Mythos im Test - Von Hellgate zu Free2Play

Aus den graubraunen Leichenbergen von Hellgate: London hat sich mit Mythos ein buntes und obendrein kostenloses Action-Rollenspiel erhoben, das uns im Test über weite Strecken überzeugen konnte.

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Was als Abfallprodukt oder besser gesagt als Testprogramm für den Online-Modus von Hellgate: Londonbegann, hat sich inzwischen zu einem ausgewachsenen Action-Rollenspiel mit MMO-Komponenten gemausert. Zu einem kostenlosen obendrein. Mythosreiht sich damit in die anschwellende Menge der Free2play-Titel ein. Zum Glück gehört das Gratisprogramm aber zu den besseren Vertretern seiner Zunft.

Muss ich was zahlen?
Als Free2play-Spiel bietet Mythos standardgemäß einen Shop, in dem Sie Gegenstände gegen Euros erstehen können, darunter Erfahrungspunkte-Boosts oder direkte Wiederbelebungszauber. Allerdings lässt sich Mythos problemlos auch ohne jegliche Investition spielen. Lediglich die Identifikationszauber, die man im Shop sackweise kaufen kann, sind ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil. Denn nur identifizierte Items bringen bei den NPC-Händlern den entsprechenden Preis und damit nennenswerte Spielgeldbeträge auf Ihr Heldenkonto. Zwar lassen sich Identifikationszauber auch finden, aber sie sind selten, und bei Händlern kosten sie vergleichsweise viel Spielwährung.

Piesacker pieken

Na gut, wenn Sie großen Wert auf komplexe und abendfüllende Geschichten legen, dann machen Sie besser einen Bogen um Mythos. Wenn sich für Sie ein Action-Rollenspiel aber übers Monsterverdreschen, über die Hatz nach Gegenständen und über das Hochleveln des Charakters definiert, dann dürfte es nicht weiter stören, dass Mythos eigentlich keine Story hat. Das Reich Uld wird von allerlei Gefahren heimgesucht, die die Bevölkerung piesacken. Sie als Held machen sich mit oder ohne Quest im Gepäck daran, die Viecher in Hundertschaften zu vertrimmen.

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Bevor die Reise beginnt, wählen Sie aus vier Rassen und drei Klassen Ihren Charakter aus. Gremlin, Zyklop, Sartyr oder Mensch? Pyromant (Magier), Tüftler (Schütze) oder Blutklinge (Nahkämpfer)? Das Spiel lässt Sie minimal am Aussehen Ihres Alter Egos herumschrauben und etwa die Frisur anpassen, dann geht’s ohne große Umschweife in die ersten Aufträge, die an ein ganz brauchbares Tutorial geknüpft sind. Bei Levelaufstiegen dürfen Sie fünf Punkte auf Ihre grundsätzlichen Charakterwerte wie Stärke oder Gesundheit verteilen und zwei weitere im Fertigkeitenbaum einsetzen. Für unseren Geschmack gibt’s zu wenige aktive Skills, auch wenn die je nach Ausbaustufe verflixt wirksam sind. Trotzdem hätten wir uns mehr Vielfalt gewünscht.

Zufällig abwechslungsarm

Im Kern ist Mythos ein klassisches Totklicken im Stil der Diablo-Spiele. In Katakomben, Eishöhlen oder Wäldchen treten Ihnen Yetis, Skelettkrieger oder blutrünstige Wölfe entgegen, die Sie dann zu Brei verarbeiten. Dabei funktioniert die Welt ein bisschen wie die in Guild Wars: In kleineren Ortschaften erhalten Sie Quests, treffen Händler und andere Spieler. Mit Letzteren schließen Sie sich zu Gruppen zusammen oder ziehen alleine durch Portale in die stets für Sie (und Ihre Gruppe) instanzierten Abenteuergebiete.

Level-12-Dungeon Die Dungeon-Sets werden in Mythos immer wieder verwertet. In einem Level-12-Dungeon ...

Level-50-Dungeon ... sieht's deswegen wie in einem Level-50-Dungeon aus.

MMO-Kamera So sieht Mythos in der ersten der zoombaren Kameraperspektiven aus, die sich am MMO-Standard orientiert.

ISO-Kamera Wie ein klassisches Action-Rollenspiel sieht Mythos mit der Iso-Kamera aus.

Die Dungeons werden allesamt zufallsgeneriert. Aber ob zufallsgeneriert oder nicht: abwechslungsreich geht anders. Die übergeordnete Optik ändert sich zwar mit Ihrem Fortschritt im Spiel (von grünen Hügeln geht’s in die Wüste und dann in den Schnee), aber die entsprechenden, stets detailarmen Grafiksets werden immer und immer wieder aufgebrüht. So kloppen Sie sich gefühlte 1.000 Mal durch dieselben Instanzen, auch wenn’s eigentlich unterschiedliche sind. Selbst mit Stufe 50 geht’s durch Areale, die denen, die Sie mit Stufe 15 besucht haben, ähneln wie ein Ei dem anderen. Teilweise inklusive der darin herumstromernden Gegner.

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