribut, allerdings nicht nur in Bezug auf die Dicke des Tablets, sondern auch in Form einer aktiven und bei voller Last durchaus störender aktiver Lüftung.
Dennoch erwärmt sich das Gehäuse im Bereich der Lüftungsschlitze bei hoher Last sehr stark. Es besteht zwar keine Verbrennungsgefahr, allerdings ist es im Test bereits nach wenigen Minuten sehr unangenehm, das Tablet weiterhin in der Hand zu halten. Bei lang anhaltender starker Belastung von CPU und GPU - bei Spielen beispielsweise - ist das Kühlsystem nach kurzer Zeit überfordert und der Prozessor taktet auf bis zu 1,2 Gigahertz hinunter. Im Alltag tritt dieser Fall eher selten auf, könnte in den Sommermonaten aber deutlich öfter zu beobachten sein als beispielsweise im Winter.
Einhändig lässt sich das Surface Pro aber selbst bei kühlem Gehäuse nur bedingt einsetzen: Das hohe Gewicht von 922 Gramm - 270 Gramm mehr als beim Apple iPad Retina und 242 Gramm mehr als beim Surface RT - stört schon nach kurzer Zeit und sorgt für eine rege Nutzung des integrierten Metall-Standfußes. Dieser fällt wie schon beim RT erfreulich stabil und hochwertig aus, ist aber weiterhin nicht verstellbar, so dass das Surface Pro sich nur in einer Position aufstellen lässt - schwach.
Die Akkulaufzeit des Surface Pro ist neben dem hohen Gewicht einer der größten Kritikpunkte. Werden mit dem Tablet bei moderater Display-Helligkeit HD-Videos geschaut, ist der 32 Wattstunden starke Akku bereits nach knapp 3,5 Stunden leer. Beim Websurfen hält der Akku bis zu 4,5 Stunden durch, werden Spiele gespielt oder andere fordernde Anwendungen genutzt, muss das Tablet aber bereits nach 1,5 bis 2 Stunden wieder an die Steckdose und benötigt dort dann 2,5 Stunden, um wieder vollgeladen zu werden. Das 43 Watt starke Netzteil ist daher ein wichtiger Dauerbegleiter für das Tablet. Ultrabooks erreichen bessere Laufzeiten mit vergleichbarer Hardware, Tablets der preislichen Oberklasse hingegen sollten deutlich länger ohne Steckdose durchhalten.
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