Neun Jahre Bauzeit: Minecrafts größte Stadt zwingt jeden PC in die Knie

Seit 2011 arbeiten fleißige Minecraft-Spieler an der mehr als beeindruckenden Greenfield-Map. Wie gut verträgt High-End-Hardware die riesige Großstadt?

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Die Greenfield-Karte von Minecraft zeigt eine extrem detaillierte Großstadt, inspiriert von Los Angeles. Die Greenfield-Karte von Minecraft zeigt eine extrem detaillierte Großstadt, inspiriert von Los Angeles.

Minecraft-Spieler beeindrucken uns seit Jahren immer wieder mit imposanten Bauwerken und hartnäckigem Fleiß. Zu den bemerkenswertesten Projekten gehört zweifelsohne die riesige Großstadt Greenfield. Aber wie flüssig läuft das Spiel noch auf so einer großen und detailreichen Map?

Genau das haben wir uns mit High-End-Hardware in Form der Radeon RX 6900 XT, dem Ryzen 9 5900X sowie 32 GByte Arbeitsspeicher und einer Samsung SSD 960 Pro angesehen. Trotz 16 GByte VRAM und zwölf CPU-Kernen kommt unser Testsystem dabei ordentlich ins Schwitzen, vor allem bei erhöhter Sichtweite.

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Ein anderes eindrucksvolles Minecraft-Projekt stellen euch die Macher im folgenden Video vor: Den Nachbau des Auenlandes aus Tolkiens Mittelerde.

Minecraft Mittelerde: Video zeigt, wie detailliert das Auenland im Spiel aussieht Video starten 10:42 Minecraft Mittelerde: Video zeigt, wie detailliert das Auenland im Spiel aussieht

Alles Wichtige zur Greenfield-Map

  • Was ist die Greenfield-Map? Die Greenfield-Map ist ein Projekt zum Bau einer Großstadt in Minecraft, das von Los Angeles inspiriert wurde. Bei planetminecraft.com ist die Karte mit über eine Million Downloads in den Top 3. Während das ebenfalls sehr eindrucksvolle Projekt Tranton von einer Person alleine umgesetzt wurde, haben an Greenfield mehrere Spieler gearbeitet.
  • Wie sieht die Greenfield-Map aus? Die laut eigenen Angaben größte Stadt in Minecraft hat eine eigene Homepage, auf der ihr sie euch per Dynmap auch ohne Spiel anschauen könnt. Wie sie im Spiel selbst aussieht, zeigt neben der Screenshots-Galerie unten auch ein stimmungsvolles YouTube-Video der Macher.
  • Wie lange wurde an der Greenfield-Map gearbeitet? Das Projekt ist bereits 2011 ins Leben gerufen worden. Das letzte Update von Greenfield stammt aus dem Jahr 2020, es sind also etwa neun Jahre Bauzeit hineingeflossen.

Minecraft Greenfield Map - Screenshots ansehen

Minecraft: Sichtweite erhöhen schwer gemacht

Um unsere High-End-Hardware an ihre Grenzen zu bringen, haben wir die Sichtweite in Minecraft deutlich erhöht. Dazu verwenden wir die Windows-10-Version des Spiels, weil sie im Vergleich zu der Java-Version klar besser läuft. Die erforderliche Konvertierung der Java-Map Greenfield erledigt das Tool MCCToolChest.

Alle wichtigen Informationen zu den Unterschieden zwischen den Minecraft-Versionen fassen wir im folgenden Artikel für euch zusammen:

Wie stark erhöhen wir die Sichtweite? In Minecraft wird die Sichtweite in sogenannten Chunks angegeben, aktuell liegt das Maximum standardmäßig bei 96 Chunks. Wir verdoppeln die Sichtweite über eine Options-Datei auf 192 Chunks.

Dieses Vorgehen ist allerdings seit der Version 1.16.200.2 nicht mehr möglich. Wir erklären euch daher zunächst, wie ihr zu einer älteren Version wechseln könnt und gehen anschließend auf das Ändern der Options-Datei ein.

