Steam: Gebt dieser Farming-Sim etwas Zeit und ihr werdet sie garantiert lieben lernen

Mary hat einige Stunden in One Lonely Outpost verbracht. Liebe auf den ersten Blick war das nicht - aber auf den zweiten.

One Lonely Outpost sieht aus wie ein Stardew Valley im Weltall und liest sich auf der Steam-Seite auch erstmal so: Wir landen auf einer kargen Welt, die ohne Raumanzug nicht bewohnbar ist. Hier schlagen wir unser Lager auf und versuchen, irgendwie zu überleben. Dazu bauen wir Erze ab, Pflanzen an und eine Siedlung langsam auf.

Und das Stichwort heißt hier wirklich langsam. Denn im Gegensatz zu großen Farming- und Life-Sim-Hits wie Harvest Moon und Stardew Valley gibt es nebenan kein Dorf, das uns mit den ersten freundlichen Gesichtern und sinnvollen Ratschlägen unterstützt. Es gibt auch keine offenen Gewässer, mit denen wir unsere Pflanzen gießen können und selbst das Tutorial ist sehr spärlich gehalten. Wir müssen uns Stück für Stück alles erkämpfen. Vom Verständnis der Steuerung bis hin zu der Erkenntnis, dass wir für neues Wasser Eiskristalle abbauen müssen.

One Lonely Outpost lässt euch eine Kolonie im Weltraum gründen Video starten 3:18 One Lonely Outpost lässt euch eine Kolonie im Weltraum gründen

One Lonely Outpost wirft uns beinahe wie ein Survivalspiel in eine Welt, die uns erstmal gar nicht haben will, mit dem Ziel, sie zu unserem Eigen zu machen. Und genau das spaltet die Community dieses Spiels, das vor Kurzem in den Early Access gestartet ist. Die aktuell 72 Prozent positiven Steam-Bewertungen sprechen zusammen mit den geschriebenen Rezensionen Bände:

“Vielleicht habe ich auch zu viel erwartet. Ich dachte, es wäre ein Stardew Valley im Weltall. Aber es gibt fast nichts zu erkunden. Es gibt nur sehr wenige verschiedene Ressourcen. Ich glaube, ich habe einfach zu viel erwartet.” 

Keule (GER)

Man muss sich alles verdienen, es ist ein einsamer Außenposten, man beginnt mit sich selbst und seiner rollenden Inventarkiste mit Gefühlen - es gibt ein echtes Gefühl von Arbeit, die man tun muss, und eine starke Leistung, wenn man es geschafft hat.

ArmageddonTired

Der Planet ist in seiner Anfangsphase kaum bewohnbar. Die toxische Atmosphäre zwingt uns dazu, unseren Helm aufzulassen. Der Planet ist in seiner Anfangsphase kaum bewohnbar. Die toxische Atmosphäre zwingt uns dazu, unseren Helm aufzulassen.

Ein bisschen wie bei Der Marsianer

Das Hauptproblem an One Lonely Outpost ist nicht, dass wir uns alles Stück für Stück erarbeiten müssen, sondern dass es etwa drei bis vier Stunden braucht, ehe der intergalaktische Heuballen so richtig ins Rollen kommt.

Ähnlich wie in Ridley Scotts Der Marsianer sind wir zu Beginn erstmal mit den grundlegendsten Dingen beschäftigt: Feldfrüchte anlegen, Öfen bauen, eine Grundlage zum Leben schaffen. Dann kommen auch endlich die ersten Kolonialisten zu uns und leisten uns Gesellschaft. Die anfangs eintönigen Tagesabläufe - Feld gießen und Steine abbauen - wandeln sich immer mehr in einen bunten Blumenstrauß von Aufgaben.

Der erste Mitbewohner Unser erster Kolonialist ist Aaron. Praktischerweise ist er übrigens Single.

Der erste Kontakt Aliens versuchen mit uns über unseren Katzenroboter Kontakt aufzunehmen.

Die ersten Veränderungen Dank der Ailenruine gelingt es uns, die Luftqualität des Planeten zu verbessern.

Wir nehmen Kontakt zu Aliens auf, fangen an, den Planeten zu terraformen, um ihn bewohnbarer zu machen, müssen unsere Anforderungen für weitere Kolonialisten in einem Zeitrahmen bewältigen und gleichzeitig alle bereits auf unserem Planeten lebenden Menschen mit genügend Lebensmitteln und anderen Gütern versorgen. Mit jedem weiteren Tag, den wir spielen, wird One Lonely Outpost etwas komplexer und spannender.

Durch den langsamen Einstieg und den langen Weg bis hin zu den ersten Bewohnern des Planeten fühlt sich jeder Teilerfolg einfach doppelt so gut an. Wir können buchstäblich sehen, wie sich der Planet unter unserer Hand verändert. Gleichzeitig haben wir den großen Vorteil, die Bewohnerinnen und Bewohner kleckerhaft kennenzulernen und beinahe schon mit freudiger Erwartung die Tage zu zählen, bis ein neuer Kolonialist auf unserem Planeten landet.

Rekrutierungsbedingungen Um neue Kolonialisten zu erhalten, müssen wir einige Ressourcen craften.

Überlebensstrategie Sobald wir vier oder mehr Kolonialisten haben, müssen wir diese regelmäßig mit Essen versorgen. Schaffen wir das nicht, dezimiert sich die Kolonie.

Wartungsspiel Immer wieder kommt es zu Stürmen, die unsere Technik beeinträchtigt. Hier ist Wartungsarbeit gefragt.

Minesweeper Dank Kolonialist Duyi können wir uns unter die Erde begeben. Beim Abbauen der dortigen Mineralien müssen wir aber auf unsere Umgebung achten.

Fazit der Redaktion

Mary Marx
@zaizencosplay

One Lonely Outpost wird nicht bei allen auf große Liebe stoßen. Sei es, weil es in seinem aktuellen Zustand von der Steuerung noch etwas unausgereift ist oder der langsame Einstieg einfach zu lange dauert, ehe es wirklich spannend ist. Das ist ähnlich wie die Aussage »nach dem ersten Buch wird es richtig gut!«. Und es tut mir leid, aber: One Lonely Outpost wird nach den ersten drei bis vier Stunden Tutorial und Zurechtfinden wirklich gut! Es hat mich genauso in diese »nur noch ein Tag«-Spirale gezogen, wie zuvor schon Stardew Valley und Co.

Gleichzeitig mag ich die Idee des immer größeren Schwierigkeitsgrades. Habe ich mich am Anfang noch gefragt, wie ich meine Zeit sinnvoll fülle, muss ich nach nur einem Ingame-Monat schon gut mit meiner Zeit haushalten. Jeden Tag gibt es eine neue Aufgabe oder einen neuen Story-Brocken, den ich bearbeiten kann.

Sollte euch all das nicht abschrecken, bitte ich euch: Gebt one Lonely Outpost eine Chance, sich eure Liebe zu verdienen. 

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