Simon Pegg hatte nie den Plan, ein internationaler Kinostar zu werden. Trotzdem hat es der Geek aus dem britischen Gloucester geschafft. Vom Stand-Up-Comedian über eine eigene Serie bei der BBC bis zu eigenen Filmen wie Shaun oft he Dead und Hot Fuzz: Die Karriere verlief immer steil. Jetzt spielt er wieder in einen Hollywood-Film mit: In Mission: Impossible - Phantom Protokoll mimt er ein zweites Mal den Computer-Guru Benji, hat aber eine wichtigere Rolle als im letzten Teil. Wir haben Pegg in einem Interview zum Film befragt.
Frage: Sie haben mal wieder mit Tom Cruise gearbeitet? War es dieses Mal anders?
Simon Pegg: Besser noch als letztes Mal, weil wir dieses Mal viel mehr Zeit miteinander verbringen konnten. In Mission: Impossible 3 hatten wir, wenn ich mich recht erinnere, nur ein oder zwei gemeinsame Drehtage. Jetzt waren es sieben Monate. Mit ihm die ganze Zeit abzuhängen und ihn besser kennenzulernen, hat Spaß gemacht. Es ist schon eine tolle Erfahrung, mit einem der größten Filmstars unserer Zeit zusammenarbeiten zu können.
Frage: Was haben Sie denn die ganze Zeit während der sieben Monate mit Tom Cruise angestellt?
Pegg: Wir waren beim Kartfahren, haben uns ein Eishockey-Match angesehen und haben auch viel miteinander geredet, sind einen trinken oder zum Essen gegangen. Wir haben ja sehr hart gearbeitet. Da ist es klasse, mit ihm auch nach der Arbeit zu tun zu haben. Ich mag ihn ganz gerne.
Frage: J.J. Abrams scheint ja auch ein großer Fan von Ihnen zu sein. Erst hat er als Regisseur Mission: Impossible 3 und dann Star Trek gedreht. Jetzt lädt er sie als Produzent von Mission: Impossible 4 erneut ein, mit ihm zu arbeiten.
Pegg: Das liegt wohl daran, dass er sowohl meine Fähigkeiten als auch mich als Person sehr respektiert. Er ist ein guter Freund und er kennt meine Arbeitsprinzipien. Wir mögen die Arbeit des jeweils anderen. Vor dem letzten Mission: Impossible-Film hatte Abrams Shaun of the Dead gesehen und mich daraufhin angerufen, ob ich bei Mission: Impossible 3 mitspielen möchte. Natürlich habe ich zugesagt. Solch eine Chance bekommt man ja nur einmal im Leben. Bei Star Trek hatte er sehr viele Schauspieler für die Rolle des Scottie ausprobiert. Aber keiner hatte ihm so wirklich gefallen. Als ihm gar kein anderer mehr einfiel, kam er dann auf mich und ich bekam diese E-Mail ‚Willst du Scottie spielen?'.
Frage: Wann beginnt die Arbeit zum zweiten Star-Trek-Film?
Pegg: Am 2. Januar.
Frage: Tom Cruise will ja jeden Stunt selber machen. Trauen Sie sich die Stunts zu?
Pegg: Nicht wirklich. Ich mag zwar gerne den einen oder anderen Stunt selber machen. Aber was er macht, ist ein wenig zu viel. Er hat ja seine ganze Karriere darauf aufgebaut, immer waghalsigere Stunts zu machen. Den Stunt am Burj Khalifa hätte ich nie machen können. Ich war aber oben, als Tom am Hochhaus rumgesprungen ist. Das war so, als würde man den Film live sehen, was mal verdammt beeindruckend ist. Wenn man den Film sieht, wissen Sie ja, dass er überlebt hat. Er ist ja heute auch in München, also hat er offensichtlich überlebt. Aber direkt am Set weiß man nicht, ob er am Ende des Tages noch unter uns weilt.
Frage: Wie unterscheidet sich Ihrer Meinung nach die amerikanische von der europäischen Filmindustrie.
Pegg: Bei den Amerikanern ist natürlich deutlich mehr Geld im Spiel. Man darf sich nichts vormachen, es ist eine Industrie. Wir Europäer hängen sehr stark von unseren Regierungen ab. Die britische Filmindustrie kann man nicht wirklich als Industrie bezeichnen, da die Regierung uns nicht unterstützt. Wir müssen irgendwie das Geld von Investoren zusammenkratzen und mit niedrigen Budgets leben. Hollywood hingegen ist eine gut geölte Maschinerie. Da es mehr Ressourcen gibt, kommen kreative Leute von überall her dorthin, um zu arbeiten. So hat es auch bei Mission Impossible: Phantom Protokoll wahnsinnig Spaß gemacht, mit einem derart hohen Budget zu arbeiten. Wir sind ja über den ganzen Globus gereist und hatten auch viele internationale Schauspieler wie Wladimir Maschkow und Michael Nyqvist. Hollywood hat einfach diese Möglichkeiten. Manchmal ist es aber auch frustrierend, weil vieles von Marketingleuten entschieden wird, die sich einen Dreck für die Filme interessieren. Zum Glück ist das nicht immer so.
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