Zu einer älteren Minecraft-Version zurückkehren

  • Ladet das Tool MC Launcher bei Github herunter
  • Wählt nach dem Start des Tools die Minecraft-Version 1.16.100.4 zum Download aus, die passende APPX-Datei findet sich anschließend im Installationsverzeichnis vom MC Launcher
  • Klickt doppelt auf die APPX-Datei und wählt »Neu installieren« aus

Sichtweite in einer älteren Minecraft-Version verdoppeln

  • Um die Sichtweite über 96 Chunks hinaus zu erhöhen, müsst ihr zum folgenden Dateipfad im Ordner »C:\Users\[Euer Benutzername]\AppData\Local\Packages« wechseln:

    »\Microsoft.MinecraftUWP_8wekyb3d8bbwe\LocalState\games\com.mojang\minecraftpe\«
  • Öffnet die Datei »Options.txt« und navigiert zum Eintrag »gfx_viewdistance«
  • Tragt dahinter »3072« ein, um die Chunk-Zahl und damit die Sichtweite zu verdoppeln (3072:16=192)

Wie wirken sich die Änderungen aus?

Die optischen Unterschiede zwischen den Chunk-Einstellungen zeigen die Vergleichsbilder oben. Im ersten Bild nutzen wir die maximale Standardeinstellung von 96 Chunks beim Spielen in 4K.

Im zweiten Bild mit 192 Chunks ist zwar klar mehr von der Map zu sehen, allerdings sind sowohl der VRAM als auch der RAM unseres PCs komplett befüllt, so dass keine weiteren Chunks geladen werden können.

Um den Speicher zu entlasten und das Laden von mehr Chunks zu ermöglichen, wechseln wir im dritten Bild zur niedrigeren Auflösung von 1280x720 und reduzieren alle Grafikdetails. Die 16,0 GByte VRAM der RX 6900 XT sind zwar immer noch voll, aber immerhin bleiben uns etwa 6,0 GByte Arbeitsspeicher übrig.

FPS und Hardware-Auslastung im Vergleich

Die folgende Tabelle zeigt, wie viele Bilder pro Sekunde wir erreichen und wie stark die Hardware unseres Testsystems mit Ryzen 9 5900X, Radeon RX 6900 XT, 32 GByte DDR4 und Samsung SSD 960 Pro ausgelastet wird:

4K, maximale Details, 96 Chunks

Performance: 24 FPS
VRAM: 9,5 GByte (von 16,0 GByte)
RAM: 15,5 GByte (von 32,0 GByte)
GPU-Last: ca. 80 %
CPU-Last: ca. 10 %

4K, maximale Details, 196 Chunks

Performance: 11 FPS
VRAM: 16,0 GByte (von 16,0 GByte)
RAM: 32,0 GByte (von 32,0 GByte)
GPU-Last: ca. 50 %
CPU-Last: ca. 20 %

720p, minimale Details, 196 Chunks

Performance: 11 FPS
VRAM: 16,0 GByte (von 16,0 GByte)
RAM: 26,5 GByte (von 32,0 GByte)
GPU-Last: ca. 25 %
CPU-Last: ca. 19 %

Bereits mit 96 Chunks läuft die Map bei 24 FPS nicht grade rund. Mit 192 Chunks wird es dann bei nur noch 11 Bildern pro Sekunde sehr ruckelig.

Dass die FPS selbst dann nicht steigen, wenn wir vom Spielen in 8,3 Millionen Pixeln (3840x2160) zum Spielen in 0,9 Millionen Pixeln (1280x720) wechseln, legt nahe, dass der komplett belegte VRAM die Bilder pro Sekunde limitiert.

Bemerkenswert ist auch, wie lange das Spiel braucht, um die einzelnen Chunks zu laden. Zu Beginn der Spielwelt sehen wir nur einen kleinen Teil davon, der Rest wird erst nach und nach geladen:

Ihr braucht die hohe Sichtweite nicht: Die gute Nachricht lautet, dass man beim tatsächlichen Spielen bestens auf so hohe Sichtweiten verzichten kann. Bewegen wir uns auf normalen Wegen beziehungsweise auf dem Boden durch die Spielwelt, können wir ohnehin meist nicht so weit in die Ferne sehen.

Unser kleines Performance-Experiment ändert aber nichts an der beeindruckenden Leistung der Macher der Greenfield-Map. Der unglaubliche Detailreichtum auch im Inneren von Gebäuden macht den Besuch von Greenfield sehr lohnenswert, ganz egal, ob ihr jetzt mit 192, 96 oder 24 Chunks spielt.

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