Nachdem Nvidia im Mai die ersten Grafikkarten der Geforce-700-Generation vorgestellt hat, kommt jetzt mit der Geforce GTX 780 Ti wohl die vorerst letzte, aber auch stärkste Karte der Reihe. Bevor die Produktion Anfang nächsten Jahres auf das 20-Nanometer-Verfahren umgestellt wird und die erste Geforce mit der kommenden »Maxwell«-Architektur erscheint, holt Nvidia noch das Letzte aus dem in 28 nm gefertigen GK110-Chip mit »Kepler«-Architektur. Als erste Geforce besitzt die GTX 780 Ti im Test dabei den Vollausbau des GK110-Chips, bisherige Modelle nutzen nur eine beschnittene GK110-Version.
Der Geforce GTX 780 Ti stehen alle 15 SMX-Cluster des GK110-Chips zur Verfügung und sie kommt damit auf stolze 2.880 Shader-Einheiten. Das sind rund 25 Prozent mehr als bei der Geforce GTX 780 (2.304 Shader) und immer noch sieben Prozent mehr als bei der Geforce GTX Titan (2.688 Shader). Theoretisch sollte sich die rund 650 Euro teure Geforce GTX 780 Ti also an die Spitze der jetzigen Geforce-Karten setzen können. Da Nvidia weitere Preissenkungen bei den bestehenden Grafikkarten dementiert hat, ordnet sich das neue Geforce-Flaggschiff preislich über der Geforce GTX 780 (440 Euro), aber deutlich unter der (mit weniger Shadern ausgestatteten) Geforce GTX Titan (850 Euro) ein.
Vermutlich als Reaktion auf die relativ niedrigen Preise und die gute Performance der neuen Radeon-R-Karten von AMD, senkte Nvidia in den vergangenen Monaten erst die Preise seiner Mittelklasse-Grafikkarten Geforce GTX 650 Ti Boost und Geforce GTX 660 und im Anschluss wurden auch die High-End-Modelle Geforce GTX 770 und Geforce GTX 780 deutlich günstiger. Doch trotz der Anpassungen fehlte ein wirklicher Konter zum AMD-Flaggschiff Radeon R9 290X, denn die liefert mehr Leistung als die GTX Titan und kostet über 300 Euro weniger als das bisherige Top-Modell der Geforce-Reihe. Die Geforce GTX 780 Ti im Test soll nun den Titel der schnellsten Grafikkarte (mit einem Grafikchip) für Nvidia wieder zurückerobern.
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Geforce GTX 780 Ti im Detail
Nvidia spendiert der Geforce GTX 780 Ti den Vollausbau des GK110-Chips mit 2.880 Shadern, der mit einer Frequenz von 875 MHz taktet. Über die Turbofunktion »GPU Boost« bringt es die GTX 780 Ti auf bis zu 928 MHz und rechnet damit schneller als die Geforce GTX 780 (902 MHz) und GTX Titan (876 MHz). Neben der Shaderzahl und dem GPU-Takt erhöht sich auch der Speichertakt von 6.008 MHz auf 7.008 MHz spürbar. Zusammen mit dem 384 Bit breiten Interface bringt es der 3,0 GByte große Videospeicher somit auf eine Bandbreite von 336 GByte pro Sekunde.
Im Vergleich zur Geforce GTX 780 ändert sich also nichts an der Größe des Videospeichers und auch wenn 3,0 GByte derzeit für alle Titel mehr als ausreichend sind, könnte der Speicher für die kommenden Auflösungen von 3.840x2.160 und mehr Pixeln unterdimensioniert sein. Die Frage, ob es in Zukunft auch eine 6,0 GByte-Variante der 780 Ti geben wird, hat Nvidia bislang verneint. Um die in den Speicher geladenen Texturen zu verabeiten, besitzt das Geforce-Flaggschiff 240 Textur-Einheiten. Aufgaben wie Kantenglättung und Farb-Berechnung werden von 48 Raster-Operation-Prozessoren (ROPs) übernommen. Wie Sie der unteren Tabelle entnehmen können, erhöht Nvidia bei der GTX 780 Ti im Vergleich zu ihren bisherigen High-End-Grafikkarten also fast alle technischen Spezifikationen.
