Vielen dürfte bekannt sein, dass die die menschliche Zivilisation ihre Anfänge in Mesopotamien genommen hat, dem Gebiet zwischen Euphrat und Tigris. Wie genau sich die ersten Kulturen rund um Ackerbau, Viehzucht, Töpferei, Siedlungsbau und Schriftsystem entwickelt haben, wissen aber vermutlich die wenigsten. Die Städte von Uruk und Ninive, die Reiche von Babylon, den Sumerern und Assyrern, wer kennt sich da schon wirklich aus?
Nebuchadnezzar, das nach einem babylonischen König benannt ist und am 17.02.2021 zum Preis von knapp 20 Euro bei Steam und GOG.com erscheint, nimmt sich dieser bedeutsamen Epoche an und verpackt sie in einer Wirtschaftssimulation, in der die Entwicklungsfortschritte der verschiedenen Kulturen in mehreren Szenarien durch neue Optionen bei Produktion, Infrastruktur und Monumente-Bau veranschaulicht werden.
Nebuchadnezzar ähnelt dabei mehr einem Pharao als einem Anno, die Wirtschaftssimulation steht deutlich stärker im Fokus als das Schönbauen, die Lagerverwaltung hat Vorrang vor der Dekoration. Daraus entstehen Chancen aber auch ein gewisser Konflikt, den wir im Test aufzeigen.
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Der Autor
Historische Settings sind für Tester Reiner Hauser immer ein Grund, ein Strategiespiel zu kaufen. Er selbst ist allerdings nicht alt genug, um mit Städtebauklassikern wie Zeus oder Pharao aufgewachsen zu sein und zieht daher im Test eher Parallelen zu moderneren Titeln wie Anno. Dass Nebuchadnezzar auf den Spuren der alten Spielen von Impressions Games wandelt, ist ihm aber bewusst. Stimmt doch, Reiner, oder? Oder??
Die Zivilisation kann kommen
Der erste Eindruck von Nebuchadnezzar ist klasse. Stilvolle Artworks vermitteln zusammen mit der Musik im Hauptmenü sofort dieses erhabene Gefühl von Aufbau, Fortschritt und Zivilisation, wie man es aus einem guten Anno oder Civilization kennt.
Der einzige Spielmodus in unserer Testversion war die Kampagne, die aber vielmehr einer Aneinanderreihung von 13 Szenarien gleichkommt. Es gibt keine übergreifenden Mechaniken, ihr müsst lediglich ein Szenario nach dem anderen erfolgreich beenden, um voranzuschreiten.