G-Sync
Neben der Geforce GTX 780 Ti kündigte Nvidia Ende Oktober auch die neue G-Sync-Technologie an, die durch die Synchronisierung von Grafikkarte und Monitor dem Tearing in Spielen in Ende bereiten soll. Vorrausetzung hierfür ist eine Kepler-GPU sowie ein entsprechender Monitor mit eingebauten G-Sync-Modul. Die meisten TFT-Displays bauen das angelieferte Bildsignal 60 mal pro Sekunde neu auf (60 Hertz), 120- oder 144-Hz-Geräte dementsprechend öfter. Grafikkarten geben ihrerseits mehrere Bilder pro Sekunde (fps)aus und schicken sie an den Monitor. Besonders wenn die fps-Zahl die Bildwiederholrate des Bildschirms überschreitet und die Grafikkarte ein Bild an den Monitor schickt, während der noch das vorhergehende aufbaut, kann es zu Darstellungs-Fehlern kommen. Durch den unvollständigen Bildaufbau werden Spielszenen kurz seitlich versetzt angezeigt (sogenanntes »Tearing«).
Die bisher einzige Lösung für das Problem ist die » V-Sync«-Einstellung im Spiel oder Grafikkartentreiber zu aktivieren, wodurch die fps-Rate auf die Hz-Zahl des Monitors limitiert wird. Besonders in sehr schnellen Shootern nehmen viele Spieler aber lieber Tearing in Kauf, da V-Sync auch die Verzögerung, bis das aktuelle Geschehen auf dem Monitor dargestellt wird, um etwa einen Frame erhöht, was bei 60 Hertz Bildwiederholrate etwa 16 Millisekunden entspricht. G-Sync koppelt Grafikkarte und Monitor und sorgt für einheitliche Werte. Der Bildaufbau der Grafikkarte und die Ausgabe auf dem Monitor werden synchronsiert, sodass sowohl Tearing als auch die durch V-Sync verursachte Verzögerung keine Rolle mehr spielen. Damit die G-Sync-Technik funktioniert, benötigen Sie aber einen entsprechenden Monitor. Bei einigen bereits erhältlichen TFTs soll sich das sogenannte G-Sync-Modul auch nachträglich einbauen lassen.
Technische Daten
| ||||
Grafikchip |
Hawaii XT |
GK110 |
GK110 |
GK110 |
Fertigung |
28 nm |
28 nm |
28 nm |
28 nm |
Chiptakt |
1.000 MHz |
875 MHz |
837 MHz |
863 MHz |
Shader-Einheiten |
2.816 |
2.880 (15 SMX-Cluster) |
2.688 (14 SMX-Cluster) |
2.304 (12 SMX-Cluster) |
Textur-Einheiten |
176 |
240 |
224 |
192 |
GDDR5-Speicher |
4.096 MByte |
3.072 MByte |
6.144 MByte |
3.072 MByte |
Speichertakt (effektiv) |
5.000 MHz |
7.008 MHz |
6.008 MHz |
6.008 MHz |
Speicheranbindung |
512 Bit |
384 Bit |
384 Bit |
384 Bit |
Ca. Preis |
530 Euro |
650 Euro |
850 Euro |
440 Euro |
Testsystem
Für unsere Grafikkarten-Tests nutzen wir wegen der besseren Vergleichbarkeit weiterhin einen 3,4 GHz schnellen Intel Core i7 2600K mit 8,0 GByte DDR3-1600-RAM auf dem P67-Mainboard Maximus IV Extreme von Asus. Die Intel-CPU spielt durch die geringen Leistungssteigerungen bei Prozessoren in den letzten Jahren noch immer auf Spitzenniveau mit.
Betriebssystem, Spiele und Benchmark-Programme finden auf einer 512 GByte großen Samsung SSD 830 Platz. Wie andere in der Vergangenheit getestete Grafikkarten muss auch die Geforce GTX 780 Ti den Benchmark-Parcours aus den DirectX-11-Titeln Anno 2070,Crysis 3,Dirt 3, Max Payne 3, Metro: Last Light und The Elder Scrolls 5: Skyrim durchlaufen. Zwar befindet sich die Teststrecke für Battlefield 4 bereits im Aufbau, bis zur Fertigstellung nutzen wir jedoch noch das bewährte Battlefield 3. Alle genannten Titel testen wir mit maximalen Details in den Auflösungen 1680x1.050, 1920x1.080 und 2560x1.440. Dabei überprüfen wir die Leistung sowohl mit als auch ohne Kantenglättung und nehmen den Mittelwert aus mehreren Messungen.
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